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Hinweis

Dieser Beruf ist eine Spezialisierung des Berufs MikrotechnikerIn. Weiterführende Informationen finden Sie in der Beschreibung von MikrotechnikerIn (Mittlere/Höhere Schulen).

Tätigkeitsmerkmale

NanotechnikerInnen beschäftigen sich mit der Erforschung, Bearbeitung und Herstellung von Materialien und Elementen, die sehr klein sind - ein Nanometer ist ein millionstel Millimeter. Ihre Forschungsergebnisse und Produkte werden in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt, z.B. in der Energietechnik für die Herstellung von Solarzellen, im Bereich der Material- und Oberflächentechnik, um Werkstoffe widerstandfähiger zu machen, oder in der Computertechnik zur Entwicklung und Fertigung von kleinsten, leistungsfähigen Chips.

NanotechnikerInnen untersuchen Materialien auf kleinster Ebene und entwickeln Verfahren, um die natürlichen Eigenschaften von Materialien auf molekularer bzw. atomarer Ebene zu manipulieren und zu verändern. Dazu führen sie physikalische, chemische und biologische Berechnungen durch. Sie optimieren die Eigenschaften von Materialien und Produkten, entwickeln Materialien mit neuartigen Eigenschaften sowie neue Verfahren, Technologien und Werkzeuge im Bereich der Nanotechnik. Diese Verfahren werden dann in verschiedenen Bereichen angewendet, z.B. in der Kunststofftechnik, um Materialien und Produkte noch schmutzabweisender oder hitzebeständiger zu machen.

Die Nanostrukturen und -schichten von Stoffen untersuchen NanotechnikerInnen mit Hilfe spezieller Computer und Geräte und beobachten deren Verhalten mittels Simulationen. Sie entwickeln Verfahren, um dünne Stoffschichten mit bestimmten Funktionen herzustellen, z.B. innovative wasserabweisende Beschichtungen für Regenjacken. Zudem befassen sich NanotechnikerInnen auch mit der Herstellung und Optimierung von Lebensmitteln und Kosmetika, z.B. mit der Entwicklung von wirksamen Sonnencremes.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Materialeigenschaften untersuchen
  • Experimente und Forschungsprojekte planen
  • Versuche und Simulationen durchführen
  • Materialeigenschaften auf kleinster Ebene verändern und optimieren
  • Ergebnisse auswerten
  • Nanotechnologische Verfahren entwickeln und optimieren
  • Berechnungen durchführen
  • Auge-Hand-Koordination
  • Gute Kenntnisse in Mathematik
  • Gutes Sehvermögen
  • Interesse für Chemie und Physik
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Sinn für genaues Arbeiten
  • Technisches Verständnis

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Industrieunternehmen, z.B. in den Bereichen Energietechnik, Biotechnik, Umwelttechnik oder Chemie
  • Herstellerbetriebe im Bereich Elektronik und Informationstechnik
  • Pharmaindustrie
  • Lebensmittelindustrie
  • Industrieunternehmen mit eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen
  • Universitäten
  • Fachhochschulen

Nanotechnologie zählt zu den zukunftsweisenden Technologien zur Bewältigung ökonomischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Neue Anwendungsfelder erschließen sich laufend durch die Skalierung von Strukturen in den Nanometer-Bereich.

So wird laufend an der Entwicklung neuartiger Hochleistungswerkstoffe gearbeitet, die eine nanoskalige Strukturen aufweisen (zum Beispiel um die thermische Bauteilbeeinflussung zu reduzieren).

Österreich wird in Zukunft diese Technologie verstärkt nutzen und so seine Stellung als "High-Tech-Standort" ausbauen, wodurch auch Karrierechancen in diesem Bereich steigen.

Infos über aktuelle Forschungsprojekte bietet die Website des Umweltbundesamtes und der AGES www.nanoinformation.at, beide in Wien.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "OberflächentechnikerIn", dem der Beruf "NanotechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

NanotechnikerInnen verfügen meist über eine Ausbildung an höheren technischen Lehranstalten, z.B. in den Bereichen Elektronik und technische Informatik, Chemie, Mechatronik, Elektrotechnik oder Biotechnologie. Ausbildungen im Bereich Elektronik und technische Informatik umfassen meist Fächer wie Hardwareentwicklung, Messtechnik und Regelungssysteme, Digitale Systeme und Computertechnik, Netzwerktechnik, Kommunikationselektronik, Softwaretechnik, Elektronik-Design und Prototypenbau. Im Zuge der Ausbildung werden oftmals Kenntnisse in den Bereichen SMD-Technik, Digitaltechnik, Fertigungstechnik und PCB-Design vermittelt.

Ausbildungen an höheren technischen Lehranstalten für Chemieingenieure beinhalten Fächer wie allgemeine und anorganische Chemie, analytische und organische Chemie, Qualitätsmanagement, Biochemie, Mikrobiologie, physikalische Chemie, Umweltanalytik, Umweltschutzmanagement sowie Verfahrens-, Energie- und Umwelttechnik. Im Rahmen der Ausbildung werden unter anderen auch Kenntnisse in den Bereichen Nanotechnologie sowie über nano- und biotechnologischer Verfahren vermittelt.

Weiters werden in beiden Ausbildungen praktische Erfahrungen in schuleigenen Werkstätten und Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Dieser Beruf kann auch auf akademischem Niveau erlernt werden, siehe dazu den Beruf NanotechnikerIn (UNI/FH/PH).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

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