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Tätigkeitsmerkmale

BauleiterInnen überwachen und leiten Bauprojekte vom Beginn der Bauarbeiten bis zur Fertigstellung und tragen dabei die technische, wirtschaftliche und organisatorische Gesamtverantwortung. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf aller Bautätigkeiten, koordinieren und leiten die Bautrupps, achten auf die Einhaltung der Termine sowie der Qualitätsvorgaben und sind für die Sicherheit auf der Baustelle verantwortlich.

Sie kalkulieren die Baukosten, erstellen Angebote und führen Bauabrechnungen durch. BauleiterInnen koordinieren die Vorbereitung der Baustelle und überwachen die plangemäße Ausführung sowie die Qualität aller Arbeiten. Nach Abschluss der Bauarbeiten führen sie die Abnahme der Bauleistungen durch, indem sie nochmals alles kontrollieren und die ordnungsgemäße Ausführung bestätigen.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Kostenkontrolle, wobei die Abrechnungen mit den kalkulierten Kosten und den vertraglich vereinbarten Preisen verglichen werden. BauleiterInnen sind häufig auf bestimmte Baubereiche spezialisiert, z.B. auf Hoch- oder Tiefbau oder Gebäudetechnik.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Personaleinsatz planen
  • Lieferungen der Baumaterialien und Maschinen kontrollieren
  • Arbeitsfortschritt kontrollieren
  • Baugenehmigungen einholen
  • Baupläne erstellen und überprüfen
  • Abrechnungen erstellen
  • Geschäftsverkehr mit BauherrenvertreterInnen, Behörden und ProfessionistInnen abwickeln
  • Nachkalkulationen durchführen
Siehe auch:
  • Bereitschaft, an unterschiedlichen Orten zu arbeiten
  • Durchsetzungsvermögen
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Interesse für Bau
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Technisches Verständnis
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Bauunternehmen
  • Bauträger
  • Architektur- und Ingenieurbüros
  • Ziviltechnikbüros
  • Versorgungs- und Installationsfirmen
  • Konstruktionsbüros von Planungsgesellschaften
  • Planungsbüros der Industrie
  • Bauämter
  • Baubehörden

Die österreichische Baubranche entwickelte sich bis zur COVID-19-Pandemie sehr positiv. Dieser Trend wurde jedoch durch die Corona-Maßnahmen stark unterbrochen. Viele Bauprojekte konnten nicht oder nur sehr eingeschränkt weitergeführt werden, sodass viele Bauunternehmen Kurzarbeit beantragten sowie Personal kündigen mussten. Auch wenn viele Unternehmen wieder mit einer positiven Entwicklung für das laufende Jahr rechnen, bestehen aufgrund der Corona-Krise weiterhin viele Unsicherheiten, sodass Prognosen zum Zeitpunkt des bauwirtschaftlichen Aufschwungs kaum möglich sind. Es wird erwartet, dass Bauprojekte im Bereich Infrastruktur, wie z.B. Straßenbau, weniger stark von der Krise betroffen sein werden als Bauvorhaben im privaten Bereich.

Im Baubereich herrscht ein zunehmender Mangel an Baufachkräften, vor allem auf der mittleren Führungsebene. Die Berufsaussichten für qualifizierte BauleiterInnen sind daher stabil. Die Tätigkeiten der BauleiterInnen erfordern sehr gute EDV-Kenntnisse, insbesondere im Umgang mit Ausschreibungs- und Bausoftwares sowie in den Bereichen CAD und MS-Office. Zudem sind genaue Kenntnisse der Baunormen sowie der Rechts- und Sicherheitsvorschriften für Bauvorhaben wichtig. Oftmals wird eine mehrjährige Berufserfahrung vorausgesetzt. In international agierenden Unternehmen sind solide Englischkenntnisse sowie Reisebereitschaft grundlegende Voraussetzungen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "BauleiterIn", dem der Beruf "BauleiterIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Grundlage für diesen Beruf bildet eine technische Ausbildung an Fachschulen oder höheren technischen Lehranstalten, z.B. für Bautechnik. Die meisten Ausbildungen in diesem Bereich vermitteln neben technischen Kompetenzen auch organisatorische und kaufmännische Inhalte, z.B. in den Bereichen Bauablauf, Bauleitung und Projektmanagement sowie Baurecht, Buchhaltung und Rechnungswesen. Zudem wird oftmals der Umgang mit speziellen Computerprogrammen, wie z.B. Computer Aided Design (CAD) oder Building Information Modeling (BIM), erlernt. Weiters werden praktische Erfahrungen an schuleigenen Werkstätten sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Bauleitung bieten auch die Bauakademien.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Bauingenieurwesen. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Weiterbildungen zum Thema nachhaltiges und umweltfreundliches Bauen sowie Sanieren bietet die Klimaschutzinitiative klimaaktiv des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Zudem können Weiterbildungen bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Baumanagement
  • Infrastrukturmanagement
  • Baurecht
  • Bauökologie
  • Hochbau
  • Tiefbau
  • Sanierungstechnik
  • Holzbau

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Entwicklungsmöglichkeiten bieten vor allem Spezialisierungen auf bestimmte Bereiche, wie z.B. Tunnelbau, Hochbau, Verkehr oder Holzbau.

Nach Abschluss einer Ziviltechnikerprüfung können BauleiterInnen auch als selbstständige ZiviltechnikerInnen (IngenieurkonsulentInnen) arbeiten. Nähere Informationen zur Ziviltechnikerprüfung finden Sie auf der Website der Kammer der ZiviltechnikerInnen, ArchitektInnen und IngenieurInnen.

Ebenso ist eine selbstständige Berufsausübung z.B. im Rahmen des reglementierten Gewerbes "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)" oder des Rechtskraftgewerbes "BaumeisterIn" möglich. Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbebehörde.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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