Start | ChemikerIn für Physikalische Chemie

Hinweis

Dieser Beruf ist eine Spezialisierung des Berufs ChemikerIn. Weiterführende Informationen finden Sie in der Beschreibung von ChemikerIn (Mittlere/Höhere Schulen).

Tätigkeitsmerkmale

Die Physikalische Chemie bildet eine Schnittstelle zwischen Chemie und Physik. ChemikerInnen für Physikalische Chemie untersuchen das chemische Verhalten von Stoffen unter der Anwendung von physikalischen Methoden. Untersuchungsgegenstände sind z.B. die Gebiete der Elektrochemie, Thermochemie, Fotochemie oder Oberflächenchemie.

ChemikerInnen für Physikalische Chemie wenden verschiedene physikalische Verfahren an, z.B. Trocknungen, Verbrennungsverfahren oder Spektralanalysen. Die Spektralanalyse ist ein Verfahren zur Zerlegung und Auswertung von Spektren, um die Zusammensetzung einer Stoffprobe zu ermitteln. Dadurch kann z.B. festgestellt werden, zu welchen Anteilen ein Stoff aus welchen Elementen besteht und wie diese strukturiert sind.

Auch die physikalischen Eigenschaften von Stoffen werden untersucht, z.B. der Siede- und Gefrierpunkt, die Löslichkeit, die Dichte oder die elektrische Beweglichkeit eines Stoffes. ChemikerInnen für Physikalische Chemie entnehmen und analysieren Proben von Stoffen, untersuchen diese anhand von physikalischen und chemischen Methoden, führen unterschiedliche Berechnungen durch und werten die Untersuchungsergebnisse aus. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Apparaten und Maschinen in Laboren.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Physikalische Methoden und Verfahren anwenden
  • Stoffeigenschaften analysieren und auswerten
  • Chemische Reaktionen untersuchen
  • Proben entnehmen
  • Laboranalysen und Experimente durchführen
  • Ergebnisse analysieren und bewerten
  • Materialien entwickeln und optimieren
Siehe auch:
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Englischkenntnisse
  • Gute Kenntnisse in Mathematik
  • Interesse für Chemie und Physik
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Technisches Verständnis
  • Unempfindlich gegen Gerüche sein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Unternehmen der chemischen Industrie
  • Kunststoffindustrie
  • Betriebe im Bereich der Umwelttechnologie
  • Unternehmen der Nanotechnologie
  • Forschungsinstitute

Die chemische Industrie zählt zu den größten Industriebranchen in Österreich. Sie umfasst auch Bereiche wie Kunststoffherstellung, pharmazeutische Produktion, Lebens- und Futtermittelerzeugung, die Herstellung von Kosmetik, Lack- und Anstrichmitteln sowie den Bereich Bauchemie. Trotz der Corona-Pandemie und Lieferengpässen sowie steigender Energie- und Rohstoffpreise ist die Branche stabil. Die Aussichten für die Chemiebranche werden vorsichtig optimistisch eingeschätzt.

Mit dem "Green Deal" wurde von der EU ein Instrument vorgelegt, durch welches umfangreiche Maßnahmen zur Ökologisierung der Industrie umgesetzt werden sollen. Diese Maßnahmen wirken sich auch auf die chemische Industrie aus. Beispiele sind der Wegfall von klima- und gesundheitsschädlichen Stoffen, die Umstellung auf umweltfreundliche Herstellungsverfahren sowie die Erschließung neuer ökologischer Rohstoffe. Kenntnisse über umweltfreundliche chemische Verfahren und Herstellungsprozesse sind daher zunehmend gefragt. Die Berufsaussichten für ChemikerInnen für Physikalische Chemie sind stabil.

Aktuelle Informationen über die chemische Industriebranche finden Sie auf der Webseite des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO).

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ChemikerIn", dem der Beruf "ChemikerIn für Physikalische Chemie" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an höheren Lehranstalten für Chemieingenieure. Die Ausbildungen umfassen meist Fächer wie Allgemeine und Anorganische Chemie, Analytische Chemie und Qualitätsmanagement, Organische Chemie, Biochemie und Mikrobiologie, Umweltanalytik, Umweltschutzmanagement sowie Physikalische Chemie, Verfahrens-, Energie- und Umwelttechnik. Weiters werden praktische Erfahrungen in schuleigenen analytischen und technologischen Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen Pflichtpraktika erworben.

Dieser Beruf kann auch auf akademischem Niveau erlernt werden, siehe dazu den Beruf ChemikerIn für Physikalische Chemie (UNI/FH/PH).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

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