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Hinweis

Die Durchführung von therapeutischen Maßnahmen an PatientInnen ist in Österreich den Ärzten/ÄrztInnen und Therapeuten/TherapeutInnen vorbehalten und gesetzlich geregelt!

Kunsttherapie ist in Österreich keine ärztliche oder psychotherapeutische Tätigkeit und unterliegt daher keiner besonderen berufsrechtlichen Reglementierung. Der Titel "Kunsttherapeutin" bzw. "Kunsttherapeut" ist derzeit nicht gesetzlich geschützt (Stand: 2019).

Tätigkeitsmerkmale

Die Kunsttherapie zählt zu den psychodynamischen Therapieformen, mit dem Ziel der Persönlichkeitsbildung und Gesundheitsförderung.

Es geht hierbei um die Möglichkeit, psychische Inhalte symbolisch darzustellen, Gefühle auszudrücken und zu integrieren. Dies dient der Bewältigung von Blockaden, welche etwa durch Verlust oder Trauer entstehen können, zur Stressbewältigung bzw. Burn Out-Prophylaxe.

Verschiedenste künstlerische Richtungen wie Musiktherapie, Bewegung und Tanz, Psychodrama, auch Malerei oder Bildhauerei sind Formen der Kunsttherapie.

Bei der Klinischen Kunsttherapie steht meist die bildnerische Tätigkeit im Mittelpunkt, weil den PatientInnen aufgrund einer akuten Krisensituation oft die verbale Ausdrucksfähigkeit fehlt. Kunsttherapie wird dann verwendet, wenn ergänzend zur medizinischen Behandlung und Sprachtherapie eine andere Therapieform erforderlich bzw. empfehlenswert ist.

Um therapeutisch am Patienten tätig zu sein, verfügen KunsttherapeutInnen über eine abgeschlossene psychosozial oder medizinisch/therapeutisch orientierte Berufsausbildung.

Siehe auch die Berufe MusiktherapeutIn und PsychotherapeutIn.

  • Freude am Umgang mit Menschen
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Gute verbale Ausdrucksfähigkeit
  • Psychische Stabilität
  • Zum Teil ist interkulturelle Kompetenz gefragt
  • Soziale Kompetenzen: Z.B. Empathievermögen (Fähigkeit, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen)

Kunsttherapie kann in Zusammenarbeit mit Psychologen und ÄrztInnen als eigenständige Methode auch kranken Menschen angeboten werden. Anwendung findet die Kunsttherapie in der Psychosomatik, der psychosozialen Therapiepraxis und der Bearbeitung von Traumata.

KunsttherapeutInnen (z.B. MusiktherapeutInnen) arbeiten in pädagogischen, psychosozialen Institutionen, in der Lebens- und Sozialberatung, in der Sozialpädagogik, in der Erwachsenenbildung, in der Entwicklungsförderung und Palliativbegleitung, Kommunikationsberatung, Konfliktberatung, Mediation, Karriereberatung, Mobbingberatung und Coaching.

Tätigkeitsfelder eröffnen sich in Bereichen des Gesundheitswesens, an Kranken- und Pflegeanstalten, an pädagogischen Einrichtungen und/oder selbstständig bzw. freiberuflich; zum Teil werden von ihnen auch Gemeinschaftspraxen (teilweise zusammen mit PsychologInnen und ÄrztInnen) betrieben, wo sie unter der Fachaufsicht eines Arztes/einer Ärztin stehen.

Klinische KunsttherapeutInnen arbeiten in psychosomatischen Kliniken, Krankenhäusern und Rehaeinrichtungen und stehen unter der Fachaufsicht eines Arztes/einer Ärztin.

MusiktherapeutInnen finden Beschäftigung in sonder- und heilpädagogischen Institutionen sowie in psychiatrischen und Kinderabteilungen in Krankenhäusern. Weitere Arbeitsmöglichkeiten bestehen in Kindergärten, Schulen und weiteren Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "PsychotherapeutIn", dem der Beruf "KunsttherapeutIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Den verschiedenen Ausbildungseinrichtungen in der Kunsttherapie liegen unterschiedliche Ansätze zugrunde und es werden unterschiedliche Schwerpunkte und Methoden gesetzt.

Die Pädagogische Hochschule der Diözese Linz bietet den Masterlehrgang Kunsttherapie und Pädagogik. Siehe auch die Ausbildung Musiktherapie im Berufslexikon.

Aktuelle Infos bietet auch der Österreichische Berufsverband für Kunsttherapie - ÖBKT.

Weitere Infos, etwa zur Berufsberechtigung für MusiktherapeutInnen bietet die Website des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: sozialministerium.at

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in künstlerischer Hinsicht, aber auch in Bereichen wie Pädagogik, Sozialmanagement, Musik und Recht, Multimediale Kunsttherapie, Tanz- und Ausdruckstherapie.

Verschiedene Institutionen bieten Ausbildungsprogramme (Kurse, Seminare) im Bereich Kunsttherapie an: Z.B

  • Akademie für Kunsttherapie: Diplomierte/r Kunsttherapeut/in (Modulare Ausbildung)
  • Wiener Schule für Kunsttherapie: Z.B. Phronetische Kunsttherapie
  • ÖAAG - Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik: Multimediale Kunsttherapie
  • Institut für Mal-, Gestaltungs- und Klinische Kunsttherapie: Verschiedene Ausbildungsprogramme
  • Institut für Lebens- und Sozialberatung MGT: Dipl. Mal- und Gestaltungstherapie/klinische Kunsttherapie

Die Ausbildungsprogramme sind teilweise Bestandteil der Ausbildung Lebens - und Sozialberatung und werden, einschliesslich der bereits absolvierten fachlichen Tätigkeiten, in vollem Umfang angerechnet.

Infos über genehmigte Lehrgänge für Lebens- und Sozialberatung bietet z.B. das Lehrgangsregister des Fachverbandes der gewerblichen Dienstleister der Wirtschaftskammer Österreich. Infos zu Zugangsvoraussetzungen Lebens- und Sozialberatung bietet z.B. die Website der Wirtschaftskammer Österreich - WKO.

Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Bereich bestehen etwa in Hinsicht auf Aufgaben im Sozialmanagement oder Public Health.

Es besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Berufsausübung im Rahmen des Gewerbes Lebens- und Sozialberatung. Es gibt Freie Gewerbe und Reglementierte Gewerbe. Nähere Infos bietet die Website der Wirtschaftskammer Österreich WKO.

Die aktuelle Liste der reglementierten Gewerbe ist auf der Website des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort - BMDW abrufbar.

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