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Tätigkeitsmerkmale

Embedded Systems (eingebettete Systeme) sind eigenständige Computersysteme, die in Geräten, Maschinen oder Anlagen eingebaut sind.

Ein Embedded System ist eine funktionale Einheit, welche nur bestimmte, definierte Aufgaben erfüllt. Dies umfasst grundsätzlich Aspekte der Hard- und Softwareentwicklung.

TechnikerInnen entwickeln hierzu Baugruppen und Bauelemente, wie z.B. Speicherbausteine und Schalter und überprüfen diese auf deren Funktion. Sie nutzen verschiedene Softwaretools für das Design der benötigten Schaltkreise sowie zur Simulation und zur Fehleranalyse.

Embedded Systems kommen in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz, z.B. in Fahrzeugen und Haushaltsgeräten, in der Raumfahrt und in der Medizintechnik.

Beispiele für Anwendungen:

  • Eine Kaffeemaschine mit eingbetteter Timerfunktion
  • Ein Auto, in dem eine zusätzliche Funktion eingebaut ist: z.B. Navigationsgerät, MP3-Player, Kollisionswarnungsystem, Rückfahrkamera, Einparkhilfe
  • Ein Handy, in dem die Funktion einer Kamera eingebettet ist
  • Systeme der Smart Home* Automation
  • Steuerung für Laufroboter für Industrie und Forschung (hydraulisch angetriebene Vierbeiner)
  • Lifestyleelemente für kranke oder ältere Personen (z.B. Tele-Monitoring)
  • u.v.a.

 

Embedded Systems können als elektronische Steuerungseinheiten unterschiedlichste Signale (Daten) aufnehmen, verarbeiten und auf die jeweiligen Bedingungen adäquat reagieren. Wichtig sind auch Kenntnisse in Betriebswirtschaft sowie berufsspezifische Rechtsgrundlagen.

Siehe auch die Berufe InformatikerIn, Softwarearchitect und SystemprogrammiererIn.

 

*Smart Home Systeme: Automatisierte, vernetzte Geräte wie z.B zur Lichtsteuerung oder zur ferngesteuerten Regelung und Überwachung von Heizungs- und Klimaanlagen per Smartphone usw.

  • Analytisches Denkvermögen
  • Mathematisches Geschick (angewandte bzw. diskrete Mathematik)
  • Abstraktionsvermögen
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Gute Englischkenntnisse
  • Kontaktfähigkeit: Die Entwicklungs erfolgt in Teamarbeit

 

Notwendig ist auch die Bereitschaft zur regelmäßigen Weiterbildung und interkulturelle Kompetenzen (Teamarbeit, Kundenorientiertheit).

Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen unter aderem bei Hard- und Softwareunternehmen, in der Medizintechnik, in der Industrie (Produktion, Fertigung), beim Militär, im Schiffsbau (z.B. Navigationsgeräte für Schiffe), in der Sicherheitstechnik (Zutritts- und Meldesysteme) in der Logistikbranche und in der Verkehrstelematik.

Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten werden im Bereich Industrie 4.0 prognostiziert. Gemeint ist die computergesteuerte Prozessautomation, anders gesagt, Maschinen "kommunizieren" untereinander. In Zusammenhang mit Industrie 4.0 wird auch von einer vernetzten Produktion aufgrund cyber-physischer Systeme gesprochen. Ein cyberphysisches System bezeichnet die Verbindung von informations- und softwaretechnischen Komponenten mit mechanischen und elektronischen Teilen.

Im Fokus steht das Designen von Schaltungen, z.B.ASIC und strahlungsresistente oder stromsparende FPGAs. Eine ASIC (applikationsspezifische integrierte Schaltung) ist sehr robust, kostengünstig herzustellen und eignet sich besonders zum Einsatz in der gewerblichen und industriellen Produktion (Hitze, Staub, Schmutz). Ein FPGA (Field Programmable Gate Array) ist ein integrierter Schaltkreis aus passiven und aktiven Bauelementen, etwa für die Herstellung eines Mikrochips.

Die Forschung im Bereich Technische Informatik beschäftigt sich mit Simulationen, Prozessor-Architekturen, Bildanalysen, Rechnernetzen, Künstliche Intelligenz und Mobilkommunikation.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Hardware-EntwicklerIn", dem der Beruf "Embedded Systems EntwicklerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Von EntwicklerInnen im Bereich Embedds Systems wird üblicherweise eine abgeschlossene Ausbildung erwartet, die ein Verständnis für Hardware/Software-Konzepte und Hardware/Software-Design vermittelt.

Entsprechende Lehrveranstaltungen oder Schwerpunkte werden in unterschiedlichen Ausbildungen angeboten: Informatik, Elektronik, Elektrotechnik, Gebäudeautomation, Medizintechnik, Verkehrstelematik, Robotik, Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Flugzeugtechnik oder Mechatronik.

Einschlägige Studiengänge imit der Bezeichnung Embedded Systems werden meist als Masterstudium angeboten.

Beispiele für Studiengangsbezeichnungen:

  • Informatik, Angewandte Informatik, Technische Informatik
  • Hardware/Software-Design (BSc)
  • Smart Homes & Assistive Technologien (BSc)
  • Embedded Systems (MSc)
  • Embedded Systems Design (MSc)
  • Health Assisting Engineering (MSc)
  • Robotic Systems Engineering (Dipl. Ing.)
  • Electronic Systems Engineering (MSc)

 

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen werden zum Teil betriebsintern angeboten, zum Teil gibt es Ausbildungen und Einschulungen von Seiten der großen Hard- und Softwareanbieter (einige Firmen verfügen mittlerweile über eigene Akademien).

Kurse und Schulungen bieten Berufsbildungsinstitute, Fachhochschulen und Universitäten in den Bereichen: Angewandte Mustererkennung, Smart Car, Smart Home Systeme, Smart Building, Vernetzte Gebäudetechnik, Geografische Informationssysteme, Robotik und Medizinische Assistenzsysteme.

Je nach Branche sind auch Kenntnisse einschlägiger Bussysteme und Normen gefragt. In der Automobil-Branche wären dies z.B. CAN, LIN, FlexRay und MOST.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Weiterbildungsveranstaltungen der Ingenieursvereinigungen und ähnlicher Berufsvertretungen.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in leitenden Positionen und Funktionen wie etwa Software-TestingenieurIn, Data Analyst, IT-Compliance BeauftragteR, IT-Security Officer oder Requirement Engineer. Requirement Engineering (Anforderungsmanagement) umfasst die Ermittlung, Analyse, Dokumentation, Validierung und Verwaltung von Anforderungen sowie die Ermittlung und Abklärung von Aufwandsabschätzungen und Machbarkeitsstudien für ein IT-Projekt.

Karrieremöglichkeiten bestehen in vielfältigen Bereichen, z.B. E-Government, Business-Intelligence/Data Science, Business Process Management, Multi Media Design, IT-Qualitätsmanagement, IT-Recht bzw. je nach Spezialisierung im Bereich Gesundheitsinformatik/eHealth, Pflegeinformatik, Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik, Musikinformatik oder Geoinformatik.

Daneben existieren wichtige Querschnittsbereiche in denen - je nach Interesse und Qualifikation - eine berufliche Karriere angestrebt werden kann. Beispiele sind Industrie 4.0. und Artificial Intelligence, welches sich mit der Simulation, Nachahmung und Automatisierung intelligenten Verhaltens befasst (z.B. Spracherkennung oder Robotik).

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungen besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn. Nähere Infos über Befähigungsnachweise für die Ausübung eines Gewerbes bietet z.B. Wirtschaftskammer Österreich WKO.

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