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Tätigkeitsmerkmale

Medizin-DokumentarInnen sind InformationsmanagerInnen, deren Aufgabe die Dokumentation, Statistik, Organisation und Datenverarbeitung in der Medizin umfasst.

Medizin-DokumentarInnen unterstützen Ärztinnen/Ärzte bei der Informationsbeschaffung und der Informationsverarbeitung. Sie nutzen dazu Techniken der Datenstrukturierung, Datenverarbeitung und der statistischen Datenanalyse.

Ihr Aufgabengebiet umfasst die Entwicklung und Anwendung von Verfahren, mit deren Hilfe diese Daten und Dokumente gesammelt, geordnet und aufbereitet werden. Üblicherweise handelt es sich um Schriftstücke wie Befunde, Krankenakte, Fachbücher und Operationsberichte. Somit sind Ärztinnen/Ärzte in der Lage, die zahlreichen Einzelbefunde rasch aufzufinden und zu einer Gesamtaussage zusammenzufassen. Das Wiederauffinden wird auch als Informationsrückgewinnung (Information Retrieval) bezeichnet.

Sie erstellen Dokumentationen von Behandlungsverläufen von PatientInnen mittels papierbasierten und elektronischen Verfahren. Sie sind für die Informationsverarbeitung und die statistische Auswertung zuständig. Sie übernehmen die eigenverantwortliche Datenerhebung und die Bestandspflege für klinische Register. Zudem sind sie für das elektronisches Publishing und für das Prüfen von klinischen Berichten und klinischen Protokollen zuständig.

DokumentarInnen verfügen über Kenntnisse des Arzneimittelgesetzes und nutzen Excel- und SPSS-Datenbanken sowie Krankenhaus-Informationssysteme.

Siehe den Kernberuf DokumentarIn.

Häufig ist spezifisches Fachwissen nötig, je nachdem in welchem Bereich eine dokumentarische Tätigkeit angestrebt wird. Dokumentiert werden auch Patientenakte, Rezepturen, Patente und Unternehmensdokumente.

  • Interesse am Umgang mit Zahlen, Daten und Informationen
  • Gute Allgemeinbildung
  • Gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
  • Abstraktionsvermögen
  • Umgang mit technischen Informationssystemen
  • Wichtig ist der Umgang mit der jeweiligen (z.B. onkologischen) Terminologie
  • Gefragt sind zudem Englischkenntnisse

 

Medizin-Dokumentarinnen müssen sehr genau und zuverlässig arbeiten, es herrscht auch Verschwiegenheitspflicht.

Im Beruf sind grundlegende Kenntnisse über Datenbanksysteme und Speichertechnologien sowie über die Struktur von Daten und Informationen gefragt.

Stelleninserate werden häufig von der pharmazeutischen oder chemischen Industrie ausgeschrieben.

Beschäftigungsmöglichkeiten finden sichunter anderem in Laboratorien bzw. in den radiologischen Abteilungen und diversen Abteilungen der Krankenhäuser, Kuranstalten, Universitätskliniken, Tumorzentren, Forschungseinrichtungen, im öffentlichen Dienst bzw. Gesundheitswesen, in Rehabilitationsanstalten, bei (spezialisierten) Ärztinnen/Ärzten und Verbänden.

Aufgabengebiete sind neben der klinischen Dokumentation für Abrechnungen nach gesetzlichen Vorgaben, die Durchführung von klinischen oder epidemiologischen Studien, die Tumor-Dokumentation, Informationsvermittlung und Literaturrecherche.

Weitere Tätigkeitsbereiche sind die Lehrtätigkeit (Hebammenlehranstalten) und die Organisation sowie Durchführung verschiedener Kurse (Geburtsvorbereitung, Elternberatung). Hebammen können auch im Rahmen der Qualitätssicherung tätig sein.

Grundsätzlich besteht ein Bedarf an ausgebildeten Fachkräften. Die Stellenangebote übersteigen seit Jahren die Anzahl der AbsolventInnenen im Bereich der medizinischen Dokumentation. Mit geeigneter Qualifikation und der Bereitschaft zu entsprechender Mobilität findet sich leichter eine entsprechende Stelle.

Bei Interesse und Qualifikation kann eine Position als Data Scientist angestrebt werden. Data Scientists analysieren große Datenmengen zur Gewinnung von wichtigen Informationen. Diese Informationen nutzen sie für ökonomische und ökologische Optimierungsmaßnahmen und zur Sicherstellung des ordnungsgemäßen Krankenhausbetriebes und von medizinischen Geräten und Anlagen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "MedizinischeR DokumentationsassistentIn", dem der Beruf "Medizin-DokumentarIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Studiengänge aus dem Bereich Bibliotheksmanagement, Informationswissenschaft, Medizinische Informatik oder Archivwissenschaft bieten eine gute Grundlage für diesen Beruf.

Für AbsolventInnen mit einem Abschluss aus einer medizinischen oder medizintechnischen Studienrichtung (z.B. Krankenpflege, Hebamme) besteht die Möglichkeit, sich mit einem Aufbaustudium oder Lehrgang zusätzliche Qualifikationen im Bereich Dokumentation aneignen.

Uni: Z.B. Angewandte Informatik, Software Engineering & Internet Computing, Wirtschaftsinformatik, Technische Kommunikation.

FH: Z.B. Wirtschaftsinformatik, Produktdesign und Technische Kommunikation, Information/Medien & Kommunikation, Kommunikation/Wissen/Medien, Angewandtes Wissensmanagement, Informationsmanagement und Computersicherheit, Communication Engineering for IT, Interactive Technologies, Informationstechnologien & IT-Marketing.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten in der Regel die entsprechenden Berufsverbände an. Auch Universitätslehrgänge und Lehrgänge universitären Charakters ermöglichen eine fachliche Vertiefung bzw. Erweiterung (z.B. Clinical Research, Statistik, Gesundheitsinformatik/E-Health, Public Health, e-Government, Linguistik, Speichertechnologien und Archivwesen, Datenverarbeitung und Dokumentation (Ordnungslehre, Bibliothekswesen, Information Retrieval).

Für InformatikerInnen und Beschäftigte aus Informationsberufen: Lehrgang aus dem Bereich Medizin oder Gesundheitswesen.

WIFI: Lehrgang Technische Dokumentation
AUBI-plus GmbH: Medizinische/r Dokumentar/in

Ebenso erfordert das Wachstum von Biobanken die Ausbildung von entsprechend befähigten Fachleuten. Zunehmend entstehen Lehrgänge im Bereich Biobanking, die entsprechendes Wissen für die Umsetzung von Biobanken vermitteln sollen (z.B. an der MedUni Graz).

Es kann eine leitende Stelle im Biowissenschaftsbereich, Medizin-Statistik, Biometrie oder in der linguistischen Datenverarbeitung (Simulation, maschinelles Indexieren) angestrebt werden. Wichtige Themen sind auch Gesundheitsökonomie und Kostenanalyse im Gesundheitswesen und in der Epidemiologie.

Die wichtigsten Hifswissenschaften des Informations- und Dokumentationswesens sind die allgemeine Sprachwissenschaft und die Informatik (vgl. Gauss, W., Berufe im Archiv, Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationswesen, S.55). Auch in diesen Bereichen bestehen bei Interesse berufliche Entwicklungschancen.

Es besteht die Möglichkeit, als Clinical Monitor bzw. Clinical Research Associate (CRA) zu arbeiten und die Umfragen innerhalb der Studien vor Ort zu betreuen.

DokumentarInnen müssen stets den Überblick über den gesamten Informationsfluß behalten, über die fachliche Terminologie aus Medizin, klinische Chemie, Pharmakologie und über organisatorisches Geschick verfügen.

Weitere Spezialgebiete (Spezialdokumentationen) bestehen im Bereich der Forschung, Arzneimittelzulassung, Arzneimittelüberwachung, Umweltuntersuchung, Epidemiologie, Labordatenverarbeitung, Data Science, medizinische Literaturdokumentation.

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