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Hinweis

Dieser neue Lehrberuf kann seit 1. August 2019 erlernt werden. Er wird vorläufig als befristeter Ausbildungsversuch geführt; der Eintritt in die Ausbildung ist bis zum 31. August 2024 möglich.

Tätigkeitsmerkmale

BauwerksabdichtungstechnikerInnen bringen Abdichtungs- und Dämmstoffe an Gebäuden und Gebäudeteilen an, die durch das mögliche Eindringen von Feuchtigkeit (Regenwasser, Bodenfeuchtigkeit, Grundwasser, Nebel) gefährdet sind. Sie isolieren Dächer, Außenwände, Terrassen und Keller, aber auch Verkehrsflächen und Verkehrsbauwerke (z.B. im Brücken- und Tunnelbau). Ebenso in ihren Aufgabenbereich fällt die Isolierung von Behältern und Flächen gegen Flüssigkeitsverlust, also z.B. die Isolierung von Schwimmbädern, Gartenteichen, Zimmerbrunnen, Flüssigkeitsbehältern und Tanks sowie von Deponien.

BauwerksabdichtungstechnikerInnen verwenden vor allem folgende Abdichtungsstoffe: Dämmstoffe (Polystyrole, Polyurethane, Mineralfasern), Klebemassen, Anstriche, Flüssigkunststoffe, Spachtelmassen, Bitumen- und Polymerbitumenbahnen, Kunststoffbahnen, Heizöl, Quellschweißmittel (chemisches Verbindungsmittel) und Befestigungsmittel, aber auch die üblichen Baumaterialien wie Beton und Mörtel (für die Ausbesserung von Mauerwerk, Putz und Betonoberflächen) sowie Holz (für Schalungen).

Bevor die Dämmstoffe auf den vorgesehenen Flächen verlegt werden können, müssen sie auf die erforderlichen Maße zugeschnitten und bearbeitet werden. Ebenso muss der Untergrund durch Reinigen und Ausbessern vorbereitet werden. BauwerksabdichtungstechnikerInnen verlegen und befestigen die Dämmstoffe, verarbeiten die Dichtungs- und Abdeckbänder, tragen Spachtelmassen und Flüssigkunststoffe auf und bereiten Schmelzgut (z.B. Bitumen) vor. Sie bestreichen die Bahnen (Streifen) aus Kunststoff mit Kunststoffklebern und verkleben sie auf dem Untergrund (z.B. im Bürstenstreichverfahren). Bitumenbahnen behandeln sie mit dem Flämmgerät (Gasbrenner), wodurch das Bitumen geschmolzen wird und so die Bahnen mit dem Untergrund verbunden werden können. Besonders wichtig ist die sorgfältige Herstellung von Nahtverbindungen zwischen den Bahnen, damit diese absolut dicht sind; bei Kunststoffbahnen werden diese Nahtverbindungen durch Quellschweißen (chemisches Verbindungsmittel), Heißluftschweißen, Heizkeilschweißen und Kleben mit Kontaktklebern hergestellt.

Ein wichtiger Teilbereich ist das Abdichten von Dächern. Dabei müssen nicht nur waagrechte, sondern auch geneigte, senkrechte und geformte Dachflächen abgedichtet werden. Besonders anspruchsvoll ist hier die Herstellung von Abdichtungsanschlüssen, z.B. Wandanschlüsse, Attikaanschlüsse und Dachrandanschlüsse, Anschlüsse an Lichtkuppeln und Lichtbändern). Zum Aufgabenbereich in der Dachabdichtung gehören weiters das Einbauen und Abdichten von Dachdurchdringungen, Dachgullys und Dachspeiern, das Herstellen von Schutzschichten und das Einbauen von Dämmschichten, das Herstellen von Bewegungsfugen und von Verbindungen zwischen bestehenden und neuen Dachabdichtungen sowie das Ein- und Aufbauen von Dachsicherungssystemen (Aufbauten und Vorrichtungen, die der sicheren Durchführung von Wartungs- und Reinigungsarbeiten auf dem Dach dienen, z.B. Laufstege mit Geländer, Seilbefestigungen).

BauwerksabdichtungstechnikerInnen benötigen für ihre Arbeit fachliche Kenntnisse in folgenden Bereichen: Lesen von technischen Unterlagen (Skizzen, Zeichnungen, Pläne, Verlegepläne, Aufmaßskizzen, Stücklisten, Technischen Tabellen, Handbücher, Normen, Richtlinien, Merkblätter usw.), Anfertigung von Bauskizzen (Bestand, Aufmaß), Durchführung von Materialbedarfsberechnungen, bautechnische Kenntnisse (Statik, Festigkeitslehre, Bauphysik), Maschinenkenntnisse (Elektrotechnik, Pneumatik, Hydraulik), Baustoffkenntnisse (Bedarfsermittlung, Qualitätsprüfung), Kenntnisse zur Herstellung aller Arten von Gerüsten (Schutz- und Fanggerüste, Dachschutzblenden, Fassadengerüste, Traufengerüste, Hebebühnen, Leiterngerüste), Arbeitnehmerschutz- und Sicherheitsvorschriften, Umweltschutzbestimmungen.

 

In der Ausbildungsordnung dieses Lehrberufs ist folgendes BERUFSPROFIL festgelegt (Quelle: Bauwerksabdichtungstechnik-Ausbildungsordnung 2019):

  1. Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen sowie Einrichten und Absichern von Baustellen,
  2. Aufstellen von Arbeits- und Schutzgerüsten sowie Prüfen von Baugruben und Gräben,
  3. Lesen und Anfertigen von Skizzen, Zeichnungen, Plänen, Verlegeplänen und Stücklisten sowie Durchführen von Messungen,
  4. Prüfen von Bau- und Bauhilfsstoffen sowie Lagern und Transportieren,
  5. Bereitstellen von Bau- und Bauhilfsstoffen, Werkzeugen und Baugeräten,
  6. Verarbeiten von Abdichtungs- und Dämmstoffen,
  7. Vorbereiten der Abdichtungsarbeiten auf der Baustelle,
  8. Abdichten gegen Bodenfeuchtigkeit, gegen nichtdrückendes und gegen drückendes Wasser,
  9. Abdichten von Dächern und von Verkehrsflächen,
  10. Anfertigen von Bauberichten und Aufmaßskizzen sowie Durchführen von Qualitätskontrollen,
  11. Ausführen der Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen und Umweltstandards.

BauwerksabdichtungstechnikerInnen bringen Abdichtungs- und Dämmstoffe an Gebäuden und Gebäudeteilen an, die durch das mögliche Eindringen von Feuchtigkeit (Regenwasser, Bodenfeuchtigkeit, Grundwasser, Nebel) gefährdet sind. Sie isolieren Dächer, Außenwände, Terrassen und Keller, aber auch Verkehrsflächen und Verkehrsbauwerke (z.B. im Brücken- und Tunnelbau). Ebenso in ihren Aufgabenbereich fällt die Isolierung von Behältern und Flächen gegen Flüssigkeitsverlust, also z.B. die Isolierung von Schwimmbädern, Gartenteichen, Zimmerbrunnen, Flüssigkeitsbehältern und Tanks sowie von Deponien.

BauwerksabdichtungstechnikerInnen verwenden vor allem folgende Abdichtungsstoffe: Dämmstoffe (Polystyrole, Polyurethane, Mineralfasern), Klebemassen, Anstriche, Flüssigkunststoffe, Spachtelmassen, Bitumen- und Polymerbitumenbahnen, Kunststoffbahnen, Heizöl, Quellschweißmittel (chemisches Verbindungsmittel) und Befestigungsmittel, aber auch die üblichen Baumaterialien wie Beton und Mörtel (für die Ausbesserung von Mauerwerk, Putz und Betonoberflächen) sowie Holz (für Schalungen).

Bevor die Dämmstoffe auf den vorgesehenen Flächen verlegt werden können, müssen sie auf die erforderlichen Maße zugeschnitten und bearbeitet werden. Ebenso muss der Untergrund durch Reinigen und Ausbessern vorbereitet werden. BauwerksabdichtungstechnikerInnen verlegen und befestigen die Dämmstoffe, verarbeiten die Dichtungs- und Abdeckbänder, tragen Spachtelmassen und Flüssigkunststoffe auf und bereiten Schmelzgut (z.B. Bitumen) vor. Sie bestreichen die Bahnen (Streifen) aus Kunststoff mit Kunststoffklebern und verkleben sie auf dem Untergrund (z.B. im Bürstenstreichverfahren). Bitumenbahnen behandeln sie mit dem Flämmgerät (Gasbrenner), wodurch das Bitumen geschmolzen wird und so die Bahnen mit dem Untergrund verbunden werden können. Besonders wichtig ist die sorgfältige Herstellung von Nahtverbindungen zwischen den Bahnen, damit diese absolut dicht sind; bei Kunststoffbahnen werden diese Nahtver…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
BauwerksabdichtungstechnikerIn
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Bauhilfsgewerbe - Bauwerksabdichterbetriebe, Schwarzdeckerbetriebe - alle Bundesländer außer Wien (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
Bauhilfsgewerbe - Bauwerksabdichterbetriebe, Schwarzdeckerbetriebe WIEN (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
Dachdeckergewerbe (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
Baugewerbe und Bauindustrie (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
  • gute körperliche Verfassung: Arbeiten mit schweren Werkzeugen/Geräten und Materialien;
  • physische Ausdauer: zahlreiche Belastungen wie Maschinenlärm, Verschmutzung, Witterung; Arbeiten auf Baustellen, Dächern, Straßen/Brücken usw.;
  • körperliche Wendigkeit: Arbeiten auf Baustellen, Gerüsten, Dächern usw.;
  • Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten auf Baustellen, Gerüsten, Dächern usw.;
  • Handgeschicklichkeit: maßgenaues Arbeiten beim Zuschneiden, Auflegen und Verbinden der Dämmstoffe und beim Herstellen der Nahtverbindungen zwischen den Dämmstoffbahnen;
  • Unempfindlichkeit der Haut: Verschmutzung durch Baustoffe und Dämmstoffe; Arbeiten mit Kunststoffen, chemischen Klebstoffen, Bitumen usw.;
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Vermessen und Einrichten der Baustelle, Umsetzen von Verlegeplänen;
  • technisches Verständnis: Bedienung, Wartung und Instandhaltung der Baumaschinen;
  • Organisationstalent: Sorgen für die Bereitstellung aller erforderlichen Materialien und Maschinen; Arbeitszuweisung an angelernte und ungelernte Arbeitskräfte;
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten in einem Bautrupp;
  • Reaktionsfähigkeit: rasches Reagieren/Eingreifen in Gefahrensituationen auf der Baustelle, vor allem bei Arbeiten auf Dächern;
  • psychische Ausdauer: häufiges Arbeiten in Gefahrensituation, Verantwortung für die Sicherheit auf der Baustelle und für die Qualität der Bauausführung.

Betriebe/Lehrbetriebe:
BauwerksabdichtungstechnikerInnen arbeiten vorwiegend in den Klein- und Mittelbetrieben des Bauwerksabdichter-Gewerbes (Bauhilfsgewerbe) und in Dachdecker-Betrieben, aber auch in Mittel- und Großbetrieben des Baugewerbes und der Bauindustrie (vor allem im Straßen-, Brücken-, Tunnel- oder Wasserbau), falls diese selbst Bauwerksabdichtungsarbeiten durchführen.

Lehrstellensituation:
Die jährliche Gesamtzahl der Lehrlinge in diesem Lehrberuf ist zwar noch relativ gering (knapp 60 Lehrlinge). Die Entwicklung der Lehrlingszahlen entspricht aber der ursprünglichen Schätzung des Bedarfs an Lehrlingen bzw. ausgebildeten Fachkräften in der Bau-Branche von rund 20 bis 30 Personen pro Jahr. Ein großer Teil der Lehrstellen war in Tirol zu verzeichnen (rund ein Drittel), viele auch in der Steiermark (mehr als ein Viertel); in den anderen Bundesländern gibt es nur vereinzelt Lehrstellen. Die Hälfte aller BauwerksabdichtungstechnikerIn-Lehrlinge erlernt den Beruf derzeit in Doppellehre, meist mit dem Lehrberuf "SpenglerIn", vereinzelt auch mit "DachdeckerIn" oder "Zimmerer/Zimmerin".

Unterschiede nach Geschlecht:
Wie in allen anderen Bau-Lehrberufen werden auch in diesem neuen Lehrberuf hauptsächlich Männer tätig sein. Das kann aus den ersten Lehrlingszahlen geschlossen werden: Unter allen Lehrlingen sind bisher nur zwei Frauen! Der Hauptgrund dafür ist, dass es sich um einen körperlich sehr anspruchsvollen Beruf mit vielen körperlichen Belastungen (Verschmutzung, Staub, Bitumendämpfe, Witterungseinflüsse usw.) handelt.

Berufsaussichten:
Die Nachfrage nach Baufachkräften wird in den nächsten Jahren voraussichtlich leicht zunehmen. BauwerksabdichtungstechnikerInnen können mit einer steigenden Nachfrage rechnen.

Beschäftigungsaussichten:
Der Bedarf an Lehrlingen bzw. ausgebildeten Fachkräften im neuen Lehrberuf "BauwerksabdichtungstechnikerIn" wird in der Bau-Branche auf rund 20 bis 30 Personen pro Jahr geschätzt.

Zusatzinformationen:
In diesem Beruf kann es, wie in vielen Bauberufen, zu saisonalen Schwankungen bei der Arbeitskräftenachfrage kommen ("Winterarbeitslosigkeit").

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Wärme-, Kälte-, Schall- und BrandschutztechnikerIn", dem der Beruf "BauwerksabdichtungstechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
BauwerksabdichtungstechnikerIn (inkl. Doppellehren)
Dieser Lehrberuf kann seit 1.8.2019 erlernt werden!
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 1 26 48 56 55
weiblich k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 0 1 2 2 2
gesamt k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 1 27 50 58 57
Frauenanteil k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 0,0% 3,7% 4,0% 3,4% 3,5%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich
Verwandte Lehrberufe Tabelle
BauwerksabdichtungstechnikerIn
Verwandte Lehrberufe LAP-Ersatz *
DachdeckerIn nein
SpenglerIn nein
Wärme-, Kälte-, Schall- und BrandschutztechnikerIn nein
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz

Folgende berufsbildende Schulen bieten eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:

  • Fachschule für Bautechnik
  • Höhere Lehranstalt für Bautechnik

Ständige Weiterbildung hinsichtlich neuer Materialien (z.B. Dämmstoffe) und Arbeitsverfahren (z.B. Schweißtechniken, Klebetechniken) sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsausübung. Auch Kenntnisse über Altbausanierung und Energiesparmaßnahmen sind von Bedeutung. Entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten bieten das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) mit verschiedenen Kursen.

Eine weiterführende Bildungsmöglichkeit zur Erreichung eines höheren Bildungsabschlusses bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs ist die Werkmeisterschule für Berufstätige mit den Fachrichtungen "Bauwesen" und "Holztechnik" (2 Jahre, Abendunterricht).

Aufstiegsmöglichkeiten:

Aufstiegsmöglichkeiten für BauwerksabdichtungstechnikerInnen sind z.B. Positionen wie VorarbeiterIn, PartieführerIn, PolierIn, BaustellenleiterIn, BauleiterIn oder BaumeisterIn.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für BauwerksabdichtungstechnikerInnen in den Handwerken "Dachdecker" und "Wärme-, Kälte-, Schall- und Branddämmer" (Befähigungsnachweis erforderlich).

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