Start | Pädagogin/Pädagoge in einer SOS-Kinderdorf-Familie

Tätigkeitsmerkmale

Kinderdörfer sind soziale Einrichtungen, die Kindern und Jugendlichen, deren leibliche Familie sich aus unterschiedlichen Gründen nicht um sie kümmern kann oder darf, eine langfristige und familiennahe Betreuung ermöglichen. Neben Wohngruppen bieten Kinderdörfer meist auch Therapie-, Förder- und Freizeitangebote, die durch PädagogInnen begleitet werden. Neben Tätigkeiten in der Haushaltsführung, wie z.B. Einkaufen, Kochen, Putzen und Wäsche waschen, sind PädagogInnen in einer SOS-Kinderdorf-Familie vor allem für die Betreuung, Pflege und Erziehung der Kinder verantwortlich. Sie versuchen, zu den Kindern eine vertrauensvolle und konstante Beziehung aufzubauen und ihnen trotz ihrer oft schwierigen familiären Situation ein harmonisches und sicheres Umfeld zu bieten. Sie helfen den Kindern und Jugendlichen bei den Hausübungen, spielen mit ihnen, lesen ihnen vor und stehen ihnen bei etwaigen Problemen durch professionelle pädagogische Unterstützung zur Seite.

PädagogInnen in einer SOS-Kinderdorf-Familie übernehmen grundsätzlich stellvertretend jegliche Aufgaben der leiblichen Eltern und werden somit zu einer wichtigen Bezugsperson. Sie kümmern sich um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen, organisieren Freizeitangebote, unternehmen Ausflüge und fahren mit den ihnen anvertrauten Kindern in den Urlaub. Es gibt mehrere Modelle der Beschäftigung: mit Lebensmittelpunkt, abwechselndem Lebensmittelpunkt oder ohne Lebensmittelpunkt.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website von SOS Kinderdorf.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Bezugsperson für die Kinder sein
  • Haushalt führen
  • Essen zubereiten
  • Bei den Hausübungen unterstützen
  • Mit den Kindern spielen
  • Freizeitaktivitäten planen und durchführen
  • Tagesstrukturierung und Erlebenswelten schaffen
  • Natur- und erlebnispädagogische Impulse setzen
  • Betreuung dokumentieren
Siehe auch:
  • Bereitschaft, am Wochenende zu arbeiten
  • Didaktische Fähigkeiten
  • Freude am Kontakt mit Menschen
  • Interesse für Soziales
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Physische Ausdauer
  • Psychische Belastbarkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten vor allem Kinderdorfeinrichtungen, wie z.B. SOS-Kinderdorf oder Pro Juventute.
 

Die Berufsaussichten für PädagogInnen in einer SOS-Kinderdorf-Familie sind gut. Der Bedarf richtet sich nach der Anzahl der Familien im Kinderdorf. Viele arbeiten bis zu ihrer Pensionierung im Kinderdorf. 

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Sozialpädagoge/-pädagogin", dem der Beruf "Pädagogin/Pädagoge in einer SOS-Kinderdorf-Familie" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bieten Ausbildungen an Bildungsanstalten für Sozialpädagogik. Voraussetzungen für eine sozialpädagogische Ausbildung sind der positive Abschluss der 8. Schulstufe sowie eine erfolgreich absolvierte Eignungsprüfung in den Bereichen Musik, Kommunikation, Bildnerische Erziehung sowie körperliche Gewandtheit und Belastbarkeit. An diesen Schulen werden neben den allgemeinbildenden Fächern auch Inhalte wie Didaktik, (Sonder-/Heil-)Pädagogik, Musik oder Werken unterrichtet. Zudem beinhaltet die Ausbildung Pflichtpraktika, die sich in der Anzahl und Dauer je nach Schultyp unterscheiden.

Voraussetzung für eine Tätigkeit als Pädagogin/Pädagoge in einer SOS-Kinderdorf-Familie sind unter anderem eine abgeschlossene sozialpädagogische Ausbildung sowie ein Nachweis über die physische und psychische Belastbarkeit. Weitere Informationen finden Sie auf der Website von SOS Kinderdorf.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Sozialpädagogik. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive.

Weiterbildungen können bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Elementarpädagogik
  • Frühförderung
  • Psychologie
  • Soziale Arbeit
  • Sozialmanagement
  • Konfliktmanagement
  • Motivationsförderung
  • Interkulturelle Kompetenz

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen vor allem in der Leitung von Kinderdörfern. Zudem ermöglichen entsprechende Weiterbildungen Entwicklungsmöglichkeiten in anderen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit oder im Sozialmanagement.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen des freien Gewerbes "Beaufsichtigung von Kindern ohne Verfolgung erzieherischer Zwecke" möglich. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der freien Gewerbe (BMDW).

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