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Tätigkeitsmerkmale

Innerhalb der Sozialforschung stellt die Markt- und Meinungsforschung die wohl quantitativ und ökonomisch bedeutendste Spezialdisziplin dar.

MeinungsforscherInnen führen z.B. Motiv- und Verhaltensstudien durch. Sie erkunden Meinungen und Ansichten zu Themen wie Politik und Gesellschaft. In der Marktforschung werden auch Marktdaten beschafft und analysiert, z.B. um Erkenntnisse über das Konsumverhalten zu gewinnen. Ziel ist es auch, durch Imageanalysen und Analysen um die (künftige) Stellung von Produkten am Markt zu prognostizieren oder zu optimieren.

MeinungsforscherInnen ermitteln die benötigten Daten z.B. durch telefonische Befragung, durch Face-to-Face-Interviews oder per Online-Fragebogen. Sie analysieren die gesammelten Daten bezüglich der Einstellung einer bestimmten Personengruppe oder der gesamten Bevölkerung zu unterschiedlichen Themen. 

In der Politischen Meinungsforschung geht es um Einstellungen zu Personen, Wertvorstellungen und Zukunftserwartungen. Dazu gehört auch die Wahlforschung (z.B. „Sonntagsfrage“) oder die Erhebung unterschiedlicher Meinungen zu aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen.

Einige typische Tätigkeiten im Überblick

  • Beschaffung und Analyse von relevanten Daten
  • Forschungsdesign und Fragebogendesign
  • Definition der Zielgruppe
  • Kontrolle der Korrektheit der Daten
  • Auswertung und Interpretation der Daten
  • Zielgruppengerechte* Präsentation der Ergebnisse
  • u.v.a.

 

Siehe auch den Kernberuf SozialforscherIn sowie MarktforscherIn.

 

*Zielgruppen sind z.B. TechnikerInnen, WirtschafterInnen, DesignerInnen.

 

Es gibt die unterschiedlichsten Meinungsforschungsinstitute. Kenntnisse verschiedener Forschungsmethoden sind in jedem Fall erforderlich sowie

  • Interesse für Wirtschaft und Gesellschaft
  • Interesse für Mathematik und Statistik
  • Analytisches Denkvermögen
  • Offenes, freundliches Auftreten: Austausch mit den Auftraggebern über Fragestellungen
  • Teamkompetenz: Organisation und Kommunikation im Team
  • Gute Englischkenntnisse

 

Im Beruf sind gute Kenntnisse im Umgang mit Statistik-Software und Visualisierungstools gefragt. Moderationsfähigkeiten sind von Vorteil.

Markt- und MeinungsforscherInnen sind sowohl angestellt als auch selbstständig berufstätig. Sie arbeiten in Markt- und Sozialforschungsinstituten, in Werbeagenturen, auch in Abteilungen von Wirtschafts- oder Dienstleistungsunternehmen.

Sie können in verschiedenen Forschungsbereichen tätig sein. In der Konsumgütermarktforschung, Politikforschung, Trendforschung, Testprodukte-Forschung, Untersuchung von Slogans, der Optik von Werbemitteln oder einer Werbestrategie, Online-Researching (Nutzung von Online-Panels für Umfragen).

Marktforschungsteams sind auch im Handel und in der Industrie beschäftigt, wobei es dort eher um die Fragestellung geht, welche Maßnahmen am besten geeignet sind, die Unternehmensziele zu erreichen. MarktforscherInnen geben Handlungsempfehlungen an die Geschäftsführung anhand der analysierten Daten. Insgesamt betrachtet, haben MarktforscherInnen einen abwechslungsreichen Arbeitstag.

Der erste Berufseinstieg erfolgt oft über ein Praktikum im Rahmen der Ausbildung. AbsolventInnen können als ProjektassistentIn oder als wissenschaftliche MitarbeiterIn tätig sein, indem sie bei der Organisation und Durchführung von Marktforschungsprojekten mitwirken.

Später können sie als Junior ManagerIn für verschiedene Teilaufgaben eines Forschungsprojektes verantwortlich sein. Sozial- und Wirtschaftsforschung wird in Österreich vor allem an Universitäten, von Seiten der Behörden, öffentlichen Körperschaften, Interessenvertretungen, gemeinnützigen Instituten (z.B. Ludwig Boltzmann Institute) betrieben.

Infos über aktuelle Stellenausschreibungen in der Marktforschungsbranche bietet z.B. der Verband der Marktforscher Österreich VMÖ: www.vmoe.at.

Im Studentencorner besteht die Möglichkeit ein Inserat zur Suche nach einem Praktikumsplatz aufzugeben: vmoe.at/studentencorner.

AbsolventInnen, die einen sehr guten Studienabschluß vorweisen können, werden oft direkt vom Hörsaal abgeworben.

SozialforscherInnen begegnen in der Arbeitsweilt oft einem Mix aus kaufmännischen, organisatorischen, rechtlichen und fachlichen Themenstellungen. Bei entsprechender Berufserfahrung erschließen sich Tätigkeitsfelder im Management oder als BeraterIn für öffentliche und privatrechtliche Einrichtungen (z.B. Bund, Länder).

Für qualifizierte Fachleute und wissenschaftliche MitarbeiterInnen mit fundierten Kenntnissen und Erfahrungen im Bereich Statistik besteht eine Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten und damit zu günstigen Berufsperspektiven.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "SozialwissenschafterIn", dem der Beruf "MeinungsforscherIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Ein Studium das mathematische und statistische Kenntnisse sowie Forschungsmethoden vermittelt, ist am besten geeignet. Universitäten und Fachhochschulen bieten entsprechende Studiengänge.

  • Ein Betriebswissenschaftliches oder Wrtschaftswissenschaftliches Studium mit Schwerpunkt Marketing: WU Wien, FH Kufstein Tirol, JKU Linz
  • Green Marketing: FH Wr. Neustadt
  • Digital Business: FHWien der WKW
  • Data Science und Business Analytics: FH St. Pölten
  • Digital Marketing & Analytics: FH Management Center Innsbruck
  • Die Volkswirtschaftslehre ist ebenfalls Teil der Wirtschaftswissenschaften

 

Es gibt auch fachbezogene Studiengänge:

  • Marketing- & Konsumentenforschung: FH Wr. Neustadt
  • Marketing und Kommunikation: FH St. Pölten
  • Digital Marketing & Kommunikation: FH St. Pölten

 

Der Verband der Marktforscher Österreichs VMÖ führt eine Liste mit empfohlenen Ausbildungen: vmoe.at/empfohlene-ausbildungen.

Es gibt auch Lehrgänge, die relevante methodische und statistische Kenntnisse vermitteln, die Methoden der psychologisch-qualitativen sowie quantitativen Marktforschung vermitteln.

Tipp: Beim Berufseinstieg sollte aus den Bewerbungsunterlagen Kenntnisse herauslesbar sein: Grundlagen des Marketing und der Konsumentenpsychologie, Kenntnisse der empirischen Marktforschungsmethodik, Interesse für die Psychologie des Käuferverhaltens, Interesse an Statistik sowie Zahlenaffinität.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Es gibt verschiedene Seminare, Kurse, Lehrgänge sowie universitäre Fort- und Weiterbildungsprogramme. Eine Zertifizierung im Projektmanagement ist in jedem Fall von Vorteil. Es gibt neuere Methoden wie etwa “Agiles Projektmanagement”.

Fachleute können ihre wissenschaftlichen Forschungskompetenzen im Bereich der Politikforschung, Soziologie, Arbeits- und Organisationsforschung oder Trendforschung ergänzen oder im Bereich Data Mining weiterbilden.

Relevante Bereiche sind: Fragenbogengestaltung und -programmierung, Wirtschaftspsychologie, Fortgeschrittene Datenanalyse mit SPSS, Datamining, Datenvisualisierung, Limbisch Präsentieren, Reportgestaltung und Dashboards, Englisch für MarktforscherInnen sowie Rechtliche Aspekte der Marktforschung oder Arbeits- und Organisationsforschung.

Der Verband der Marktforscher Österreichs VMÖ bietet Infos über aktuelle Workshops: vmoe.at/vmoe-akademie.

MarktforscherInnen können eine Position als Senior Research ManagerIn, AbteilungsleiterIn oder als BeraterIn z.B. in einem Marketing Research Unternehmen anstreben.

An Forschungsinstituten bestehen Aufstiegsmöglichkeiten zur/zum Projekt- bzw. StudienleiterIn. SozialforscherInnen können etwa als GeschäftsführerIn eines Umfrageinstitutes oder einer Forschungsabteilung (z.B. Hochschule, Politik, Wirtschaft) tätig sein.

Eine freiberufliche bzw. selbstständige Tätigkeit kann ebenfalls angestrebt werden, etwa im Bereich Meinungsforschung oder als BeraterIn.

Markt- und Meinungsforschung ist in Österreich ein freies (unreglementiertes) Gewerbe.
Die Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe ist bei der WKO abrufbar.

Die selbstständige Ausübung des Berufs im Bereich Unternehmensberatung gehört zum sogenannten reglementierten Gewerbe und ist an gesetzlich geregelte Voraussetzungen gebunden. Siehe die aktuelle Unternehmensberatungs-Verordnung.

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