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Tätigkeitsmerkmale

Die Leistungselektronik ist ein Teilgebiet der Elektrotechnik und befasst sich mit der Umformung von elektrischer Energie, die z.B. im Bereich der elektrischen Antriebstechnik oder in Solar- und Windkraftanlagen benötigt wird. Beispiele für Anwendungsgebiete, in denen mit Leistungselektronik gearbeitet wird, sind die Oberleitungsspannung der Eisenbahnen und Straßenbahnen sowie die Elektroantriebe von Elektro- und Hybridfahrzeugen.

LeistungselektronikerInnen beschäftigen sich mit der effizienten Umwandlung und Übertragung von elektrischer Energie. Sie entwickeln elektrotechnische Regelungselemente, Geräte und Bauelemente, die elektrische Energie einer bestimmten Spannung und Frequenz in eine andere Spannung und Frequenz umwandeln. Sie entwickeln und bauen Leistungselektronikmodule wie Inverter für elektrische Antriebe, Leiterplatten, Wechselrichter, Generatoren, Transformatoren und elektronische Schaltungen. Dazu führen sie Berechnungen und Messungen durch und erstellen ein Konzept für den Aufbau und das Design von leistungselektronischen Bauelementen.

Weiters führen LeistungselektronikerInnen Tests und Simulationen durch, um die Bauelemente auf ihre Funktionstüchtigkeit zu testen. Sie arbeiten auch in der Weiterentwicklung und Optimierung von bestehenden elektronischen Baugruppen. Zudem montieren sie leistungselektronische Bauelemente und nehmen sie in Betrieb. Bei ihrer Arbeit müssen sie stets technische Normen und Sicherheitsvorschriften berücksichtigen.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Leistungselektronische Bauteile, Apparate und Systeme planen und konzipieren
  • Elektronische Schaltungen entwerfen und fertigen
  • Berechnungen, Messungen und Simulationen durchführen
  • Ergebnisse analysieren und bewerten
  • Konstruktionszeichnungen mit CAD (Computer Aided Design) anfertigen
  • Typ- und Systemtests durchführen
  • Elektrische Regelungs- und Steuerungselemente entwickeln und fertigen
  • Schaltpläne erstellen
  • Qualität kontrollieren
Siehe auch:
  • Englischkenntnisse
  • Gute Kenntnisse in Mathematik
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • Interesse für Elektrotechnik
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Technisches Verständnis

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Elektrizitätsversorgungsunternehmen
  • Unternehmen der Automobilbranche
  • Betriebe der Nachrichten- und Informationstechnik
  • Forschungs- und Entwicklungsinstitute

Die österreichischen Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik zeichnen sich durch ein breites Know-how im Bereich der intelligenten und nachhaltigen Fertigungstechnik aus, wodurch sich die Branche positiv entwickelt. Geräte, Maschinen und Anlagen der Elektrotechnik werden in vielen Bereichen benötigt, z.B. für Telekommunikation, Stromversorgung, Produktionssteuerung, IT-Hardware oder in der Automobilbranche.

Die Corona-Krise hatte auch Auswirkungen auf die Elektrobranche, insbesondere in jenen Bereichen, die besonders abhängig von den Entwicklungen in der Bauwirtschaft und der industriellen Produktion sind. Nach einem kurzzeitigen Einbruch zu Beginn der Corona-Krise hat sich die Branche wieder stabilisiert und es werden in den meisten Bereichen Fachkräfte gesucht.

Die Berufsaussichten von LeistungselektronikerInnen sind gut. Kenntnisse in den Bereichen Simulation, Schaltungsdesign, Mechatronik, Hard- und Softwareentwicklung sowie Projektmanagement können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ElektrotechnikingenieurIn", dem der Beruf "LeistungselektronikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an höheren technischen Lehranstalten in den Bereichen Elektronik, Elektrotechnik oder Mechatronik. Ausbildungen im Bereich Elektronik umfassen meist Fächer wie Hardwareentwicklung, Messtechnik und Regelungssysteme, Digitale Systeme und Computertechnik, Netzwerktechnik, Kommunikationselektronik, Softwaretechnik, Elektronik-Design und Prototypenbau. Elektrotechnische Ausbildungen umfassen meist Fächer wie Energiesysteme, Automatisierungstechnik, Antriebstechnik, Industrieelektronik, Angewandte Informatik, Produktionstechnik und Computergestützte Projektentwicklung.

Im Zuge der Ausbildung werden oftmals Kenntnisse in den Bereichen SMD-Technik, Robotik, Digitaltechnik, Fertigungstechnik, PCB-Design, Computer Aided Design (CAD) und SPS-Software (Speicherprogrammierbare Steuerung) vermittelt. Weiters werden praktische Erfahrungen in schuleigenen Werkstätten und Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Kollegs und Universitäten, z.B. in den Bereichen Mechatronik oder Leistungselektronik. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeister- bzw. Meisterprüfung.

Auf der Website des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie finden Sie aktuelle Informationen aus der Branche sowie Hinweise zu Workshops und Weiterbildungen im elektrotechnischen und elektronischen Bereich.

Weiterbildungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten im Bereich Elektrotechnik bieten auch das Kuratorium für Elektrotechnik sowie das Schulungszentrum Fohnsdorf.

Zudem können Weiterbildungen bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Simulation
  • Halbleitertechnologie
  • Mikrocontroller
  • Elektromaschinenbau
  • C-Programmierung
  • Automatisierung
  • Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
  • Projektmanagement
  • Technische Qualitätskontrolle

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in leitenden Funktionen, z.B. als TeamleiterIn, AbteilungsleiterIn oder ChefkonstrukteurIn.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)" und "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung; MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)" sowie des Rechtskraftgewerbes "Elektrotechnik" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbebehörde.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

Zudem ist eine selbstständige Berufsausübung nach Abschluss einer Ziviltechnikerprüfung als IngenieurkonsulentIn möglich. Nähere Informationen zur Ziviltechnikerprüfung finden Sie auf der Website der Kammer der ZiviltechnikerInnen, ArchitektInnen und IngenieurInnen.

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