Start | ElektrotechnikerIn - Antriebstechnik

Tätigkeitsmerkmale

Antriebstechnik ist der Teilbereich der Automatisierungs- und Energietechnik und umfasst Elektrotechnik, insbesondere Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik.

Elektrische Antriebe werden mittels elektrischer Leistung in mechanische Leistung gewandelt. Die Einsatzgebiete reichen von Computer-Festplattenantrieben über hochpräzise stellwinkelgenaue Antriebe in Werkzeug- und Produktionsmaschinen, Schiffsantriebe, elektrische Flugzeugantriebe bis hin zu Antriebssystemen für die Öl- und Gasindustrie und Motoren für Pumpen- und Kompressorantriebe.

Fachleute entwickeln und realisieren Antriebslösungen vorwiegend für den Maschinen- und Anlagenbau. Sie beschäftigen sich mit elektrischen Antriebssystemen in verschiedensten Bereichen, z.B.

  • Elektro- und Verbrennungsmotoren: Prüfstände
  • Fördersysteme zur Güterbewegung: Seilbahnen, Kräne usw.
  • Umwelt und Energie: Abwassertechnik, Wasserkraft usw.
  • Bühnentechnik: Winden- und Spindelhubantriebe
  • Bergbau, Metallerzeugung, Metallverarbeitung: Abbaugeräte, Walzwerke
  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Sondermaschinenbau: Sicherheitsvorrichtungen, Fahrantriebe
  • u.v.a.

 

Fachleute planen dazu den Einsatz spezieller Bauteile, wie z.B. Planetengetriebe, elektrische Hubzylinder, spezielle Kupplungen, Drehverbindungen. In Wasserkraftwerken setzen sie zur Regulierung der Wassermengen Spindelhubgetriebe ein, welche die Kraft besitzen Wasser anzuheben und abzusenken.

Sie beachten auch rechtliche Anforderungen. So müssen Antriebe in der Industrie weit mehr als 100 000 Betriebsstunden zuverlässig arbeiten, ein typischer Fahrzeugantriebsmotor nur etwa 5000 Betriebsstunden.

Siehe auch den Kernberuf ElektrotechnikerIn oder BauingenieurIn für Kraftwerksbau.

Bereits vor der Ausbildung ist mathematische Begabung und naturwissenschaftlich-technisches Verständnis nötig. Wichtig ist das Interesse für regelungstechnische Themenstellungen sowie bereichsübergreifendes (interdisziplinäres) Denken, sowie

  • Analytisches Denkvermögen
  • Freude an Informatik und Technik: Mechanik, Fluidtechnik, Messtechnik
  • Handgeschicklichkeit
  • Heben schwerer Gegenstände: Z.B. Motore
  • Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten: Fehlersuche, Schichtdienst
  • Weiterbildungsbereitschaft: Neue Technologien, rechtliche Aspekte

ElektrotechnikerInnen finden in fast allen Industrie- und Gewerbeunternehmen, im Funk-, Fernseh- und Telekommunikationsbereich, bei Elektrizitätsversorgungsunternehmen sowie im IKT-Sektor in den Bereichen Forschung und Entwicklung Beschäftigung.

Auch in Verkauf, Vertrieb und Marketing sowie Beratung und Service können ElektrotechnikerInnen arbeiten. Berufliche Möglichkeiten bietet auch die Lehre an berufsbildenden höheren Schulen sowie im akademischen Bereich.

Die Europäische Union fördert die Elektromobilität - in Österreich ist im Nationalen Aktionsplan bis 2020 als Ziel definiert, dass jedes fünfte Fahrzeug einen zumindest teilelektrifizierten Antrieb hat. Bis dahin wird allein im Bereich Elektrofahrzeuge ein Bedarf von rund 3.600 Vollzeitbeschäftigten prognostiziert.

Im Bereich der Antriebstechnik entstehen laufend neue Aufgabenstellungen und Herausforderungen: Z.B. Antriebstechnologien für Elektroautos, Antriebstechnik im Sondermaschinenbau.

Antriebssysteme werden intelligent: Eine wichtige Rolle spielt die Präzision der Antriebe in der Montage und Handhabungstechnik sowie in der antriebsnahen Automatisierung (Industrie 4.0). Antriebssysteme werden hier mit Sensoriken zur Betriebszustandsüberwachung ausgestattet. Die Signale werden digital verarbeitet.

Zukunftsthema ist auch die modellbasierte Entwicklung und Co-Simulation in Echtzeit, am Motorprüfstand. Ein Echtzeitsystem ist ein Computersystem, welches zeitgleich reagiert, also verzögerungsfrei Ergebnisse liefert. Beispiel: Heizung aufdrehen erfordert keine Echtzeitanwendung, Bremse betätigen erfordert Echtzeitanwendung, damit kein Aufprall geschieht.

Ein wichtiges Thema ist auch die Nachhaltigkeit der Prüfzentren etwa in Bezug auf Energieeinsparung und Entsorgung (Green Building-Konzept).

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ElektroantriebstechnikerIn", dem der Beruf "ElektrotechnikerIn - Antriebstechnik" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Antriebstechnik ist mit Automatisierungstechnik und Energietechnik verbunden und umfasst Elektrotechnik, insbesondere Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Maschinen- und Anlagenbau.

Zunehmend werden duale Studiengänge angeboten - Unternehmen übernehmen manchmal die Studienkosten ihrer dualen StudentInnen.

Die FH Vorarlberg bietet den Studiengang Elektrotechnik Dual (Wahlfach Automatisierungstechnik), BSc. Anstellung in einem Partnerunternehmen ab dem dritten Semester.

Aktuelle Themen sind z.B. Smart and Green Technologies sowie IT-Security und Safety für Anwendungen im Automotive Bereich.

Hochschullehrgänge: Z.B. Seilbahnen - Engineering & Management (Abschluss: MSc in Ropeways Engineering bzw. MSc in Ropeways Management, Lehrgang FH Vorarlberg in Kooperation mit Doppelmayr GmbH, Wolfurt).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen werden zum Teil betriebsintern angeboten. Darüber hinaus gibt es Kurse und Schulungen für Postgraduierte der technischen Universitäten sowie Veranstaltungen der Ingenieursvereinigungen. Fachmessen sowie Fachzeitschriften sind für die Weiterbildung von Bedeutung.

Es existieren verschiedene Masterprogramme, wie z.B. Executive Management MBA, Fokus Automotive Management (MSc, FH Tirol) oder Fahrzeugtechnik/Automotive Engineering (MSc, FH Graz) oder Professional MBA Automotive Industry (MBA, TU Wien), Umwelttechnik, Energietechnik.

Aufstiegsmöglichkeiten für ElektrotechnikerInnen bestehen in der Abteilungsleitung von Bereichen wie Technologiemanagement oder Industrial Engineering. Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten sind im Qualitätsmanagement und in der Sicherheitstechnik zu finden.

Leitende Tätigkeiten bieten sich etwa als PrüfstandingenieurIn, im Technischen Einkauf, als leitende/r Konstrukteur/in, als ProjektingenieurIn in der Fahrzeug- und Motorentwicklung, im Qualitätsmanagement, im Bereich Sicherheitstechnik, in der Abteilungsleitung von Bereichen wie Technologiemanagement oder Industrial Engineering.

Wichtig ist es, rechtzeitig Kontakte zu knüpfen. Möglichkeiten ergeben sich oft beim Besuch von Fachmessen und Veranstaltungen, z.B. bei der zweijährlich stattfindenden Messe der Antriebstechnik und Fluidtechnik Motion Drive & Automation in Hannover.

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungen besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn.

AntriebstechnikerInnen können auch als selbstständige/r Prüflaborbetreiber/in tätig sein. Einschlägige Berechtigungen gemäß Gewerbeordnung und Ingenieurgesetz sind zubeachten. Infos über die Gewerbeberechtigung bietet z.B. die Website der WKO.

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