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Tätigkeitsmerkmale

ArchivarInnen sind verantwortlich für das Erfassen, Bewahren (Archivieren) und Bereitstellen von Dokumenten von ablieferungspflichtigen Behörden. Solche Behörden sind vor allem die Bundesdienststellen der Republik Österreich.

ArchivarInnen sind verpflichtet, die Materialien nach Themenbereichen, Herkunft und Entstehungszusammenhang zu sammeln, ordnen und zu archivieren. Dabei handelt es sich z.B. um  historische politische und wissenschaftliche Schriften, Akten, Urkunden, Verträge, Artikel aus Zeitungen und Zeitschriften, Flugschriften, (Mikro-)Filme, Fotos, analoge Tonträger, elektronische Datenträger (siehe auch MedienarchivarIn).

ArchivarInnen bewerten unterschiedlichste Dokumente auf deren Archivwürdigkeit, werten diese aus und kümmern sich um die richtige Lagerung.

ArchivarInnen betreuen zudem die ArchivbenützerInnen und erstellen Gutachten für Behörden, Institutionen und Privatpersonen, z.B. zur Beantwortung wissenschaftlicher Anfragen, Erstellung amtlicher Bestätigungen und Beglaubigungen.

Siehe auch:
  • Interesse an Geschichte (fachbezogene, historische oder moderne Themen)
  • Gute Allgemeinbildung
  • Einhalten der Lagerbedingungen: Schriftmaterial und andere Medien müssen unterschiedlich gelagert werden
  • Genauigkeit: Manche Bücher und Schriften dürfen nicht mit der bloßen Hand berührt werden (Säuremantel der Haut). Oft dürfen nur chlorfreie und salzfreie Lesezeichen verwendet werden

 

Die Tätigkeiten finden teilweise (allein) in entlegenen Räumen (z.B. Keller) statt.

ArchivarInnen sind meist im Rahmen des öffentlichen Dienstes, z.B. bei Gebietskörperschaften bechäftigt:

  • Österreichisches Staatsarchiv
  • Universitäts- und Hochschularchiv
  • Österreichische Nationalbibliothek
  • Bundesmuseum
  • Dokumentationsarchiv
  • Wissenschaftliche Einrichtungen und Ministerien

Die Anzahl der Stellen, die in Archiven vergeben werden, ist eher beschränkt. Als InformationsspezialistInnen können sich ArchivarInnen jedoch auch in weiteren Bereichen am Informationssektor etablieren, etwa in der professionellen Recherche, Redaktion oder in der fachspezifischen Dokumentation.

Berufliche Aussichten und Entwicklungsmöglichkeiten bestehen grundsätzlich in Unternehmen, die sich mit der Produktion und Publikation von Wissensinhalten befassen.

Aufgrund ihrer Kenntnisse über Datenformate, Metadaten und Datenbanken können sie sich auf die Digitalisierung von Informationsströmen, den Aufbau und die Pflege von elektronischen Archiven oder Contentmanagement-Systemen spezialisieren. Diese werden auch außerhalb von Archiven, etwa in Handelsunternehmen, Produktionsbetrieben und im Gesundheitswesen benötigt.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ArchivarIn und DokumentarIn", dem der Beruf "ArchivarIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

ArchivarInnen kommen ursprünglich zum Teil aus den verschiedensten Fachrichtungen, z.B. Medizin, Geschichte oder Technik.

Die Uni Wien führt den Masterstudiengang Historische Hifswissenschaften und Archivwissenschaft. Die FH Burgenland bietet den Studiengang Information Medien & Kommunikation mit der Vertiefung Bibliotheks- und Dokumentationsmanagement. Die Universität Wien bietet den Universitätslehrgang Library and Information Studies (in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek).

 

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Für die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden verschiedenste Lehrgänge angeboten, meist in Verknüpfung mit Bereichen aus derBetriebswirtschaft, z.B:

  • Geschäftsprozessmanagement
  • E-Business, Wissensmanagement
  • Redaktionsmanagement
  • Informationsrecht
  • Rechtsinformation

 

Informationen zu Bibliotheksausbildungen in Österreich bietet auch die Webseite www.bibliotheksausbildung.at.

Weitere berufliche Möglichkeiten bietet der Bereich Unternehmensberatung oder die Forschung im Bereich alternative Speichertechnologien:

Für den Staat bedeutsame Dokumente und Kulturgüter werden in klimatisch günstigen Bereichen (Bunker, Stollen, Silberminen) gelagert. Sie lagern dort oft als Mikrofilm in Stahlfässern. Diese Art der Lagerung wird als Langzeitspeicherung betrachtet. Die gelagerten Objekte stehen meistens unter Sonderschutz. Es gibt bereits Versuche, Daten fälschungssicher auf Keramikfliesen oder Glas zu speichern und in Salzbergwerk (z.B. Hallein) zu lagern.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit der selbständigen Berufsausübung im Rahmen eines freien Gewerbes (z.B. Handelsgewerbe, Leihbücherei, Online-Shop, Buch-, Kunst- und Musikalienverlag). Siehe die bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe des Bundesministeriums für Digitalisiierung und Wirtschaftsstandort BMDW.

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