Berufslexikon Spezial: Wie Corona unsere Arbeitswelt verändert

Homeoffice und Distance Learning, Testen vor dem Familientreffen, mehr chatten in den sozialen Medien: Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag verändert – und auch die Berufswelt beeinflusst. Die Arbeit ist für viele digitaler und flexibler geworden.
Zwei ArbeitskollegInnen begrüßen einander im Büro mit Ellenbogen, beide tragen Maske.

© iStock/alvarez

Denken wir an einen durchschnittlichen Arbeits- oder Schultag in der Pandemie – schnell wird klar: Viele Berufe sind daran beteiligt, wenn wir im Homeoffice arbeiten oder virtuell unterrichtet werden, verstärkt in Web-Shops bestellen und mehr Freizeit in den sozialen Medien oder mit Gaming verbringen. LehrerInnen erstellen digitale Inhalte für Lernplattformen, Web-DesignerInnen verbessern Online-Shops für Ihre KundInnen, Social-Media-ManagerInnen befüllen die Kanäle der sozialen Medien und Game-DesignerInnen unterhalten uns mit Spielen.

Wir lassen uns testen, haben erkrankte Menschen im Umfeld und verfolgen in den Nachrichten die neuesten Pandemie-Statistiken: Von LaborassistentInnen über Gesundheits- und KrankenpflegerInnen bis hin zu InformationsdesignerInnen helfen uns unterschiedlichste Berufe durch die Pandemie.

Corona beschleunigt die Digitalisierung

Ein Laptopbildschirm zeigt TeilnehmerInnen einer Video-Konferenz.

© iStock/scyther5

Viele Menschen haben aufgrund der Pandemie ihren Büroarbeitsplatz ins Homeoffice verlegt. Teamarbeit wird virtuell organisiert, Besprechungen finden in Form von Videokonferenzen statt, MitarbeiterInnen können extern auf Unternehmensdaten zugreifen – die Digitalisierung der Arbeit hat einen großen Sprung gemacht. Gleichzeitig fallen Arbeitswege weg und die Arbeitszeiten werden flexibler. Diese Vorteile möchten viele Berufstätige auch weiterhin haben – die digitale Arbeit wird immer mehr als eine sinnvolle Ergänzung zum Vor-Ort-Arbeiten gesehen.

Wussten Sie, dass …

  • … in der Pandemie jede/jeder Fünfte erstmals das Homeoffice nutzt?
  • mehr als die Hälfte (56 %) ungestörtes Arbeiten als großen Vorteil des Homeoffice sieht?
  • fast die Hälfte (46 %) wiederum die mangelnde Trennung von Arbeit und Freizeit als Nachteil sieht?
  • ... mehr als zwei Drittel das Homeoffice als Möglichkeit behalten möchten?

    Quelle: IFES-Studie „Zeit- und ortsungebundenes Arbeiten“ im Auftrag der AK Wien (Mai 2020)

Gefragte Berufe im Fokus

Ein Krankenpfleger mit Schutzmaske legt einem älteren Mann die Hand auf die Schulter.

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PlegefachassistentInnen und PflegeassistentInnen leisten Großes in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder in der mobilen Hauskrankenpflege:
Sie betreuen pflegebedürftige Menschen. Die Ausbildung zum/zur PflegeassistenIn dauert ein Jahr und erfolgt schulisch oder im Rahmen eines Lehrgangs. PflegefachassistentIn ist eine zweijährige schulische Ausbildung.

LehrerInnen sind in der Pandemie besonders gefordert:
Mit viel Engagement haben Lehrkräfte SchülerInnen unterstützt und motiviert sowie die Wechsel zwischen Präsenzunterricht und Distance Learning gemeinsam gemeistert. Ob VolksschullehrerIn oder LehrerIn für die Sekundarstufe – eine Ausbildung ist für verschiedene Schultypen möglich.

E-Commerce-ManagerInnen sorgen dafür, dass Sie sicher und bequem online shoppen:
Sie kümmern sich um Online-Shops und sind dafür verantwortlich, dass die bestellten Waren auch geliefert werden können. Eine schulische Ausbildung, die technisches und kaufmännisches Know-how vermittelt, ist eine gute Basis für den Beruf E-Commerce-ManagerIn.

Flexibel von überall auf Unternehmensdaten zugreifen: Cloud Engineers machen das möglich.
Ob E-Mailanwendung oder Cloud-Speicher – auch im Homeoffice sollen MitarbeiterInnen sicher auf Anwendungen und Daten zugreifen können. Cloud Engineers wissen, was am besten in die Cloud verlegt wird – und dabei sicher und wirtschaftlich ist.

5 Berufsbereiche, die verstärkt durch die Pandemie MitarbeiterInnen suchen

Eine Junge Frau und ein junger Mann stehen in einer Lagerhalle mit Paketen, beide tragen Mund-Nasen-Schutz.

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• Gesundheit und Pflege:
Der Bedarf an Pflegekräften und ÄrztInnen ist hoch – durch die Corona-Pandemie hat sich die Personalsituation zugespitzt. Eine Herausforderung ist es, attraktivere Arbeitsbedingungen zu schaffen – und so mehr Menschen für Gesundheits- und Pflegeberufe zu begeistern.

• Handel und Verkehr:
Im Einzel-, Groß- und Onlinehandel wirkt sich die Pandemie unterschiedlich aus. Supermärkte erzielen Umsatzzuwächse, der Online-Handel boomt. Mehr Online-Einkaufe führen zu mehr Paketlieferungen – für Berufe in den Bereichen Lager und Logistik gibt es daher einiges zu tun.

• Erziehung und Unterricht:
Die Pandemie hat ElementarpädagogInnen und LehrerInnen besonders viel abverlangt: Personalausfälle aufgrund von Krankenständen oder Quarantäne haben die – bereits vor Corona angespannte – Lage verschärft. Viele, die in Kindergärten oder Kinderkrippen arbeiten, möchten ihren Beruf verlassen. Bei den LehrerInnen gibt es bereits einen Mangel in einigen Fächern. Wer einen Beruf in den Bereichen Kinderpädagogik und -betreuung oder Unterricht ergreift, hat gute Arbeitsmarktchancen.

• Informationstechnologie (IT):
Ob Videokonferenz-Tool und Cloud-Speicher für die Arbeit oder Streaming und Gaming in der Freizeit: Diese Dienste laufen nur rund, wenn die Softwaretechnik und Programmierung stimmen. Qualifizierte IT-Fachkräfte sorgen dafür – und sind sehr gefragt.

• Tourismus und Gastgewerbe:
Gastronomie und Tourismus sind besonders von Lockdowns und Maßnahmen gegen die Pandemie betroffen. Die Zahl der Beschäftigten ist in der Branche stark gesunken. Viele Menschen verreisen nun wieder, gehen in Restaurants essen und treffen sich in Bars – vielerorts wird daher sehr dringend Personal gesucht.

Corona-Update

Logo Corona-Update - Aktuelle Infos zu Berufsaussichten

© WIAB

Ausführliche Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf verschiedene Berufsbereiche erhalten Sie im Corona-Update.

Studie: Corona-Krise und JungakademikerInnen

Cover AMS report 155

Wie sind JungakademikerInnen durch die Corona-Krise gekommen? In welchen Bereichen gibt es eine verstärkte Nachfrage nach AbsolventInnen, in welchen Branchen bestehen Unsicherheiten? Antworten auf diese und weitere Fragen bietet die Studie „Auswirkungen der Corona-Krise auf die Arbeitsmarktsituation von JungakademikerInnen“. Die Ergebnisse im Überblick können Sie hier downloaden.

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