Start | Brau- und GetränketechnikerIn

Hinweis

Ältere Berufsbezeichnung(en): BrauerIn und MälzerIn

Tätigkeitsmerkmale

Dieser Lehrberuf wurde am 1. Jänner 2006 als Nachfolgeberuf des Lehrberufs "BrauerIn und MälzerIn" eingeführt. War die Ausbildung bisher ausschließlich auf die Bierbrauerei ausgerichtet, so ist sie nun etwas breiter gesteckt und umfasst vor allem auch die Limonaden- und Fruchtsafterzeugung und die Mineralwasserabfüllung. Damit erweitert sich der Kreis der in Frage kommenden Lehrbetriebe, so dass auch eine Zunahme des Lehrstellenangebotes erwartet werden kann. Um auch die Vermittlung der Bierbrauerei-Inhalte zu gewährleisten, müssen Betriebe der Getränkeherstellung allerdings einen Ausbildungsverbund mit einer Bierbrauerei eingehen, wo die Lehrlinge dann einen Teil der Lehrzeit zubringen und die entsprechenden Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben können.

In Brauereien führen Brau- und GetränketechnikerInnen alle Tätigkeiten durch, die zur Bierherstellung erforderlich sind; die wichtigsten Aufgabenbereiche sind hier die Aufbereitung der Grundstoffe der Biererzeugung (Verarbeitung von Gerste zu Malz, Herstellung der Bierwürze aus Hopfen und Malz), das Brauen des Bieres und die Abfüllung des fertigen Bieres in Flaschen oder Dosen. In der Limonaden- und Fruchtsafterzeugung und in der Mineralwassererzeugung bedienen und steuern die Brau- und GetränketechnikerInnen die Verarbeitungs- und Produktionsanlagen; auch hier umfasst der Aufgabenbereich die Verarbeitung der Rohstoffe (z.B. Früchte bzw. Fruchtkonzentrate, Kräuter, Gemüse, Zucker, Aromastoffe, Essenzen usw.), die Herstellung der Getränke nach bestimmten Rezepturen (Mischungsverhältnis der Inhaltsstoffe) bis hin zur Abfüllung der Getränke in Flaschen, Dosen oder Tetrapacks.

Die folgende Darstellung beschreibt die wichtigsten Schritte der Bierbrauerei, also die Malzherstellung, die Bierwürzeherstellung, die Gärung und die Abfüllung des fertigen Bieres.

Malzherstellung:
Bei der Malzherstellung bereiten die Brau- und GetränketechnikerInnen die hierfür verwendete Gerste auf bestimmte Weise vor. Sie reinigen und sortieren die Gerste mit entsprechenden Maschinen und lagern sie auf Böden oder in Silos. Das Malz wird durch einen Weich- und Keimprozess gewonnen, wobei in den Körnern Enzyme (ein Enzym ist eine organische Verbindung) aktiviert oder gebildet werden, die beim späteren Maischen die weiteren Abbauvorgänge der verschiedenen Stoffgruppen des Malzes steuern. Die gekeimte Gerste (Grünmalz) wird in Darren luftgetrocknet und zur Ausbildung von Aroma- und Farbstoffen durch Temperatursteigerung in Darrmalz übergeführt. Nach Beendigung des Darreprozesses werden dem fertigen Malz die eiweißreichen Wurzelkeime entfernt. Die Brauereien beziehen heute vielfach das fertige Malz von eigens darauf spezialisierten Betrieben, sodass die Brau- und GetränketechnikerInnen oft nur mehr mit der Bierherstellung selbst befasst sind.

Bierwürzeherstellung:
Bei der Bierwürzeherstellung zerkleinern ("schroten") die Brau- und GetränketechnikerInnen zunächst die Malzkörner auf maschinellem Weg, vermischen den Schrot mit Wasser und lassen dieses "Maische" genannte Gemisch in sogenannten Maischbottichen oder Maischpfannen auf mehreren Temperaturstufen kochen, wobei es zur Umwandlung der im Malz enthaltenen Maltose zu gärfähigem Zucker kommt. Danach werden die festen und flüssigen Bestandteile des gemaischten Malzschrots in speziellen Behältern, den Läuterbottichen, getrennt. Die so gewonnene Würze (gärfähige Flüssigkeit) vermischen sie mit Hopfen, der für die Geschmacksbildung des Bieres notwendig ist, und kochen sie in der Braupfanne. Anschließend kühlen sie die heiße Bierwürze und leiten sie in den Gärkeller zur Hauptgärung weiter. Um die Gärung einzuleiten, fügen sie der Bierwürze Bierhefe hinzu.

Gärung:
Während der Gärung überwachen die Brau- und GetränketechnikerInnen den Gärprozess und regeln die für den Gärprozess erforderliche Temperatur im Gärbottich. Die Gärung dauert etwa 6 bis 12 Tage, wobei es zu einer Umwandlung des Zuckers der Bierwürze in Alkohol und Kohlensäure kommt. Wenn sich die Hefe am Boden des Gärbottichs abgesetzt hat, pumpen die Brau- und GetränketechnikerInnen das "Jungbier" mit Schläuchen zur Nachgärung und Lagerung in den Lagerkeller. Im Lagerkeller leiten sie das Jungbier in Tanks oder Fässer und kontrollieren regelmäßig die Klarheit, den Kohlensäuregehalt und den Druck des Bieres. Die Reifung des Bieres dauert je nach Biersorte etwa 5 bis 16 Wochen.

Abfüllung des Bieres:
Vor der Abfüllung des Bieres in Flaschen, Dosen oder Fässer filtern die Brau- und GetränketechnikerInnen das Bier in verschiedenen Filteranlagen, die zur Beseitigung von noch vorhandenen Hefezellen und Trübstoffen dienen. Bei der Bierabfüllung überwachen sie den weitgehend vollautomatisierten Abfüllvorgang, die Einhaltung der diesbezüglichen Hygienevorschriften sowie die Etikettierung der Behälter.

Da die Bierherstellung heute weitgehend in automatischen Anlagen erfolgt, umfasst der Aufgabenbereich der Brau- und GetränketechnikerInnen hauptsächlich Kontroll- und Überwachungstätigkeiten in den einzelnen Produktionsabschnitten. Weiters sind sie auch für die Reinigung und Wartung der Anlagen bzw. für die Überwachung dieser Arbeiten zuständig.

Limonaden- und Fruchtsaftherstellung; Mineralwasserherstellung (Getränketechnik):
In der Limonaden- und Fruchtsaftherstellung sind die Brau- und GetränketechnikerInnen vorwiegend mit der Steuerung, Bedienung und Überwachung der Produktionsanlagen befasst. Sie bedienen die Anlagen zur Aufbereitung von Früchten und zur Saftgewinnung aus Früchten und Gemüsen (z.B. Mühlen, Passiermaschinen, Pressen) sowie zur Fruchtmarkgewinnung, Aromagewinnung und Herstellung von Konzentraten. In verschiedenen Verarbeitungsschritten und Produktionsanlagen werden die Fruchtsäfte vorbehandelt, filtriert und haltbar gemacht. In der Limonadenherstellung werden alkoholfreie Getränke anhand vorgegebener Rezepturen hergestellt; hier kommt es vor allem auf das richtige Mischungsverhältnis aller Inhaltsstoffe an. Alle Zwischen- und Endprodukte der Getränkeerzeugung müssen regelmäßig einer Qualitätskontrolle unterzogen werden, wobei das Aussehen (Farbe, Trübheit), der Geruch und vor allem der Geschmack geprüft werden ("sensorische Beurteilung").

Brau- und GetränketechnikerInnen sind auch für die Wartung und Instandhaltung sowie für die Reinigung aller Anlagen und Maschinen verantwortlich. Weiters sind sie teilweise auch für die Lagerung und den Transport der Rohstoffe sowie der Zwischen- und Fertigprodukte zuständig.

Dieser Lehrberuf wurde am 1. Jänner 2006 als Nachfolgeberuf des Lehrberufs "BrauerIn und MälzerIn" eingeführt. War die Ausbildung bisher ausschließlich auf die Bierbrauerei ausgerichtet, so ist sie nun etwas breiter gesteckt und umfasst vor allem auch die Limonaden- und Fruchtsafterzeugung und die Mineralwasserabfüllung. Damit erweitert sich der Kreis der in Frage kommenden Lehrbetriebe, so dass auch eine Zunahme des Lehrstellenangebotes erwartet werden kann. Um auch die Vermittlung der Bierbrauerei-Inhalte zu gewährleisten, müssen Betriebe der Getränkeherstellung allerdings einen Ausbildungsverbund mit einer Bierbrauerei eingehen, wo die Lehrlinge dann einen Teil der Lehrzeit zubringen und die entsprechenden Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben können.

In Brauereien führen Brau- und GetränketechnikerInnen alle Tätigkeiten durch, die zur Bierherstellung erforderlich sind; die wichtigsten Aufgabenbereiche sind hier die Aufbereitung der Grundstoffe der Biererzeugung (Verarbeitung von Gerste zu Malz, Herstellung der Bierwürze aus Hopfen und Malz), das Brauen des Bieres und die Abfüllung des fertigen Bieres in Flaschen oder Dosen. In der Limonaden- und Fruchtsafterzeugung und in der Mineralwassererzeugung bedienen und steuern die Brau- und GetränketechnikerInnen die Verarbeitungs- und Produktionsanlagen; auch hier umfasst der Aufgabenbereich die Verarbeitung der Rohstoffe (z.B. Früchte bzw. Fruchtkonzentrate, Kräuter, Gemüse, Zucker, Aromastoffe, Essenzen usw.), die Herstellung der Getränke nach bestimmten Rezepturen (Mischungsverhältnis der Inhaltsstoffe) bis hin zur Abfüllung der Getränke in Flaschen, Dosen oder Tetrapacks.

Die folgende Darstellung beschreibt die wichtigsten Schritte der Bierbrauerei, also die Malzherstellung, die Bierwürzeherstellung, die Gärung und die Abfüllung des fertigen Bieres.

Malzherstellung:
Bei der Malzherstellung bereiten die Brau- und GetränketechnikerInnen die hierfür verwendete Gerste auf bestimmte Weise vor. Sie reinigen und sortieren di…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
Brau- und GetränketechnikerIn
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Brauereien (Brauindustrie) (Arbeiter)
gültig ab 01.10.2023
01.10.2023
Alkoholfreie Erfrischungsgetränkeindustrie (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Fruchtsaftindustrie - Süßmoster sowie industrielle Obst- und Beerenweinerzeugung (Erzeuger von alkoholfreien, natürlichen Fruchtsäften und Fruchtsaftgetränken, Dicksäften bzw. Konzentraten aus natürlichen Fruchtsäften, Obst- und Beerenwein, Pektin) (Arbeiter)
gültig ab 01.02.2024
01.02.2024
Erzeugung kohlensäurehaltiger Getränke (Gewerbe) - gilt für alle Bundesländer außer SALZBURG (Arbeiter)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Firma STAMAG - Stadlauer Malzfabrik GesmbH (Werke Wien und Graz) (Arbeiter)
gültig ab 01.11.2023
01.11.2023
  • Geruchs- und Geschmackssinn: Kontrollieren der Qualität der Zwischenprodukte der Bierherstellung sowie des fertigen Bieres
  • Sehvermögen: Beurteilen des Reifestadiums der Zwischenprodukte der Bierherstellung
  • Unempfindlichkeit der Haut: Reinigungsarbeiten an der Anlage
  • Reaktionsfähigkeit: Steuern der Maschinen und Produktionsanlagen

Betriebe/Lehrbetriebe:
Brau- und GetränketechnikerInnen arbeiten vorwiegend in Großbetrieben der österreichischen Brauereiindustrie, der Limonaden- und Fruchtsaftindustrie sowie der Mineralwasserindustrie. Es gibt auch einige kleine lokale Brauereien, die aber vergleichsweise nur wenige Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Ein überwiegender Teil der Lehrbetriebe sind große Brauereien, die in den traditionellen Brauregionen in Oberösterreich, in Niederösterreich, in der Steiermark, in Salzburg und in Kärnten angesiedelt sind.

Lehrstellensituation:
Die jährliche Gesamtzahl der Brau- und GetränketechnikerIn-Lehrlinge ist in den letzten 5 Jahren leicht gestiegen und liegt derzeit bei fast 70 Personen. Es kann damit gerechnet werden, dass das Lehrstellenangebot künftig stabil bleiben oder sogar weiter steigen wird. Lehrstellen gibt es in allen Bundesländern, die meisten in Oberösterreich und Niederösterreich (zusammen mehr als 40 Prozent).

Unterschiede nach Geschlecht:
Dieser Beruf wird hauptsächlich von Männern erlernt. Weibliche Lehrlinge gibt es nur vereinzelt; in den letzten Jahren ist ihr Anteil zwar auf rund 10 Prozent gestiegen, zuletzt aber wieder etwas zurückgegangen.

Berufsaussichten:
Die Zahl der offenen Stellen für Brau- und GetränketechnikerInnen ist im Vergleich zu anderen Branchen eher klein. In der Limonaden- und Fruchtsaftindustrie ist der Fachkräftebedarf gering.

Beschäftigungsaussichten:
In der Brauereiindustrie ist es üblich, Lehrlinge nach Bedarf auszubilden und nach dem Lehrabschluss weiter zu beschäftigen. Die Beschäftigungsaussichten für LehrabsolventInnen sind somit relativ günstig.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "GetränketechnikerIn", dem der Beruf "Brau- und GetränketechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
Brau- und GetränketechnikerIn (inkl. Doppellehren)
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 38 45 50 49 48 49 55 60 59 61
weiblich 1 2 3 3 6 6 6 4 5 6
gesamt 39 47 53 52 54 55 61 64 64 67
Frauenanteil 2,6% 4,3% 5,7% 5,8% 11,1% 10,9% 9,8% 6,3% 7,8% 9,0%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich
Verwandte Lehrberufe Tabelle
Brau- und GetränketechnikerIn
Verwandte Lehrberufe LAP-Ersatz *
DestillateurIn nein
LebensmitteltechnikerIn nein
Milchtechnologe/-technologin nein
ProzesstechnikerIn nein
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz

Kein Eintrag

Infolge des hohen Automatisierungsgrades der Bier- und Getränkeherstellung ist eine regelmäßige Weiterbildung der Brau- und GetränketechnikerInnen im Bereich der elektronischen Steuerungs- und Regeltechnik erforderlich. Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten entsprechende Kurse an.

Eine weiterführende Bildungsmöglichkeit zur Erreichung eines höheren Bildungsabschlusses bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs ist vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige mit der Fachrichtung "Bio- und Lebensmitteltechnologie" (2 Jahre, Abendunterricht; Standorte: Dornbirn, 1070 Wien). Weiters besteht auch die Möglichkeit, eine der Braumeisterschulen in der Bundesrepublik Deutschland zu besuchen; eine ähnliche Einrichtung gibt es in Österreich nicht.

Aufstiegsmöglichkeiten:

Brau- und GetränketechnikerInnen können in Großbetrieben der Brauerei-Industrie und der Getränke-Industrie zu AbteilungsleiterInnen aufsteigen.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für Brau- und GetränketechnikerInnen in den freien Gewerben

  • Betrieb einer Brauerei und
  • Erzeugung von Lebensmitteln mit Ausnahme der reglementierten Nahrungsmittelerzeugung.

Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.

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