Start | HochbautechnikerIn

Tätigkeitsmerkmale

HochbautechnikerInnen sind für die Planung, Berechnung, Konstruktion und Ausführung von Bauvorhaben im Bereich Hochbau zuständig. Hochbau ist ein Teilgebiet der Bautechnik und schließt alle über Bodenniveau liegenden Bauwerke ein, also hauptsächlich Gebäude, wie z.B. Wohn-, Verwaltungs- und Bürogebäude, Krankenhäuser oder Industriebauten.

Auf der Grundlage der Entwurfspläne von ArchitektInnen oder ZiviltechnikerInnen berechnen HochbautechnikerInnen verschiedene bautechnische Daten, die für die Umsetzung des Bauvorhabens relevant sind. Dabei müssen sie stets die Einhaltung von bauphysikalischen und statischen Erfordernissen sowie der behördlichen Auflagen berücksichtigen.

Teilweise übernehmen HochbautechnikerInnen auch Tätigkeiten im Bereich der Akquise, der Abwicklung und Leitung von Bauprojekten sowie in der Beratung von KundInnen.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Angebote einholen und prüfen
  • Baubudget berechnen und kontrollieren
  • Hochbaupläne erstellen
  • Bauunterlagen und -dokumente überprüfen
  • Leistungsverzeichnisse zusammenstellen
  • Protokolle erstellen
  • Bauprojekte beaufsichtigen
  • Qualitätskontrollen durchführen
Siehe auch:
  • Bereitschaft, an unterschiedlichen Orten zu arbeiten
  • Durchsetzungsvermögen
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • Interesse für Bau
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Technisches Verständnis
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Baubetriebe
  • Architektur- und Konstruktionsbüros
  • Ziviltechnikbüros
  • Planungsgesellschaften
  • Planungsbüros der Industrie
  • Bauämter und -behörden

Die österreichische Baubranche entwickelte sich bis zur COVID-19-Pandemie sehr positiv. Dieser Trend wurde jedoch durch die Corona-Maßnahmen stark unterbrochen. Viele Bauprojekte konnten nicht oder nur sehr eingeschränkt weitergeführt werden, sodass viele Bauunternehmen Kurzarbeit beantragten sowie Personal kündigen mussten. Auch wenn viele Unternehmen wieder mit einer positiven Entwicklung für das laufende Jahr rechnen, bestehen aufgrund der Corona-Krise weiterhin viele Unsicherheiten, sodass Prognosen zum Zeitpunkt des bauwirtschaftlichen Aufschwungs kaum möglich sind. Es wird erwartet, dass Bauprojekte im Bereich Infrastruktur, wie z.B. Straßenbau, weniger stark von der Krise betroffen sein werden als Bauvorhaben im privaten Bereich.

Die Auftragslage und die Entwicklungen der Bautätigkeiten im Hoch- und Tiefbau hängen stark von öffentlichen Investitionen und Aufträgen ab. Grundsätzlich profitieren die Bereiche Bautechnik und Hochbau aufgrund der wachsenden Bevölkerung von einer steigenden Nachfrage nach Wohnbauprojekten. Zudem wird eine erhöhte Nachfrage im Bereich Renovierung und Sanierung prognostiziert.

Daher sind die Berufsaussichten für qualifizierte HochbautechnikerInnen stabil. Für die Planung und Berechnung von Bauprojekten kommen bautechnische Softwareprogramme zum Einsatz, wie z.B. CAD-Programme (Computer Aided Design), GIS-Systeme (Geografische Informationssysteme) oder BIM-Software (Building Information Modeling). Fundierte und erweiterte Kenntnisse in diesen Bereichen können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich erhöhen. Zudem sind Kenntnisse im Bereich Umweltschutz, z.B. hinsichtlich ökologischer Bauweisen, sowie über die fachgerechte Entsorgung von Bauschutt und gefährlichen Materialien zunehmend gefragt.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "BautechnikerIn", dem der Beruf "HochbautechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden technische Ausbildungen an Fachschulen sowie an höheren technischen Lehranstalten, insbesondere im Bereich Bautechnik. Neben bauspezifischen Fachkompetenzen beinhaltet eine bautechnische Ausbildung in der Regel auch die Vermittlung von kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Grundkenntnissen, z.B. in den Bereichen Baukalkulation, Baumanagement, Bauabrechnung, Kostenrechnung oder Projektmanagement. Zudem werden oftmals Kenntnisse im Bereich der Bauinformatik vermittelt, z.B. im Umgang mit den Programmen Computer Aided Design (CAD) oder Building Information Modeling (BIM). Weiters werden praktische Erfahrungen an schuleigenen Werkstätten sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Eine weitere Zugangsmöglichkeit bieten Lehrausbildungen im Bereich Hochbau, siehe z.B. den Beruf HochbauerIn (Lehre). Zudem kann dieser Beruf auch auf akademischem Niveau erlernt werden, siehe den Beruf BautechnikerIn - Hochbau (UNI/FH/PH).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Hochbau. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Aus- und Weiterbildungsangebote im Baubereich bieten die Bauakademien mit Bildungsangeboten in Bereichen, wie z.B. Arbeitssicherheit, Bauleitung, Baurecht, Bauphysik, Projektmanagement oder Sprengtechnik.

Weiterbildungen zum Thema nachhaltiges und umweltfreundliches Bauen sowie Sanieren bietet die Klimaschutzinitiative klimaaktiv des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Darüber hinaus können Weiterbildungen bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Tiefbau
  • Architektur
  • Bauökologie
  • Facility Management
  • Nachhaltiges Bauen
  • Baumanagement
  • Holzbau
  • Gebäudetechnik
  • Stahlbau
  • Sanierungstechnik

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in leitenden Positionen wie PolierIn, ProjektleiterIn, BaumeisterIn, BauleiterIn oder Facility ManagerIn sowie in der Leitung von Ziviltechnik- und Konstruktionsbüros.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen des reglementierten Gewerbes "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)" oder des Rechtskraftgewerbes "BaumeisterIn" möglich. Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbebehörde.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

Die Ablegung der Ziviltechnikerprüfung ermöglicht eine selbstständige Tätigkeit als ZiviltechnikerIn (IngenieurkonsulentIn). Nähere Informationen zur Ziviltechnikerprüfung finden Sie auf der Website der Kammer der ZiviltechnikerInnen, ArchitektInnen und IngenieurInnen.

Diese Berufe könnten Sie auch interessieren ...

Uber weitere Berufsvorschläge
Weitere Berufe aus dem Bereich "Bau, Baunebengewerbe, Holz, Gebäudetechnik" anzeigen
Suche
AMS
Suchportal