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Tätigkeitsmerkmale

KonstrukteurInnen entwickeln, planen und entwerfen Gesamt- und Detailkonstruktionen, z.B. für Bauwerke, Fahrzeuge, Fluggeräte, Einrichtungsgegenstände, Geräte, Maschinen, Anlagen, Werkzeuge oder elektronische Komponenten. In der Regel spezialisieren sich KonstrukteurInnen auf bestimmte Maschinen, Werkzeuge, Fahrzeuge, Bauteile oder Komponenten bzw. auf bestimmte Bereiche wie Fahrzeugtechnik, Flugzeugtechnik, Schiffbautechnik, Medizintechnik, Feinwerktechnik oder Fertigungstechnik.

Zunächst erstellen KonstrukteurInnen Entwürfe und Detailzeichnungen mit Hilfe des computerbasierten Konstruktionsprogramms CAD (Computer Aided Design). Danach erzeugen sie Prototypen (Versuchsmodelle) und führen Simulationen und Tests durch, um die Funktionstüchtigkeit zu erproben. Dazu führen sie verschiedene Berechnungen sowie messtechnische Versuche durch. KonstrukteurInnen wählen die geeigneten Werkstoffe sowie alle weiteren benötigten Materialien aus.

Weiters erstellen KonstrukteurInnen Montagepläne und -anleitungen sowie Programmieranweisungen, Materiallisten oder technische Anweisungen. Im Zuge der Planung und Konstruktion beachten sie stets aktuell gültige Normen der jeweiligen Branche sowie einschlägige Sicherheitsvorschriften und die Vorgaben der KundInnen. Nach der Planungs- und Konstruktionsphase sowie einer erfolgreichen Testphase geben KonstrukteurInnen schließlich das Produkt zur Fertigung in der Einzel- oder Serienproduktion frei.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Planungs- und Entwicklungsprojekte von Erzeugnissen und Produkten planen und leiten
  • 3D-Konstruktionen nach Kundenanforderungen planen und berechnen
  • Zeichnungen und Entwürfe erstellen
  • Werkstoffe und Materialien auswählen
  • Material- und Stücklisten führen
  • Berechnungen durchführen, z.B. zur Masse oder Dichte der verschiedenen Baugruppen
  • Prototypen herstellen
  • Tests und Simulationen durchführen
  • Stücklisten und Montageanleitungen verfassen
Siehe auch:
  • Englischkenntnisse
  • Gute Kenntnisse in Mathematik
  • Interesse für Maschinenbau
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Organisationstalent
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Sinn für genaues Arbeiten
  • Technisches Verständnis

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Industrie- und Gewerbebetriebe der Metall- und Elektrotechnik
  • Unternehmen im Werkzeug-, Maschinen- und Anlagenbau
  • Ingenieur- und Konstruktionsbüros
  • Betriebe der Fahrzeugindustrie
  • Unternehmen der Gebäude- und Bautechnik

Der Maschinen- und Anlagenbau zählt in Österreich zu den produktivsten und wachstumsstärksten Industriebereichen. Viele Unternehmen haben sich auf Nischenbereiche und die Herstellung von Einzelstücken spezialisiert, sodass sie auch auf dem globalen Markt konkurrenzfähig sind. Zudem werden vermehrt Dienstleistungen angeboten, angefangen von Standardservicearbeiten an Maschinen und Geräten bis hin zum laufenden Betrieb und zur Instandhaltung von Anlagen. Nach einem kurzzeitigen Einbruch zu Beginn der Corona-Krise hat sich die Branche wieder stabilisiert und es werden in den meisten Bereichen Fachkräfte gesucht.

KonstrukteurInnen können je nach Spezialisierung in vielen verschiedenen Bereichen tätig sein. Die Berufsaussichten sind daher gut. Umfassende CAD-Kenntnisse (Computer Aided Design) sowie gute Englischkenntnisse können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "MaschinenbautechnikerIn", dem der Beruf "KonstrukteurIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine Ausbildung an einer Fachschule oder höheren technischen Lehranstalt in den Bereichen Bautechnik oder Maschinenbau bietet eine gute Basis für diesen Beruf. Ausbildungen im Maschinenbau sind breit gefächert und werden oftmals mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten, z.B. für Umwelttechnik, Fahrzeugtechnik, Anlagentechnik, Montanmaschinenbau oder Automatisierungstechnik. Die Grundausbildung umfasst meist Fächer wie Konstruktion und Projektmanagement, Mechanik und Maschinenelemente, Fertigungs- und Produktionstechnik sowie Elektrotechnik und Automatisierungstechnik. Bautechnische Ausbildungen umfassen neben Grundlagen in Hoch- und Tiefbau, Statik und Baukonstruktion auch Fächer wie Baumanagement, Baurecht, Projektmanagement, Bauplanung und Rechnungswesen.

Im Zuge der Ausbildung werden oftmals Kenntnisse in den Bereichen CAD-Technik (Computer Aided Design), CNC-Technik (Computerized Numerical Control) und Building Information Modeling (BIM) vermittelt. Weiters werden praktische Erfahrungen in schuleigenen Werkstätten und Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Dieser Beruf kann auch im Rahmen einer Lehrausbildung erlernt werden, sie dazu den Beruf KonstrukteurIn (Lehre).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Maschinenbau. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Weiterbildungen können bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Industrial Design
  • Fahrzeugtechnik
  • Werkzeugbau
  • Fertigungstechnik
  • Produktionsmanagement
  • Robotik
  • Werkstoffkunde
  • Technische Qualitätskontrolle

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in leitenden Funktionen im Entwicklungs- und Konstruktionsbereich, z.B. als ChefkonstrukteurIn, ProjektingenieurIn, LeiterIn der entwicklungstechnischen Abteilung oder PrüfingenieurIn. KonstrukteurInnen in Management- und Führungspositionen verfügen meist über einen HTL-, Fachhochschul- oder Universitätsabschluss.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)", "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung; MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)", "Metalltechnik für Metall- und Maschinenbau; Metalltechnik für Schmiede und Fahrzeugbau; Metalltechnik für Land- und Baumaschinen (verbundenes Handwerk)" und "Karosseriebau- und KarosserielackiertechnikerIn; Kraftfahrzeugtechnik (verbundenes Handwerk)" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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