LackiertechnikerIn
Berufsbereiche: Maschinenbau, Kfz, MetallAusbildungsform: Lehre
Infos zur Lehrlingsentschädigung (Lehrlingseinkommen)
Hinweis
Ältere Berufsbezeichnung(en): LackiererIn
Tätigkeitsmerkmale
LackiertechnikerInnen beschichten alle möglichen Arten von Produkten mit Schutzanstrichen und farbigen oder farblosen Lacken. Die wichtigsten Einsatzbereiche sind Fahrzeugkarosserien, Maschinenteile, sonstige Metallgegenstände (Gehäuse, Behälter, Blechteile), Holz- und Kunststoffprodukte (Möbel, Spielzeug, Ski) uä. LackiertechnikerInnen behandeln und sanieren zunächst die Oberflächen dieser Produkte durch Schleifen, Ausspachteln und Füllen von Unebenheiten/Rissen und Grundieren mit Schutzanstrichen (Korrosionsschutz bzw. Rostschutz, Hitzeschutz, Schutz gegen Feuchtigkeit). Dann bringen sie die eigentliche Lackschicht auf, wobei verschiedene Techniken angewendet werden, vor allem das Streichen (mit Pinseln), das Spritzen (mit Spritz- oder Sprühpistole, Sprühdosen) oder das Tauchen und Fluten (einbringen der Werkstücke in ein Lackbad oder übergießen/besprühen mit Lack). Wichtige Aufgaben der LackiertechnikerInnen sind weiters das Anfertigen von Schablonen und Masken (zur Herstellung von Lackierungen in Form bestimmter Figuren und Ornamente) und das Gestalten und Designen von Sonderlackierungen (z.B. in Airbrushtechnik; ein Airbrush oder "Luftpinsel" ist eine besonders feine Farbsprühpistole, mit der sogar künstlerische Darstellungen gemalt werden können). LackiertechnikerInnen führen auch die KundInnen-Betreuung und -Beratung sowie die Qualitätskontrolle durch. Selten geworden ist das früher übliche Anmischen und Nuancieren der Lacke, da heute meist Fertiglacke verwendet werden.
Beim Neu-Lackieren gebrauchter Gegenstände befreien die LackiertechnikerInnen zunächst die zu behandelnde Oberfläche von Schmutz sowie alten Lackschichten und schleifen, kitten und grundieren sie. Bei der Vorbehandlung von Metalloberflächen (z.B. von Autoteilen) entfernen sie zuerst den Rost, entweder mechanisch mit Drahtbürsten und Schereisen oder chemisch durch Auftragen eines Rostumwandlers. Anschließend schleifen sie alte Lackreste händisch mit Schleifpapier oder maschinell mit einer Rundschleifmaschine ab. Durch das Schleifen wird die Oberfläche aufgeraut, damit die nachfolgend angebrachten Schichten besser haften. Anschließend tragen die LackiertechnikerInnen mit einer Spritzpistole die Rostschutzgrundierung auf und überziehen nach einem neuerlichen Schleifgang die Oberfläche mit einer Kittschicht, die sie mit einer Spachtel auftragen. Die Arbeitsgänge Kitten und Schleifen werden abwechselnd so lange wiederholt, bis ein völlig ebener Untergrund für die folgende Lackierung erreicht ist.
Die eigentlichen Lackierarbeiten führen die LackiertechnikerInnen in einer eigenen Spritzkabine durch, wo sie den Lack mit einer Spritzpistole gleichmäßig auf die Grundierung auftragen. Der anschließende Trockenvorgang in der sogenannten Trockenkabine dauert bei Temperaturen von 60°C bis 70°C ca. eine halbe Stunde. Bei kleineren oder schwer zugänglichen Flächen arbeiten LackiertechnikerInnen nicht mit der Spritzpistole, sondern mit verschiedenen Pinseln oder mit der Technik des "Flutens". Dabei stellen sie das zu bearbeitende Werkstück (z.B. einen Heizkörper) in eine Wanne und besprühen es mit einem Spritzgerät, das zahlreiche kleine Düsen hat. Der überschüssige Lack, der sich in der Wanne sammelt, ist weiter verwendbar und wird dem Kreislauf automatisch wieder zugeführt.
Kleinere Gegenstände bearbeiten die LackiertechnikerInnen auch durch Eintauchen in ein Lackbad. Ein spezielles Tauchverfahren, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Elektrophorese. Das Lackbad und das Werkstück werden elektrisch aufgeladen, wobei sich der Lack am Werkstück ablagert. Mit diesem Verfahren ist ein gleichmäßiges Aufbringen der Lackschicht auch an besonders schwer zugänglichen Stellen möglich.
LackiertechnikerInnen beschichten alle möglichen Arten von Produkten mit Schutzanstrichen und farbigen oder farblosen Lacken. Die wichtigsten Einsatzbereiche sind Fahrzeugkarosserien, Maschinenteile, sonstige Metallgegenstände (Gehäuse, Behälter, Blechteile), Holz- und Kunststoffprodukte (Möbel, Spielzeug, Ski) uä. LackiertechnikerInnen behandeln und sanieren zunächst die Oberflächen dieser Produkte durch Schleifen, Ausspachteln und Füllen von Unebenheiten/Rissen und Grundieren mit Schutzanstrichen (Korrosionsschutz bzw. Rostschutz, Hitzeschutz, Schutz gegen Feuchtigkeit). Dann bringen sie die eigentliche Lackschicht auf, wobei verschiedene Techniken angewendet werden, vor allem das Streichen (mit Pinseln), das Spritzen (mit Spritz- oder Sprühpistole, Sprühdosen) oder das Tauchen und Fluten (einbringen der Werkstücke in ein Lackbad oder übergießen/besprühen mit Lack). Wichtige Aufgaben der LackiertechnikerInnen sind weiters das Anfertigen von Schablonen und Masken (zur Herstellung von Lackierungen in Form bestimmter Figuren und Ornamente) und das Gestalten und Designen von Sonderlackierungen (z.B. in Airbrushtechnik; ein Airbrush oder "Luftpinsel" ist eine besonders feine Farbsprühpistole, mit der sogar künstlerische Darstellungen gemalt werden können). LackiertechnikerInnen führen auch die KundInnen-Betreuung und -Beratung sowie die Qualitätskontrolle durch. Selten geworden ist das früher übliche Anmischen und Nuancieren der Lacke, da heute meist Fertiglacke verwendet werden.
Beim Neu-Lackieren gebrauchter Gegenstände befreien die LackiertechnikerInnen zunächst die zu behandelnde Oberfläche von Schmutz sowie alten Lackschichten und schleifen, kitten und grundieren sie. Bei der Vorbehandlung von Metalloberflächen (z.B. von Autoteilen) entfernen sie zuerst den Rost, entweder mechanisch mit Drahtbürsten und Schereisen oder chemisch durch Auftragen eines Rostumwandlers. Anschließend schleifen sie alte Lackreste händisch mit Schleifpapier oder maschinell mit eine…
Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)
LackiertechnikerIn | |||||
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Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) | |||||
Maler-, Lackierer-, Schilderherstellergewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2022
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Sonderregelung für Lehrlinge nach Vollendung des 18. Lebensjahres | 01.05.2022 | ||||
Holz und Kunststoff verarbeitendes Gewerbe, Lohnschema für Karosseriebauer einschließlich Karosseriespengler und Karosserielackierer und Wagnergewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2022
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Sonderregelung für Lehrlinge, die im ersten Lehrjahr das 18. Lebensjahr vollenden (diese erhalten mit der dem 18. Geburtstag folgenden Lohnabrechnungsperiode das Lehrlingseinkommen des 2. Lehrjahres) | 01.05.2022 | ||||
Sonderregelung für Lehrlinge, die das Lehrverhältnis nach Vollendung des 20. Lebensjahres beginnen oder nach dem Wehrdienst bzw. Zivildienst fortsetzen | 01.05.2022 | ||||
Beispiel Gewerbe: Metall- und Elektrogewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.01.2022
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Beispiel Gewerbe: Tischlergewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2022
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Beispiel Industrie: Metallindustrie: Metalltechnische Industrie (Maschinen- und Metallwarenindustrie, Gießerei-Industrie), Fahrzeugindustrie, Nichteisen-Metallindustrie, Stahlindustrie und Bergbau, Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (Arbeiter)
gültig ab 01.11.2021
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Beispiel Industrie: Holz verarbeitende Industrie (Faser- und Spanplattenindustrie, Möbelindustrie, Sägeindustrie) (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2022
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Sonderregelung für Lehrlinge nach Vollendung des 18. Lebensjahres (erhalten das Lehrlingseinkommen des 3. Lehrjahres) | 01.05.2022 |
- Physische Ausdauer: langandauernde Schleifarbeiten in gebückter Stellung
- Handgeschicklichkeit: Arbeiten mit Pinseln, Schablonen, Airbrush
- Tastsinn: Erkennen von Unebenheiten bei der Vorbehandlung der Oberflächen
- Sehvermögen: Auffinden kleiner Roststellen, Erkennen geringer Farbunterschiede
- Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Chemikalien, Farben usw.
- gestalterische Fähigkeit: Entwerfen und Anbringen von Dekormotiven in der Karosseriemalerei
Betriebe/Lehrbetriebe:
LackiertechnikerInnen arbeiten meist in gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben, insbesondere in Kfz-Werkstätten und Autolackierereien. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es auch in Industriebetrieben bestimmter Sparten, zum Beispiel der Fahrzeug-, Möbel-, Ski-, Spielzeug- oder Elektroindustrie.
Lehrstellensituation:
Die jährliche Gesamtzahl der LackiertechnikerIn-Lehrlinge liegt nun schon seit einigen Jahren konstant bei rund 200 Personen. Eine Veränderung im Lehrstellenangebot ist nicht zu erwarten. Die Lehrstellen verteilen sich recht gleichmäßig auf die Bundesländer, allerdings mit der Ausnahme von Tirol (fast keine) und dem Burgenland (keine).
Unterschiede nach Geschlecht:
Der Beruf wird großteils von Männern erlernt. Allerdings ist der Anteil der weiblichen Lehrlinge in den letzten Jahren kräftig gestiegen: Hat er zu Beginn der 2010-Jahre noch weniger als 20 Prozent betragen, so ist er nun zunächst auf rund 25 Prozent und zuletzt sogar auf rund 34 Prozent angestiegen.
Berufsaussichten:
In Kfz-Werkstätten besteht immer wieder Nachfrage nach LackiertechnikerInnen. In der Industrie hingegen sinkt die Zahl der Arbeitsplätze, da vermehrt automatische Beschichtungs- und Lackiermaschinen sowie effizientere Arbeitsmethoden eingesetzt werden.
Beschäftigungsaussichten:
Die Beschäftigungsaussichten sind insgesamt gut. Insbesondere von Kfz-Werkstätten wird für LackiertechnikerInnen eine stabile Nachfrage erwartet. Weiterbildungs- und Spezialisierungsoptionen bieten sich zum Beispiel im Bereich der Beschichtung von Oberflächen und Smart-Repair-Techniken.
Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):
Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "LackiertechnikerIn", dem der Beruf "LackiertechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.
- Kärnten
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Lehre Lackiertechnik (öffnen)
LehreFachberufsschule Villach 1 (öffnen)
9500 Villach, Tiroler Straße 23
Tel.: +43 (0)4242 / 562 57 -100, Fax: +43 (0)4242 / 562 57 -103, https://www.bs-villach.at/
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- Oberösterreich
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Lehre Lackiertechnik (öffnen)
LehreBerufsschule Wels 1 (öffnen)
4600 Wels, Linzer Straße 68
Tel.: +43 (0)732 / 7720 -37500, Fax: +43 (0)732 / 7720 -237599, https://www.bs-wels1.ac.at/
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- Salzburg
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Lehre Lackiertechnik (öffnen)
LehreLandesberufsschule 1 Salzburg (öffnen)
5020 Salzburg, Makartkai 3
Tel.: +43 (0)662 / 431 689 -, Fax: +43 (0)662 / 431 689 -1105, https://www.lbs1.salzburg.at
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- Steiermark
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Lehre Lackiertechnik (öffnen)
LehreLandesberufsschule Graz 3 (öffnen)
8010 Graz, Hans-Brandstetter-Gasse 8
Tel.: +43 (0)316 / 471 244, Fax: +43 (0)316 / 471 244 -613, http://www.lbs-graz3.steiermark.at/
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- Vorarlberg
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Lehre Lackiertechnik (öffnen)
LehreLandesberufsschule Dornbirn 1 (öffnen)
6850 Dornbirn, Eisengasse 38a
Tel.: +43 (0)5572 / 243 18, Fax: +43 (0)5572 / 243 18 -70, https://lbsdo1.snv.at/
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- Wien
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Lehre Lackiertechnik (öffnen)
LehreBerufsschule für Holz, Klang, Farbe, Lack (öffnen)
1150 Wien, Hütteldorfer Straße 7-17
Tel.: +43 (0)1 / 59 916 -95262, Fax: +43 (0)1 / 59 916 -99-95261, https://www.hkfl.at
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LackiertechnikerIn (inkl. Doppellehren) | ||||||||||
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In den angeführten Werten sind auch die Lehrlingszahlen des Vorläufer-Lehrberufs "LackiererIn" enthalten! | ||||||||||
Anz./Jahr | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
männlich | 240 | 212 | 183 | 167 | 161 | 156 | 161 | 141 | 133 | 125 |
weiblich | 39 | 36 | 34 | 31 | 37 | 34 | 51 | 51 | 69 | 63 |
gesamt | 279 | 248 | 217 | 198 | 198 | 190 | 212 | 192 | 202 | 188 |
Frauenanteil | 14,0% | 14,5% | 15,7% | 15,7% | 18,7% | 17,9% | 24,1% | 26,6% | 34,2% | 33,5% |
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich | ||||||||||
LackiertechnikerIn | ||||||||||
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Verwandte Lehrberufe | LAP-Ersatz * | |||||||||
BeschriftungsdesignerIn und WerbetechnikerIn | nein | |||||||||
KarosseriebautechnikerIn | ja > | |||||||||
MalerIn und BeschichtungstechnikerIn - Schwerpunkt Dekormaltechnik | nein | |||||||||
MalerIn und BeschichtungstechnikerIn - Schwerpunkt Funktionsbeschichtung | nein | |||||||||
MalerIn und BeschichtungstechnikerIn - Schwerpunkt Historische Maltechnik | nein | |||||||||
MalerIn und BeschichtungstechnikerIn - Schwerpunkt Korrosionsschutz | nein | |||||||||
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz > Die LAP des verwandten Lehrberufs ersetzt die LAP im beschriebenen Lehrberuf |
Folgende berufsbildende Schulen bieten eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:
- Fachschule für Malerei und Gestaltung (mit Betriebspraktikum) (Baden/NÖ; 4 Jahre);
- Fachschule für Kunsthandwerk, Ausbildungszweig "Angewandte Malerei" (Innsbruck/Tirol; 4 Jahre);
- Fachschule für Kunsthandwerk, Ausbildungszweig "Maler, Vergolder und Schilderhersteller" (Elbigenalp/Tirol; 4 Jahre).
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung eines höheren Bildungsabschlusses bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind:
- Meisterschule für Malerei und verbundene Gewerbe (Baden/NÖ; 1 Jahr);
- Meisterschule für Kunst und Gestaltung, Ausbildungszweig "Malerei" (Graz; 1 Jahr);
- Aufbaulehrgang für Bautechnik, Ausbildungszweig Farbe und Gestaltung (3 Jahre, Baden/NÖ; Abschluss: Reife- und Diplomprüfung).
Mehr Infos zu Weiterbildungen in der Weiterbildungsdatenbank
Aufstiegsmöglichkeiten:
LackiertechnikerInnen können zu VorarbeiterInnen oder PartieführerInnen aufsteigen.
Selbstständige Berufsausübung:
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für LackiertechnikerInnen im reglementierten Gewerbe "MalerIn und AnstreicherIn, LackiererIn, VergolderIn und StaffiererIn, Schilderherstellung" (verbundenes Handwerk, Befähigungsnachweis erforderlich).