Start | KunststoffverfahrenstechnikerIn

Hinweis

Ältere Berufsbezeichnung(en): KunststoffformgeberIn, KunststoffverarbeiterIn

 

ACHTUNG: Dieser Lehrberuf ersetzt ab 1. September 2022 den Vorläufer-Lehrberuf "KunststoffformgeberIn". Lehrlinge, die am 31. August 2022 im Lehrberuf "KunststoffformgeberIn" ausgebildet werden und die Lehrzeit noch nicht beendet haben, können nach der alten Ausbildungsordnung bis zum Ende der vereinbarten Lehrzeit (ohne Lehrzeitunterbrechung) weiter ausgebildet werden und bis ein Jahr nach Ablauf der vereinbarten Lehrzeit zur Lehrabschlussprüfung nach der alten Prüfungsordnung antreten. KunststoffformgeberIn-Lehrlinge können aber auch auf den neu geregelten Lehrberuf "KunststoffverfahrenstechnikerIn" umsteigen, wobei die im Lehrberuf "KunststoffformgeberIn" zurückgelegte Lehrzeit voll angerechnet wird.

 

Siehe auch den Lehrberuf Kunststofftechnologe/-technologin (Lehre) (Lehrzeit: 4 Jahre)! Die beiden Lehrberufe "KunststoffverfahrenstechnikerIn" und "Kunststofftechnologe/-technologin" sind zwar weitgehend gleich aufgebaut, der Lehrberuf "Kunststofftechnologe/-technologin" dauert aber um ein Jahr länger (4 Jahre) und bietet eine umfassendere und vertiefte Ausbildung.


Tätigkeitsmerkmale

KunststoffverfahrenstechnikerInnen arbeiten in der Produktion von Kunststoffprodukten. Sie bereiten die Rohstoffe und Halbfertigprodukte für die Fertigung vor, bedienen die Maschinen und Produktionsanlagen, überwachen den Fertigungsablauf, kontrollieren die fertigen Produkte und beheben nötigenfalls Produktionsfehler. Wichtige Aufgaben sind die Qualitätskontrolle und der Umweltschutz (z.B. Recycling von Reststoffen und Kunststoffabfällen). Die wichtigsten Produkte sind Haushalts- und Küchengegenstände, Möbel, Spielzeug, Bestandteile von Geräten und Maschinen (z.B. Gehäuse, Zahnräder), Behälter, Rohre, Fenster und Türen, Fahrzeugteile (v.a. Innenausstattung), Verpackungsmaterialien, Folien usw.

Vor der eigentlichen Fertigung muss zunächst die Kuststoff-Formmasse zubereitet werden. Dieser Arbeitsvorgang ist meist vollautomatisiert. Die Aufgabe der KunststoffverfahrenstechnikerInnen ist hier die Umrüstung, Einstellung und Überwachung der Knet- und Walzmaschinen, in denen die Kunststoff-Grundmasse mit Weichmachern, Stabilisatoren, Farbstoffen und Füllstoffen vermengt und in eine produktionsgerechte Form gebracht wird. Besonders wichtig ist hierbei die genaue Überprüfung von Festigkeit, Druck und Härte der Masse mit Mess- und Prüfgeräten.

Für die Fertigung der Kunststoff-Produkte wird zunächst die Kunststoffmasse in den Verarbeitungsmaschinen erhitzt. Dann wird die Masse entweder zu Formteilen gepresst oder gespritzt oder sie wird zu Endlosformen verarbeitet (z.B. Profile, Rohre oder Platten). Der Vorgang, bei dem formbares Material durch Düsen gepresst und dabei geformt wird, heißt "Extrudieren" und stellt eine der häufigsten Kunststoffformungs-Techniken dar. Die dabei verwendeten Formen werden von den KunststoffverfahrenstechnikerInnen gewartet, gereinigt und fachgerecht gelagert. Neben Hitze und Druck werden heute in der Kunststoffverfahrenstechnik auch andere physikalische Einflüsse verwendet, vor allem Infrarotstrahlen, Ultraschall, Laserstrahlen und Ozon.

Bei den maschinellen Fertigungsverfahren sind die wichtigsten Aufgaben der KunststoffverfahrenstechnikerInnen das Einrichten der Maschinen, das Anfahren der Fertigung und das Erkennen, Lokalisieren und Beheben von Produktionsstörungen sowie die laufende Qualitätskontrolle. Viele dieser Tätigkeiten werden heute bereits rechnergestützt durchgeführt, also an elektronischen Schaltpulten mit integrierten Mess- und Kontrollanzeigen.

Kunststoffprodukte werden teilweise auch aus sogenanntem Halbzeug gefertigt, also aus grob vorgeformten Kunststoffteilen. Die KunststoffverfahrenstechnikerInnen formen diese Rohlinge entweder mit Methoden der "thermischen Verformung", also mit Hitze bzw. mit erhitzten Formen, oder sie bearbeiten diese Rohlinge mit den üblichen Methoden der Werkstoffbearbeitung mit Handwerkzeugen und Werkzeugmaschinen (Stanzen, Schneiden, Feilen, Schleifen, Fräsen, Bohren, Gewindeschneiden, Polieren usw.).

Die KunststoffverfahrenstechnikerInnen führen schließlich auch verschiedene Endfertigungs-Arbeiten an den Kunststoff-Produkten durch, vor allem die Oberflächenveredelung (Beschichtung, Härtung u.a.). Häufig werden die Kunststoff-Produkte nach der Fertigung auch noch bedruckt, lackiert oder geprägt.

Neben der eigentlichen Fertigung von Kunststoffprodukten haben die KunststoffverfahrenstechnikerInnen auch noch zahlreiche wichtige Aufgaben in der Wartung und Instandhaltung der verwendeten Maschinen und Geräte. Sie reinigen die Maschinen, führen verschiedene Wartungsarbeiten durch (z.B. Nachfüllen von Betriebsstoffen wie Schmier- und Kühlmittel usw.) und sorgen für die Wartung und Instandhaltung der Pneumatik- und Hydrauliksysteme, der Heiz- und Kühlsysteme sowie der Formen und Werkzeuge.

Siehe auch:

KunststoffverfahrenstechnikerInnen arbeiten in der Produktion von Kunststoffprodukten. Sie bereiten die Rohstoffe und Halbfertigprodukte für die Fertigung vor, bedienen die Maschinen und Produktionsanlagen, überwachen den Fertigungsablauf, kontrollieren die fertigen Produkte und beheben nötigenfalls Produktionsfehler. Wichtige Aufgaben sind die Qualitätskontrolle und der Umweltschutz (z.B. Recycling von Reststoffen und Kunststoffabfällen). Die wichtigsten Produkte sind Haushalts- und Küchengegenstände, Möbel, Spielzeug, Bestandteile von Geräten und Maschinen (z.B. Gehäuse, Zahnräder), Behälter, Rohre, Fenster und Türen, Fahrzeugteile (v.a. Innenausstattung), Verpackungsmaterialien, Folien usw.

Vor der eigentlichen Fertigung muss zunächst die Kuststoff-Formmasse zubereitet werden. Dieser Arbeitsvorgang ist meist vollautomatisiert. Die Aufgabe der KunststoffverfahrenstechnikerInnen ist hier die Umrüstung, Einstellung und Überwachung der Knet- und Walzmaschinen, in denen die Kunststoff-Grundmasse mit Weichmachern, Stabilisatoren, Farbstoffen und Füllstoffen vermengt und in eine produktionsgerechte Form gebracht wird. Besonders wichtig ist hierbei die genaue Überprüfung von Festigkeit, Druck und Härte der Masse mit Mess- und Prüfgeräten.

Für die Fertigung der Kunststoff-Produkte wird zunächst die Kunststoffmasse in den Verarbeitungsmaschinen erhitzt. Dann wird die Masse entweder zu Formteilen gepresst oder gespritzt oder sie wird zu Endlosformen verarbeitet (z.B. Profile, Rohre oder Platten). Der Vorgang, bei dem formbares Material durch Düsen gepresst und dabei geformt wird, heißt "Extrudieren" und stellt eine der häufigsten Kunststoffformungs-Techniken dar. Die dabei verwendeten Formen werden von den KunststoffverfahrenstechnikerInnen gewartet, gereinigt und fachgerecht gelagert. Neben Hitze und Druck werden heute in der Kunststoffverfahrenstechnik auch andere physikalische Einflüsse verwendet, vor allem Infrarotstrahlen, Ultraschall, Laserstrahlen und Ozon.

Bei den m…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
KunststoffverfahrenstechnikerIn
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Holz und Kunststoff verarbeitendes Gewerbe, Lohnschema für das Kunststoff verarbeitende Gewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
Chemische, Kunststoff verarbeitende und pharmazeutische Industrie (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
  • Handgeschicklichkeit: Bearbeiten von Halbzeug mit Handwerkzeugen, z.B. Feilen, Sägen, Gewindeschneiden
  • Tastsinn: Prüfen der Oberfläche von Werkstücken
  • Auge-Hand-Koordination: Schweißen, Montieren von Kleinteilen
  • Sehvermögen: Herstellen von Farbmischungen, Sichtprüfen
  • Unempfindlichkeit der Haut: Aufbereiten der Formmassen, Arbeiten mit Schleif- und Reinigungsmitteln
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Arbeiten nach Werkzeichnungen
  • technisches Verständnis: Einstellen und Überwachen der Fertigungsmaschinen
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team
  • logisch-analytisches Denken: Beheben von Störungen an Maschinen
  • Selbständigkeit: Beheben von Störungen an Maschinen
  • generelle Lernfähigkeit: Verarbeiten neuer Kunststoffe

Betriebe/Lehrbetriebe:
KunststoffverfahrenstechnikerInnen sind in kunststoffverarbeitenden Industrie- und Gewerbebetrieben sowie in Betrieben des Maschinen- und Fahrzeugbaus beschäftigt.

Lehrstellensituation:
Die jährliche Gesamtzahl der KunststoffverfahrenstechnikerIn-Lehrlinge lag bis zum Jahr 2020 recht stabil zwischen rund 330 bis 370 Personen, ist dann aber relativ stark gesunken und liegt derzeit bei rund 270 Lehrlingen. Aufgrund dieser Entwicklung ist mit einem weiteren Rückgang der Lehrstellen zu rechnen. Der Großteil der Lehrstellen befindet sich derzeit in Oberösterreich (mehr als die Hälfte) sowie in Niederösterreich und Vorarlberg (zusammen rund ein Viertel); der Rest verteilt sich einigermaßen gleichmäßig auf alle anderen Bundesländer. Der Lehrberuf "KunststoffverfahrenstechnikerIn" wird sehr häufig (zu 40 Prozent) in Doppellehre mit dem Lehrberuf "MetalltechnikerIn" erlernt (meist mit dem Hauptmodul "Werkzeugbautechnik", aber mitunter auch mit dem Hauptmodul "Maschinenbautechnik").

Unterschiede nach Geschlecht:
Dieser Lehrberuf wird zwar überwiegend von Männern erlernt, aber der Anteil der weiblichen Lehrlinge ist in den letzten Jahren leicht gestiegen und beträgt jetzt schon fast ein Viertel (24 Prozent).

Berufsaussichten:
Gummi- und Kunststoffwaren sowie Kautschukwaren werden in Österreich vor allem von kleineren und mittleren Unternehmen hergestellt. Es gibt jedoch auch einige große Industriebetriebe, darunter der größte Kunststoffproduzent Europas in Schwechat. Etwa 600 Unternehmen mit etwa 30.000 Beschäftigten sind der Branche zuzurechnen. In den kunststoffver- und -bearbeitenden Betrieben werden z.B. Rohre, Platten, Folien, Verpackungsmaterial, Fahrzeugteile, Fensterrahmen, Dichtungen oder Hygieneartikel hergestellt.

Beschäftigungsaussichten:
Die Ausbildungs- und Beschäftigungsaussichten für KunststoffverfahrenstechnikerInnen sind stabil.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "KunststofftechnikerIn", dem der Beruf "KunststoffverfahrenstechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
KunststoffverfahrenstechnikerIn (inkl. Doppellehren)
Dieser Lehrberuf kann seit 1.9.2022 erlernt werden! Die angeführten Werte der Vorjahre stammen vom Vorläufer-Lehrberuf "KunststoffformgeberIn" (auslaufend seit 1.9.2022)!
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 282 289 293 280 300 306 281 254 220 205
weiblich 53 49 40 61 68 70 68 53 61 66
gesamt 335 338 333 341 368 376 349 307 281 271
Frauenanteil 15,8% 14,5% 12,0% 17,9% 18,5% 18,6% 19,5% 17,3% 21,7% 24,4%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich
Verwandte Lehrberufe Tabelle
KunststoffverfahrenstechnikerIn
Verwandte Lehrberufe LAP-Ersatz *
BootbauerIn nein
Kunststofftechnologe/-technologin ja >
ProzesstechnikerIn nein
SkibautechnikerIn nein
TischlereitechnikerIn - Schwerpunkt Modell- und Formenbau nein
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz
> Die LAP des verwandten Lehrberufs ersetzt die LAP im beschriebenen Lehrberuf

Da sich die Kunststofftechnologie und die Technik der elektronisch gesteuerten Werkzeugmaschinen laufend weiter entwickelt, ist Weiterbildung in diesem Beruf für eine erfolgreiche Berufsausübung sehr wichtig. Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten in allen Bundesländern Weiterbildungsveranstaltungen für KunststoffverfahrenstechnikerInnen an.

Eine weiterführende Bildungsmöglichkeit zur Erreichung eines höheren Bildungsabschlusses bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs ist vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige mit der Fachrichtung "Kunststofftechnik" (2 Jahre, Abendunterricht).

Aufstiegsmöglichkeiten:

In größeren Betrieben können KunststoffverfahrenstechnikerInnen zu VorarbeiterInnen, MaschinenführerInnen, ArbeitsvorbereiterInnen, WerkmeisterInnen und AbteilungsleiterInnen aufsteigen.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für KunststoffverfahrenstechnikerInnen im Handwerk "Kunststoffverarbeitung" (Befähigungsnachweis erforderlich).

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