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Tätigkeitsmerkmale

GeophysikerInnen erforschen die physikalischen Vorgänge und Strukturen des Systems Erde. Ihr Sachgebiet reicht vom Erdinneren über die Erdkruste und Ozeane sowie über die Meteorologie bis hin zur äußeren Erdatmosphäre.

GeophysikerInnen führen physikalische Messungen im Gelände oder an Observatorien durch und werten diese mittels mathematischer und statistischer Methoden aus.

Zur Suche nach Bodenschätzen (z.B. Mineralien, Erdöl, Wasser) setzen sie geoelektrische, geomagnetische und gravimetrische* Untersuchungsmethoden ein. GeophysikerInnen führen mittels Simulationsverfahren Berechnungen zur gezielten Prognose durch - vor allem in den Bereichen Erdbebenforschung (Seismologie), Vulkanerkundung und Bodenuntersuchungen (Seismik). GeophysikerInnen arbeiten oft mit MeteorologInnen, PhysikerInnen, BiologInnen und HistorikerInnen zusammen.

Die Geophysik gliedert sich im Wesentlichen die drei Teilbereiche Theoretische Geophysik Angewandte Geophysik und Experimentelle Geophysik. Die experimentelle Geophysik befasst sich mit Laborversuchen. Häufig geht es um die Untersuchung von Materialeigenschaften (z.B. Steine), unter Bedingungen, wie sie im Erdinneren herrschen.

 

*Gravimeter sind hoch empfindliche Messgeräte, mit denen Veränderungen des Schwerefeldes der Erde gemessen werden. Gravimetrie beruht auf dem physikalischen Prinzip der Massenanziehung (Gravitation).

Grundlegende Fähigkeiten sind bereits in der Ausbildung wichtig:

  • Interesse am Aufbau, Zusammensetzung und Struktur der Erde
  • Mathematisches Geschick: Berechnungen
  • Analytisches Denkvermögen
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Schwindelfreiheit für unwegsame Gelände
  • Körperliche Fitness und Ausdauer: Untersuchungen und Messungen im Freien

 

Arbeitsplätze befinden sich zum Teil in klimatisch belastenden Zonen und im Erdinneren. Vermessungen und andere Tätigkeiten finden im Freien statt, auch wenn das Wetter ungünstig ist.

Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen in Unternehmen der Rohstoffproduktion und der Erkundung von Rohstofflagerstätten, an Messstellen und -warten, an Sternwarten sowie an den Universitätsinstituten. Für Ingenieur- und Planungsbüros erstellen sie unter anderem Gutachten zur Umweltverträglichkeit und führen Baugrunduntersuchungen durch.

Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten die Flugwetterdienste, Umweltmessstellen, Massenmedien und Volksbildungseinrichtungen, eventuell auch Bergbaubetriebe. Sie wirken an der Erstellung von Softwateprodukten im Bereich Gewinnung und Verarbeitung von Geodaten mit.

Der Rohstoffbedarf steigt seit Jahren und somit gewinnen Fragen des Umweltschutzes eine stärkere Rolle. Ebenso rückt das Thema Erneuerbare Energien in den Vordergrund. Der Arbeitsmarkt bietet AbsolventInnen grundsätzlich eine breite Palette an beruflichen Perspektiven (z.B. Informations- und Datenbeschaffung, Datenmanagement).

Forschungs- und Entwicklungsbereiche sind z.B. Umwelttechnik, Vermessungstechnik, Bohr- und Sprengtechnik, Ökosystemwissenschaften, standortbezogene Erkundungsprogramme, Big Data, Data Science und Künstliche Intelligenz.

Des Weiteren gibt es spezielle, oft interdisziplinäre Fachbereiche wie die Hydrologie, die Meteorologie, die Geophysik oder die Geoinformatik.

Sehr gute Englischkenntnisse sind sowohl aufgrund der fachlichen Kommunikation sowie der starken internationalen Ausrichtung dieses Bereiches unumgänglich.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "PhysikerIn", dem der Beruf "GeophysikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Studiengänge aus dem Bereich Erdwissenschaften, Geowissenschaften, Geologie und Physik bieten entsprechende Lehrinhalte bzw. Spezialisierungen. Zudem gibt es den Studiengang Atmosphärenwissenschaften oder Meteorologie (Meteorologie ist Teil der Geophysik).

Es gibt auch den Studiengang Geodäsie und Vermessungswesen (Geodäsie ist einerseits das Bindeglied zwischen Geophysik und Astronomie, andererseits sind viele geodätische Messverfahren den Ingenieurwissenschaften zugeordnet).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Es werden unterschiedliche Fort- und Weiterbildungen in Form von Kursen, und Lehrgängen angeboten. Zum Umgang mit Geografischen Informationssystemen (GIS) gibt es Kurse sowie Uni- und FH-Lehrgänge: Geoinformation und Umwelt (Ausbildung über räumliche Wissensverarbeitung sowie Informatik und Marketing von Geographischen Informationssystemen - GIS), Geodäsie und Geoinformation.

(Geodäsie ist einerseits das Bindeglied zwischen Geophysik und Astronomie, andererseits sind viele geodätische Messverfahren den Ingenieurwissenschaften zugeordnet.

Die Ingenieurgeodäsie ist durch gesetzliche Regelung den IngenieurkonsulentInnen für Vermessungswesen vorbehalten und an eine bestimmte Ausbildung (Bachelor/Master-Kombination) gebunden. Vgl. AK Wien, Ingenieurkons. Vermessungswesen. Tagesaktuelle Infos über diese Ausbildung bieten die TU Wien und die TU Graz.

GeophysikerInnen können in öffentlichen bzw. staatlichen Einrichtungen (Behörden, Ämter, geologischer Dienst) tätig sein. Sie können für die Industrie bzw. Unternehmen arbeiten, die sich mit Rohstoffen aller Art (fossil, mineralisch, Wasser) befassen - und vor allem auch mit Umweltschutz. Sie beschäftigen sie sich auch in Projekten mit der Einschätzung von Naturrisiken (z.B. Felsschläge, Hochwassergefahr, Hangrutschungen).

Voraussetzungen für eine entsprechende Karriere ist hier üblicherweise eine mehrjährige Berufserfahrung sowie ein sehr gutes Organisations-, Planungs- und Verhandlungsgeschick.

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungen besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der selbstständigen Berufsausübung im Rahmen eines Rechtskraftgewerbes oder im reglementierten Gewerbe: Ingenieurbüros (Beratende Ingenieure). Nähere Infos bietet z.B. Wirtschaftskammer Österreich WKO.

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