Start | Pharmakologe/Pharmakologin

Tätigkeitsmerkmale

Pharmakologie ist die Lehre von der Wirkung eines Stoffes auf einen Organismus.

PharmakologInnen beschäftigen sich in erster Linie mit den Wirkungsmechanismen von Arzneistoffen, der Pharmakadynamik. Dazu gehört auch die Erforschung von Veränderungen im Organismus, die Pharmakokinetik.

Auch Erbfaktoren können einen bedeutenden Einfluss auf die Arzneimittelwirkungen haben (Pharmakogenetik). Die Forschung widmet sich unter anderem erwünschten und unerwünschten Wirkungen, einschließlich der Gewöhnung und Abhängigkeit. PharmakologInnen erforschen die Wechselwirkungen von Pharmaka mit anderen Arzneistoffen oder Nahrungs- und Genussmitteln. Dabei geht es auch um die Vergiftung mit Arzneimitteln und deren Behandlung, einschließlich der Dosierung und der therapeutischen Anwendung von Arzneimitteln.

In der modernen Pharmakologie nutzen Fachleute Methoden aus vielfältigen Wissenschaftsdisziplinen, z.B. Biochemie, Biophysik, Mikrobiologie und Immunologie.

In der Arzneimittelforschung wird zunehmend versucht, völlig neue Stoffe zu „designen“. Einerseits ist immer mehr Wissen über die molekularen Ursachen von Erkrankungen vorhanden, andererseits sind die Eigenschaften bestimmter neuartiger Molekülstrukturen von Arzneistoffen vorhersagbar geworden.

Mittels computergesteuerter Maschinen ist es dann möglich, innerhalb weniger Wochen die Wirkung von mitunter mehr als hunderttausend Stoffen experimentell zu testen. Schlagworte sind hier „rational drug design“, „computational chemistry“ und „molecular modeling“. Zudem werden auch Hochleistungs-Screening-Verfahren eingesetzt.

Siehe auch die Berufe ApothekerIn und Biomedizinische AnalytikerIn

Im Beruf sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse und soziale Kompetenzen und Beratungskompetenz nötig.

  • Hohe Eigenverantwortung
  • Kommunikationskompetenz
  • Technisches Verständnis: Handhabung von Apparaten
  • Eine gweisse Unempfindlichkeit der Haut
  • Umgang mit verschiedenen Stoffen: Anmixen von Tinkturen
  • Gutes Sehvermögen und Geruchsvermögen

 

Dieser Beruf unterliegt der regelmäßigen Fortbildungspflicht!

Möglichkeiten zu Forschung und Entwicklung bestehen an Universitäten, wissenschaftlichen Instituten und bei großen Pharma

Weitere Tätigkeitsfelder sind der Pharmagroßhandel, diverse Behörden (z.B. AGES, EMA) und das Bundesheer.

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist im Rahmen der folgenden Rechtskraftgewerbe möglich:

  • Herstellung von Arzneimitteln und Giften und Großhandel mit Arzneimitteln und Giften, BGBl. II Nr. 128/2003, Chemische Laboratorien, BGBl. II Nr. 36/2003 (aktuelle Novelle).

 

Die meisten AbsolventInnen eines Pharmaziestudiums in Österreich arbeiten nach dem Studium in einer öffentlichen Apotheke. Hierzu ist der Abschluss eines Masterstudiums und eine allgemeine Berufsberechtigung erforderlich, die von der Österreichischen Apothekerkammer erteilt wird.

Karriereaussichten bestehen zum Beispiel in der Pharmaindustrie und der Forschung. Nach mehrjähriger Erfahrung (etwa 5 Jahre) in der pharmazeutischen Industrie, davon zumindest 2 Jahre im Pharmakovigilanz-Bereich können Pharmakologen und Pharmakologinnen (Drug Safety) als Clinical Trials Specialists im Bereich der Klinischen Forschung arbeiten. Sie unterstützen die Organisation und Durchführung von klinischen Studien gemäß den geltenden Richtlinien und Gesetzen.

Eine berufliche Möglichkeit besteht - je nach Qualifikation - in der Tätigkeit als Toxikologe/Toxikologin. Diese Fachleute beschäftigen sich speziell mit der Wirkungsweise von Schad- und Giftstoffen auf den (menschlichen) Organismus.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "PharmazeutIn", dem der Beruf "Pharmakologe/Pharmakologin" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Die Universitäten und Fachhochschulen bieten verschiedene Studiengänge, welche Pharmakologe als Fach oder Schwerpunkt enthalten, z.B.:

  • Pharmazie
  • Chemie
  • Technische Chemie
  • Chemical and Pharmaceutical Engineering
  • Medizinische und pharmazeutische Biotechnologie
  • Biotechnische Verfahren
  • Biomedical Engineering
  • Bioengineering
  • Wirkstoffchemie
Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Für diesen Beruf besteht eine regelmäßige gesetzlich geregelte Fortbildungspflicht! Es gibt ein umfangreiches Angebot an Fort- und Weiterbildungskursen, Seminaren und Universitätslehrgängen. Weiterbildungsbereiche in der Pharmakologie sind zum Beispiel

  • Biochemie
  • Biotechnologe
  • Bioinformatik
  • Tumorbiologie
  • Labortechnik und Labormanagement
  • Umweltschutz
  • Toxikologie
  • Pharmazeutisches Qualitätsmanagement und Risikomanagement

 

Zunehmend entstehen Lehrgänge im Bereich Biobanking, die entsprechendes Wissen für die Umsetzung von Biobanken vermitteln sollen (z.B. an der MedUni Graz). Tagesaktuelle Infos bietet die Österreichische Apothekenkammer: apotheker.at. Infos des Postgraduate Centers der Uni Wien-Direktlink.

PharmakologInnen können in unterschiedlichen Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens oder in der pharmazeutischen Forschung und Lehre tätig sein. Berufliche Möglichkeiten bieten auch Großhandelsbetriebe, die mit pharmazeutischen Produkten handeln.

Sie können sich auf das Fachgebiet Pharmakovigilanz spezialisieren und eine leitende Position in Verbindung mit der Überwachung und Sicherheit von Arzneimitteln anstreben. Dazu gehört auch die Erkennung und Abwehr von Arzneimittelrisiken in der klinischen Prüfung (insbesondere auch nach Markteinführung - sogenannte Phase-IV-Studien) dienen.

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