Start | LehrerIn für die Sekundarstufe Allgemeinbildung - Geisteswissenschaftliche Fächer

Hinweis

Dieser Beruf ist eine Spezialisierung des Berufs LehrerIn für die Sekundarstufe Allgemeinbildung. Weiterführende Informationen finden Sie in der Beschreibung von LehrerIn für die Sekundarstufe Allgemeinbildung (UNI/FH/PH).

Dieser Beruf kann nur ausgeübt werden, wenn die gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung abgeschlossen wurde. Auch die beruflichen Tätigkeiten orientieren sich an den gesetzlich vorgegebenen Inhalten der Ausbildung.

Tätigkeitsmerkmale

LehrerInnen für geisteswissenschaftliche Fächer unterrichten SchülerInnen von der 5. bis zur 13. Schulstufe in Unterrichtsgegenständen wie z.B. Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung, Geographie und Wirtschaftskunde, Religion, Ethik oder Philosophie und Psychologie. Sie unterrichten an Mittelschulen (MS), berufsbildenden Schulen (BMHS), Polytechnischen Schulen (PTS) und allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS).

LehrerInnen für geisteswissenschaftliche Fächer vermitteln SchülerInnen grundlegende Kenntnisse über verschiedene gesellschaftlich relevante Themen, wie z.B. die Geschichte Österreichs, den Aufbau und die Funktion von Staaten, die Ordnung von Gesellschaften oder Wirtschaftskunde sowie kulturelle Bräuche und Sitten, ethische Werte oder religiöse Glaubensansätze. Dabei gestalten sie ihren Unterricht nach den Vorgaben des Lehrplans und wählen die geeigneten Unterrichtsmaterialien und didaktischen Methoden zur Vermittlung des Lehrstoffs aus.

Neben der Vermittlung des Fachwissens leisten LehrerInnen für geisteswissenschaftliche Fächer auch Erziehungsarbeit, indem sie den SchülerInnen persönliche und soziale Kompetenzen vermitteln. Zudem motivieren, fördern und unterstützen sie die SchülerInnen entsprechend ihren Fähigkeiten und Begabungen. Weiters stehen sie in Kontakt mit den Erziehungsberechtigten, organisieren Exkursionen, bereiten schriftliche oder mündliche Tests vor, kontrollieren Hausübungen und beurteilen die Leistungen der SchülerInnen.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Lehrstoff vermitteln
  • Unterrichtsmaterialien bereitstellen
  • Interesse für gesellschaftliche Themen wecken
  • Schulprojekte und Ausflüge organisieren und durchführen
  • Leistungen der SchülerInnen beurteilen
  • Aufzeichnungen zum Unterrichtsverlauf führen
  • Besprechungen mit KollegInnen durchführen
  • Didaktische Fähigkeiten
  • Durchsetzungsvermögen
  • Freude am Kontakt mit Menschen
  • Gerne kreativ arbeiten
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Organisationsfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Institutionen:

  • Mittelschulen (MS)
  • Allgemeinbildende höhere Schulen (AHS)
  • Berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMS/BHS)
  • Polytechnische Schulen (PTS)
  • Öffentliche und private Tagesbetreuungseinrichtungen
  • Erwachsenenbildungseinrichtungen
  • Nachhilfeinstitute

In den nächsten Jahren ist im Pflichtschulbereich aufgrund bevorstehender zahlreicher Pensionierungen mit relativ guten Jobchancen zu rechnen. Nähere Infos bietet die Website des Bundesministeriums: BMBWF.

Je nach Unterrichtsfach ist der Bedarf an LeherInnen unterschiedlich hoch. Aufgrund der Gesetzesnovelle zur Lehramtsausbildung aus dem Jahr 2015, besteht eine Tendenz, die Studienangebote mehr nachfrageorientiert zu gestalten. Zum Teil bestehen Aussichten auf eine Karriere in unterschiedlichen Bereichen, die einen Bildungsbezug aufweisen, etwa im Verlagswesen, in der politischen Bildungsarbeit oder im Sozialwesen.

Seit dem Schuljahr 2018/2029 gilt der verordnete Lehrplan zur verbindlichen Übung "Digitale Grundbildung" in den österreichischen Schulen der Sekundarstufe 1. Diese Neuerung vergrößert den Bedarf an professionell ausgebildeten LehrerInnen in diesem Bereich. Infos bietet z.B. auch die Website themen.schule.at und das Tiroler Bildungsservice.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "LehrerIn für die Sekundarstufe Allgemeinbildung", dem der Beruf "LehrerIn für die Sekundarstufe Allgemeinbildung - Geisteswissenschaftliche Fächer" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Um als LehrerIn für geisteswissenschaftliche Fächer tätig sein zu können, muss im Rahmen des Lehramtsstudiums Sekundarstufe Allgemeinbildung ein geisteswissenschaftliches Unterrichtsfach gewählt werden. Mögliche Unterrichtsfächer sind z.B. Ethik, Geographie und Wirtschaftskunde, Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung, Religion oder Philosophie und Psychologie. Im Rahmen des Lehramtsstudiums müssen insgesamt 2 Fächer oder ein Fach und eine Spezialisierung gewählt werden.

Die Lehramtsausbildung der Sekundarstufe Allgemeinbildung in geisteswissenschaftlichen Fächern erfolgt in Zusammenarbeit der Pädagogischen Hochschulen (PH), Universitäten und privaten Hochschulen. Das Studium ist in ein Bachelorstudium im Ausmaß von 240 ECTS-Punkten (mindestens 8 Semester) und ein Masterstudium im Ausmaß von 120 ECTS-Punkten (mindestens 4 Semester) gegliedert. Nach dem LehrerInnen-Dienstrecht ist es für JunglehrerInnen notwendig, 5 Jahre nach ihrem Bachelorabschluss ein Masterstudium abzuschließen, um in ein unbefristetes Dienstverhältnis einzutreten zu können.

Die allgemeine Voraussetzung für ein Bachelorstudium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung erlangt werden kann. Um für das Lehramtsstudium zugelassen zu werden, müssen weiters Aufnahme- und Eignungsfeststellungsverfahren durchlaufen werden, in denen die studien- und berufsbezogene Eignung überprüft wird.

Voraussetzung für ein Masterstudium für das Lehramt Sekundarstufe Allgemeinbildung in einem geisteswissenschaftlichen Fach ist der Abschluss eines Bachelorstudiums für das Lehramt Sekundarstufe Allgemeinbildung. Im Masterstudium können nur jene Unterrichtsfächer oder Spezialisierungen gewählt werden, die bereits im Bachelorstudium absolviert wurden.

Im ersten Dienstjahr werden LehrerInnen im Rahmen der sogenannten "Induktionsphase" in den Beruf eingeführt. Mehr Informationen dazu sowie zu Zugangsregelungen und Kooperation der verschiedenen Hochschulen finden Sie in der Beschreibung des Berufs LehrerIn für die Sekundarstufe Allgemeinbildung (UNI/FH/PH) im Abschnitt Ausbildung sowie auf der Website des BMBWF.

Ein weitere Möglichkeit, um als LehrerIn für die Sekundarstufe Allgemeinbildung tätig zu sein, bietet der Hochschullehrgang Quereinstieg, der ab dem Studienjahr 2023/2024 an den meisten Pädagogischen Hochschulen durchgeführt wird. An einigen Pädagogischen Hochschulen werden die Lehrgänge bereits im Wintersemester 2022/2023 angeboten. Der Hochschullehrgang dauert 4 bis 6 Semester und qualifiziert für ein bestimmtes Unterrichtsfach. Das Angebot der Hochschullehrgänge für den Quereinstieg richtet sich jeweils nach dem bestehenden Bedarf.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Hochschulen mit einem Diplom- oder Master-Abschluss bieten Doktoratsstudien an Universitäten, z.B. im Bereich Bildungswissenschaften. Zudem besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines sogenannten Erweiterungsstudiums ein zusätzliches Unterrichtsfach oder eine Spezialisierung zu studieren. Diese Zusatzqualifikation berechtigt dazu, in diesem Unterrichtsfach oder dieser Spezialisierung zu unterrichten.

Für PflichtschullehrerInnen besteht in ganz Österreich eine verpflichtende Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen im Ausmaß von 15 Jahresstunden, die im Zusammenhang mit der Lehrtätigkeit stehen.

Berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Schulformen bieten vor allem die Pädagogischen Hochschulen und Universitäten in Form von Seminaren und Hochschullehrgängen an. Viele Lehrgänge sind zertifiziert und meist mit neuen Qualifikationen verbunden, die dazu berechtigen, erweiterte Aufgaben im Schulwesen zu übernehmen. Weiterbildungsinhalte an Hochschulen für LehrerInnen für geisteswissenschaftliche Fächer sind z.B.:

  • Wirtschaftskunde
  • Klimawandel
  • Geopolitik
  • Recht
  • Kulturelle Bildung
  • Philosophie
  • Medienpädagogik
  • Schulmanagement
  • Fachdidaktik

Zudem können Weiterbildungen bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. in den Bereichen Konfliktmanagement, Legasthenie oder Lerncoaching.

Lehrpersonen können eine Position als Schulleiterin/Schulleiter anstreben. Zu einem sehr geringen Teil bestehen Beschäftigungsmöglichkeiten in den Bildungsdirektionen der Länder. LehrerInnen können bei der Gestaltung von Lehrmitteln mitwirken oder Gutachtertätigkeiten für Lehrmittel (z.B. Schulbücher) durchführen.

Grundsätzlich bestehen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen, z.B.

  • Bildungsverwaltung
  • Bildungspolitik
  • Qualitätsmanagement
  • Sozialmanagement
  • Freizeitpädagogik
  • Gutachtertätigkeit für Lehrmittel (z.B. Schulbücher)
  • Sonderpädagogische Gutachten erstellen
  • Wissenschaft und Forschung

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