Start | Archäologe/Archäologin - Ur- und Frühgeschichte

Tätigkeitsmerkmale

Archäologen/Archäologinnen aus dem Fachbereich Urgeschichte und Historische Archäologie befassen sich mit der Freilegung von archäologischen Fundstätten. Sie führen Ausgrabungen durch und wenden z.B. chemische und geophysikalische Verfahren an.

Sie analysieren gefundene Ausgrabungsobjekte und kategorisieren diese nach Material, Fundort, Inhalt, Funktion und Form. Als Urgeschichte wird die Geschichte der Menschheit vor der Entstehung schriftlicher Zeugnisse bezeichnet.

Als Frühgeschichte wird die darauf folgende Periode bezeichnet. In die Zeit der Frühgeschichte fällt auch die Gründung von Salzburg. In Mitteleuropa reicht die von der Frühgeschichte untersuchte Zeit bis ins Mittelalter. ArchäologInnen, die sich auf diese Perioden spezialisiert haben, arbeiten im Schnittstellenbereich zwischen Archäologie, Paläontologie, Anthropologie und Völkerkunde.

Während der klassischen Archäologie in der Regel umfangreiche und oftmals vollständige Ausgrabungsobjekte zur Verfügung stehen, sind die sie im Bereich Ur- und Frühgeschichte häufig mit schlecht erhaltenen Objekten konfrontiert. Dementsprechend wenden ArchäologInnen für prähistorische Funde spezielle Methoden (z.B. naturwissenschaftliche Verfahren) an. So können sie auch geringfügige Reste früher menschlicher Tätigkeit als Quelle für die Rekonstruktion von Lebensformen und historischen Entwicklungen verwerten.

Arbeitsfelder bieten unter anderem die Keramikforschung und die Stadtarchäologie (z.B. Innsbruck, Hall, Lienz), die Erforschung von Burgen: Ansitze des Hochadels (Hofburg in Innsbruck, Schloß Tirol in Südtirol), Ansitze des niederen Adels Land- (Erpfenstein) und des Dorfadels (Türme in Langkampfen und Volders, Nordtirol).

Siehe auch den Kernberuf Archäologe/Archäologin.

Je nach Spezialisierung auf bestimmte Kulturkreise (z.B. Afrika, Asien, Europa) sind entsprechende Fremdsprachenkenntnisse vorteilhaft, auch zum Lesen der Fachliteratur, z.B. in Griechisch, Italienisch oder Französisch.

  • Forschergeist
  • Feinmotorisches Geschick, Fingerspitzengefühl
  • Gute Beobachtungsgabe
  • Gute Allgemeinbildung
  • Geduld und körperliche Ausdauer: Tätigkeiten in Freien - auch bei Kälte und Hitze
  • Genauigkeit und Sorgfalt

Die meisten ArchäologInnen arbeiten im öffentlichen Dienst, etwa in Museen, Archiven, bei Bodendenkmalpflegeämtern oder Forschungsinstituten, in Forschung und Lehre an Universitäten. Auch private Grabungsfirmen suchen hin und wieder nach ArchäologInnen, ebenso wie internationale Organisationen.

Neben Tätigkeiten im eigentlichen Berufsbereich sind ArchäologInnen auch in anderen, verwandten Bereichen tätig: Z.B. im Bereich der Museumsdidaktik sowie im Kulturmanagement sowie im Verlagswesen und Medienbereich.

Aufgabenfelder bieten sich auch im Kulturtourismus und bei außeruniversitären Bildungseinrichtungen, etwa an Volkshochschulen bzw. in der Erwachsenenbildung.

Im Trend liegt der 3D-Druck in der Archäologie. ArchäologInnen rekonstruierten per 3D-Druck Schädel des Wikingerkönigs Gorm. Zudem stellten sie ein Ötzi-Replikat aus dem 3D-Drucker her sowie eine Replik von zerstörten Triumphbögen und anderen Bauwerken.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "KulturwissenschafterIn", dem der Beruf "Archäologe/Archäologin - Ur- und Frühgeschichte" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Die Uni Wien bietet den Studiengang Urgeschichte und Historische Archäologie (ehemals Ur- und Frühgeschichte).

Das Bachelorstudium "Urgeschichte und Historische Archäologie" umfasst Frühgeschichte, Mittelalterarchäologie und Neuzeitarchäologie. Dieses Studium vermittelt im Sinne einer anthropologischen und (kultur)historischen Disziplin fachspezifische Kenntnisse und fördert das Verständnis für gesellschafts-, wirtschafts- und kulturpolitische Prozesse (vgl. Website der Uni Wien, September 2019)

Das Studium Altorientalische Philologie und Orientalische Archäologie ist anthropologische und (kultur)historische Disziplin anzusehen. Das Studium vermittelt ein Verständnis für gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Prozesse.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Es werden Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Form von Kursen, Workshops, Lehrgängen und Masterprogrammen angeboten, z.B. Fremdsprachen, Orientalistik, Altertumswissenschaften, Angewandte Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft.

Die MedUni Wien bietet das Masterprogramm Forensische Wissenschaften (Master of Forensic Science). Zielgruppe sind ArchäologInnen, NaturwissenschafterInnen, MedizinerInnen, Sachverständige in Gesundheitsberufen.

Zudem gibt es Kurse, Masterprogramme und Lehrgänge, z.B. Kulturmanagement oder Lehrgang Kultur und Organisation. Für Tätigkeiten bei Forschungsprojekten sind z.B. Zusatzkenntnisse im Projektmanagement notwendig. Zunehmend spielt die 3D-Drucktechnik zunehmend eine Rolle.

Auslandsaufenthalte sollten bereits während des Studiums stattfinden! Feldstudien sowie die Teilnahme an Fachkongressen bieten ebenso die Möglichkeit, Kenntnisse zu erweitern und sich über neueste Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.

Berufliche Entwicklungschancen bestehen zum Teil in der automatischen Aufbereitung und Erschließung großer Datenmengen sprachlich vorliegender Informationen, z.B. Data Science. Hier geht es häufig darum, in einer „Masse" (Big Data) „wertvolle Inhalte" (Smart Data) und statistische Zusammenhänge herauszufinden. Ein Anwendungsbeispiel ist die Stadtarchäologie im Bereich Kulturgüterkataster oder Kulturatlas für Burgen und Fundstätten.

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungen besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn.

Es besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Berufsausübung im Rahmen eines Gewerbes (z.B. Grabungstechnik) oder in der Unternehmensberatung. Nähere Infos bietet z.B. Wirtschaftskammer Österreich WKO.

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