KunststoffformgeberIn
Berufsbereiche: Chemie, Biotechnologie, Lebensmittel, KunststoffeAusbildungsform: Lehre
Infos zur Lehrlingsentschädigung (Lehrlingseinkommen)
Hinweis
Ältere Berufsbezeichnung(en): KunststoffverarbeiterIn
Siehe auch den Lehrberuf KunststofftechnikerIn (Lehre) (Lehrzeit: 4 Jahre)!
Die beiden Lehrberufe "KunststoffformgeberIn" und "KunststofftechnikerIn" sind zwar weitgehend gleich aufgebaut, der Lehrberuf "KunststofftechnikerIn" dauert aber um ein Jahr länger (4 Jahre) und bietet eine umfassendere und vertiefte Ausbildung.
Tätigkeitsmerkmale
KunststoffformgeberInnen arbeiten in der Produktion von Kunststoffprodukten. Sie bereiten die Rohstoffe und Halbfertigprodukte für die Fertigung vor, bedienen die Maschinen und Produktionsanlagen, überwachen den Fertigungsablauf, kontrollieren die fertigen Produkte und beheben nötigenfalls Produktionsfehler. Wichtige Aufgaben sind die Qualitätskontrolle und der Umweltschutz (z.B. Recycling von Reststoffen und Kunststoffabfällen). Die wichtigsten Produkte sind Haushalts- und Küchengegenstände, Möbel, Spielzeug, Bestandteile von Geräten und Maschinen (z.B. Gehäuse, Zahnräder), Behälter, Rohre, Fenster und Türen, Fahrzeugteile (v.a. Innenausstattung), Verpackungsmaterialien, Folien usw.
Vor der eigentlichen Fertigung muss zunächst die Kuststoff-Formmasse zubereitet werden. Dieser Arbeitsvorgang ist meist vollautomatisiert. Die Aufgabe der KunststoffformgeberInnen ist hier die Umrüstung, Einstellung und Überwachung der Knet- und Walzmaschinen, in denen die Kunststoff-Grundmasse mit Weichmachern, Stabilisatoren, Farbstoffen und Füllstoffen vermengt und in eine produktionsgerechte Form gebracht wird. Besonders wichtig ist hierbei die genaue Überprüfung von Festigkeit, Druck und Härte der Masse mit Mess- und Prüfgeräten.
Für die Fertigung der Kunststoff-Produkte wird zunächst die Kunststoffmasse in den Verarbeitungsmaschinen erhitzt. Dann wird die Masse entweder zu Formteilen gepresst oder gespritzt oder sie wird zu Endlosformen verarbeitet (z.B. Profile, Rohre oder Platten). Der Vorgang, bei dem formbares Material durch Düsen gepresst und dabei geformt wird, heißt "Extrudieren" und stellt eine der häufigsten Kunststoffformungs-Techniken dar. Die dabei verwendeten Formen werden von den KunststoffformgeberInnen gewartet, gereinigt und fachgerecht gelagert. Neben Hitze und Druck werden heute in der Kunststoffformgebung auch andere physikalische Einflüsse verwendet, vor allem Infrarotstrahlen, Ultraschall, Laserstrahlen und Ozon.
Bei den maschinellen Fertigungsverfahren sind die wichtigsten Aufgaben der KunststoffformgeberInnen das Einrichten der Maschinen, das Anfahren der Fertigung und das Erkennen, Lokalisieren und Beheben von Produktionsstörungen sowie die laufende Qualitätskontrolle. Viele dieser Tätigkeiten werden heute bereits rechnergestützt durchgeführt, also an elektronischen Schaltpulten mit integrierten Mess- und Kontrollanzeigen.
Kunststoffprodukte werden teilweise auch aus sogenanntem Halbzeug gefertigt, also aus grob vorgeformten Kunststoffteilen. Die KunststoffformgeberInnen formen diese Rohlinge entweder mit Methoden der "thermischen Verformung", also mit Hitze bzw. mit erhitzten Formen, oder sie bearbeiten diese Rohlinge mit den üblichen Methoden der Werkstoffbearbeitung mit Handwerkzeugen und Werkzeugmaschinen (Stanzen, Schneiden, Feilen, Schleifen, Fräsen, Bohren, Gewindeschneiden, Polieren usw.).
Die KunststoffformgeberInnen führen schließlich auch verschiedene Endfertigungs-Arbeiten an den Kunststoff-Produkten durch, vor allem die Oberflächenveredelung (Beschichtung, Härtung u.a.). Häufig werden die Kunststoff-Produkte nach der Fertigung auch noch bedruckt, lackiert oder geprägt.
Neben der eigentlichen Fertigung von Kunststoffprodukten haben die KunststoffformgeberInnen auch noch zahlreiche wichtige Aufgaben in der Wartung und Instandhaltung der verwendeten Maschinen und Geräte. Sie reinigen die Maschinen, führen verschiedene Wartungsarbeiten durch (z.B. Nachfüllen von Betriebsstoffen wie Schmier- und Kühlmittel usw.) und sorgen für die Wartung und Instandhaltung der Pneumatik- und Hydrauliksysteme, der Heiz- und Kühlsysteme sowie der Formen und Werkzeuge.
KunststoffformgeberInnen arbeiten in der Produktion von Kunststoffprodukten. Sie bereiten die Rohstoffe und Halbfertigprodukte für die Fertigung vor, bedienen die Maschinen und Produktionsanlagen, überwachen den Fertigungsablauf, kontrollieren die fertigen Produkte und beheben nötigenfalls Produktionsfehler. Wichtige Aufgaben sind die Qualitätskontrolle und der Umweltschutz (z.B. Recycling von Reststoffen und Kunststoffabfällen). Die wichtigsten Produkte sind Haushalts- und Küchengegenstände, Möbel, Spielzeug, Bestandteile von Geräten und Maschinen (z.B. Gehäuse, Zahnräder), Behälter, Rohre, Fenster und Türen, Fahrzeugteile (v.a. Innenausstattung), Verpackungsmaterialien, Folien usw.
Vor der eigentlichen Fertigung muss zunächst die Kuststoff-Formmasse zubereitet werden. Dieser Arbeitsvorgang ist meist vollautomatisiert. Die Aufgabe der KunststoffformgeberInnen ist hier die Umrüstung, Einstellung und Überwachung der Knet- und Walzmaschinen, in denen die Kunststoff-Grundmasse mit Weichmachern, Stabilisatoren, Farbstoffen und Füllstoffen vermengt und in eine produktionsgerechte Form gebracht wird. Besonders wichtig ist hierbei die genaue Überprüfung von Festigkeit, Druck und Härte der Masse mit Mess- und Prüfgeräten.
Für die Fertigung der Kunststoff-Produkte wird zunächst die Kunststoffmasse in den Verarbeitungsmaschinen erhitzt. Dann wird die Masse entweder zu Formteilen gepresst oder gespritzt oder sie wird zu Endlosformen verarbeitet (z.B. Profile, Rohre oder Platten). Der Vorgang, bei dem formbares Material durch Düsen gepresst und dabei geformt wird, heißt "Extrudieren" und stellt eine der häufigsten Kunststoffformungs-Techniken dar. Die dabei verwendeten Formen werden von den KunststoffformgeberInnen gewartet, gereinigt und fachgerecht gelagert. Neben Hitze und Druck werden heute in der Kunststoffformgebung auch andere physikalische Einflüsse verwendet, vor allem Infrarotstrahlen, Ultraschall, Laserstrahlen und Ozon.
Bei den maschinellen Fertigungsverfahren sind die…
Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)
KunststoffformgeberIn | |||||
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Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) | |||||
Holz und Kunststoff verarbeitendes Gewerbe, Lohnschema für das Kunststoff verarbeitende Gewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2020
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Sonderregelung für Lehrlinge, die das Lehrverhältnis nach Vollendung des 20. Lebensjahres beginnen oder nach dem Wehrdienst bzw. Zivildienst fortsetzen | 01.05.2020 | ||||
Chemische, Kunststoff verarbeitende und pharmazeutische Industrie (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2020
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- Handgeschicklichkeit: Bearbeiten von Halbzeug mit Handwerkzeugen, z.B. Feilen, Sägen, Gewindeschneiden
- Tastsinn: Prüfen der Oberfläche von Werkstücken
- Auge-Hand-Koordination: Schweißen, Montieren von Kleinteilen
- Sehvermögen: Herstellen von Farbmischungen, Sichtprüfen
- Unempfindlichkeit der Haut: Aufbereiten der Formmassen, Arbeiten mit Schleif- und Reinigungsmitteln
- räumliche Vorstellungsfähigkeit: Arbeiten nach Werkzeichnungen
- technisches Verständnis: Einstellen und Überwachen der Fertigungsmaschinen
- Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team
- logisch-analytisches Denken: Beheben von Störungen an Maschinen
- Selbständigkeit: Beheben von Störungen an Maschinen
- generelle Lernfähigkeit: Verarbeiten neuer Kunststoffe
Betriebe/Lehrbetriebe: KunststoffformgeberInnen sind in kunststoffverarbeitenden Industrie- und Gewerbebetrieben sowie in Betrieben des Maschinen- und Fahrzeugbaus beschäftigt.
Lehrstellensituation: Die Zahl der Lehrlinge liegt jährlich insgesamt im mittleren dreistelligen Bereich und schwankte in den letzten Jahren nur leicht. Jugendliche, die sich für den Beruf interessieren, können voraussichtlich auch in den nächsten Jahren mit einem stabilen Lehrstellenangebot rechnen. Die meisten Lehrbetriebe sind in Oberösterreich angesiedelt.
Unterschiede nach Geschlecht: In der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren sind etwa dreimal so viele Männer wie Frauen beschäftigt. Bei den Lehrlingen lag der Frauenanteil in den letzten Jahren zwischen 10 und 20 Prozent.
Berufsaussichten: Gummi- und Kunststoffwaren sowie von Kautschukwaren werden in Österreich vor allem von kleineren und mittleren Unternehmen hergestellt. Es gibt jedoch auch einige große Industriebetriebe, darunter der größte Kunststoffproduzent Europas in Schwechat. Etwa 600 Unternehmen mit etwa 30.000 Beschäftigten sind der Branche zuzurechnen. In den kunststoffver- und bearbeitenden Betrieben werden z.B. Rohre, Platten, Folien, Verpackungsmaterial, Fahrzeugteile, Fensterrahmen, Dichtungen oder Hygieneartikel hergestellt.
Beschäftigungsaussichten: Die Ausbildungs- und Beschäftigungsaussichten für KunststoffformgeberInnen sind stabil.
Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):
Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "KunststofftechnikerIn", dem der Beruf "KunststoffformgeberIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.
- Oberösterreich
-
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Vorbereitung auf die außerordentliche Lehrabschlussprüfung: KunststoffformgeberIn (öffnen)
a.o. LehrabschlussBFI Berufsförderungsinstitut Oberösterreich - Standort Ried (öffnen)
4910 Ried/Innkreis, Peter-Rosegger-Straße 26
Tel.: +43 (0)810 / 004 005, Fax: +43 (0)7752 / 80 018 -3044, https://www.bfi-ooe.at/ -
Lehre Kunststoffformgebung (öffnen)
LehreBerufsschule Steyr 1 (öffnen)
4400 Steyr, Otto-Pensel-Straße 14
Tel.: +43 (0)7252 / 7720 -37200, Fax: +43 (0)7252 / 77 20 -237299, https://www.bs-steyr1.ac.at
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KunststoffformgeberIn (inkl. Doppellehren) | ||||||||||
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In den angeführten Werten sind auch die Lehrlingszahlen des Vorläufer-Lehrberufs "KunststoffverarbeiterIn" enthalten! | ||||||||||
Anz./Jahr | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
männlich | 278 | 283 | 289 | 294 | 282 | 289 | 293 | 280 | 300 | 306 |
weiblich | 47 | 56 | 55 | 53 | 53 | 49 | 40 | 61 | 68 | 70 |
gesamt | 325 | 339 | 344 | 347 | 335 | 338 | 333 | 341 | 368 | 376 |
Frauenanteil | 14,5% | 16,5% | 16,0% | 15,3% | 15,8% | 14,5% | 12,0% | 17,9% | 18,5% | 18,6% |
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich | ||||||||||
KunststoffformgeberIn | ||||||||||
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Verwandte Lehrberufe | LAP-Ersatz * | |||||||||
BootbauerIn | nein | |||||||||
KunststofftechnikerIn | ja > | |||||||||
ModellbauerIn | nein | |||||||||
ProzesstechnikerIn | nein | |||||||||
SkibautechnikerIn | nein | |||||||||
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz > Die LAP des verwandten Lehrberufs ersetzt die LAP im beschriebenen Lehrberuf |
Da sich die Kunststofftechnologie und die Technik der elektronisch gesteuerten Werkzeugmaschinen laufend weiter entwickelt, ist Weiterbildung in diesem Beruf für eine erfolgreiche Berufsausübung sehr wichtig. Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten in allen Bundesländern Weiterbildungsveranstaltungen für KunststoffformgeberInnen an.
Eine weiterführende Bildungsmöglichkeit zur Erreichung eines höheren Bildungsabschlusses bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs ist vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige mit der Fachrichtung "Kunststofftechnik" (2 Jahre, Abendunterricht).
Mehr Infos zu Weiterbildungen in der Weiterbildungsdatenbank
Aufstiegsmöglichkeiten:
In größeren Betrieben können KunststoffformgeberInnen zu VorarbeiterInnen, MaschinenführerInnen, ArbeitsvorbereiterInnen, WerkmeisterInnen und AbteilungsleiterInnen aufsteigen.
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für KunststoffformgeberInnen in den Handwerken "Kunststoffverarbeitung" oder "Bootbauer" (Voraussetzung: Meisterprüfung).
Selbstständige Berufsausübung:
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für KunststoffformgeberInnen im Handwerk "Kunststoffverarbeitung" (Befähigungsnachweis erforderlich).