Start | TischlerIn - Schwerpunkt Drechslerei

Hinweis

Ältere Berufsbezeichnung(en): DrechslerIn.

 

ACHTUNG: Dieser Lehrberuf wurde am 1.9.2022 eingerichtet. Er ersetzt den Vorläufer-Lehrberuf "DrechslerIn". Lehrlinge, die am 31. August 2022 im Lehrberuf "DrechslerIn" ausgebildet wurden und die Lehrzeit noch nicht beendet haben, können nach der alten Ausbildungsordnung bis zum Ende der vereinbarten Lehrzeit (ohne Lehrzeitunterbrechung) weiter ausgebildet werden und bis ein Jahr nach Ablauf der vereinbarten Lehrzeit zur Lehrabschlussprüfung nach der alten Prüfungsordnung antreten; die alte DrechslerIn-Prüfungsordnung gilt weiters auch noch für Tischlerei-Lehrlinge mit Schwerpunkt "Drechslerei", deren vereinbarte Lehrzeit vor dem 1.1.2024 endet. Sie können aber auch auf einen der beiden Schwerpunkte des neu geregelten Lehrberufs "TischlerIn" ("Allgemeine Tischlerei" oder "Drechslerei") umsteigen, wobei die im alten Lehrberuf zurückgelegte Lehrzeit voll angerechnet wird.


Tätigkeitsmerkmale

TischlerInnen sind SpezialistInnen in der Bearbeitung von Holz und in der Herstellung von Produkten aus Holz. In der Möbeltischlerei stellen sie Möbel und Einrichtungsgegenstände her (Tische, Sessel, Kästen, Kommoden, Büroeinrichtungen usw.), in der Bautischlerei vor allem Fenster und Türen, Fußböden, Wand- und Deckenverkleidungen oder Treppen, in der Drechslerei Zierelemente und Holzwerkzeuge. In der Kunsttischlerei sind sie teilweise auch mit der Restaurierung oder dem Nachbau alter Möbel befasst, wobei sie traditionelle Handwerkstechniken beherrschen müssen. In Großbetrieben der Holzverarbeitenden Industrie (Möbelindustrie) arbeiten TischlerInnen oft in der Serienproduktion; ihre Hauptaufgaben sind hier die Produktionsvorbereitung, die Einstellung und Überwachung der computergesteuerten Fertigungsanlagen sowie die Qualitätskontrolle.

In der Arbeitsvorbereitung holen sich die TischlerInnen zunächst aus den Auftragsunterlagen (z.B. technische Zeichnungen) die benötigten Informationen (Abmessungen, Stückzahlen, Oberflächenangaben, Passungen, Toleranzen) und erstellen damit Skizzen und fertigungsgerechte Zeichnungen am Computer (z.B. mit CAD = "Computer Aided Design") sowie Stücklisten. Bei diesen Vorbereitungs- und Planungsarbeiten müssen bestimmte Gestaltungsgrundsätze (z.B. Ergonomie = menschengerechte Gestaltung) sowie die Wirkung verschiedener Faktoren (Materialien, Oberflächen, Formen, Licht, Farbe) berücksichtigt werden. Arbeitsausführung: Nach Abschluss der Planungsarbeiten sorgen die TischlerInnen für die Verwendbarkeit bzw. Einsatzbereitschaft der Materialien, Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Anlagen, wählen diese aus und bereiten sie vor. Sie rüsten die Maschinen/Anlagen zur Materialbearbeitung und Oberflächenveredelung und stellen die erforderlichen Produktionswerte ein (z.B. Drehzahlen, Werkzeugzuteilung). Die Materialbearbeitung und Oberflächenveredelung erfolgt durch verschiedene Verfahren wie Sägen, Schleifen, Fräsen, Polieren oder Lackieren, wobei die TischlerInnen die jeweiligen Maschinen/Anlagen unter genauer Einhaltung der Sicherheitsvorschriften steuern und bedienen und regelmäßig die Bearbeitungsqualität überprüfen. Teilweise werden diese Bearbeitungsschritte auch händisch bzw. mit Werkzeugen/Handmaschinen durchgeführt, wobei die TischlerInnen z.B. folgende Techniken anwenden: Messen, Anreißen, Aufreißen, Hobeln, Sägen, Stemmen, Bohren, Schleifen, Schweifen, Fügen, Fräsen. Die TischlerInnen verbinden die Einzelteile mittels verschiedener lösbarer und unlösbarer Verbindungstechniken wie Verleimungen, Überblattungen, Schlitz- und Zapfenverbindungen, Zinkenverbindungen, Dübelverbindungen, Lamellenverbindungen und Verbindungen durch Beschläge (Verbindungselemente, meist aus Metall). Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Bearbeitung und Veredelung der Oberflächen zum Schutz vor äußeren Einflüssen und zur Verschönerung; auch hier gibt es eine Reihe von Bearbeitungsmethoden (Strahlen, Polieren, Bleichen, Bürsten) oder Beschichtungsmaterialien (Lacke, Öle, Beizen, Polituren, Wachse, Lasuren). Ein wichtiger Bereich der Produktion sind die Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung und die Reparatur. Hier ist die Aufgabe der TischlerInnen, bereits während des Herstellungs- und Bearbeitungsprozesses fortlaufend Qualitätskontrollen und Funktionsprüfungen durchzuführen und beim Auftreten allfälliger Material- oder Verarbeitungsfehler entsprechende Maßnahmen zu setzen (z.B. melden, nacharbeiten, ausscheiden). Im Bereich Logistik und Transportvorbereitung sorgen die TischlerInnen dafür, dass die Werkstücke transportgerecht verpackt und gegen Beschädigungen geschützt sind. Auch für den Transport zu Baustellen bzw. Montageorten müssen die erforderlichen Materialien und Geräte sachgerecht bereitgestellt und so verladen werden, dass keine Schäden entstehen (Ladegutsicherung). Auf Baustellen oder bei der Montage kommt der Kommunikation und Abstimmung besondere Bedeutung zu. TischlerInnen müssen hier mit den KundInnen und den Fachkräften anderer Firmen professionell umgehen, indem sie fachgerecht über Werkstücke informieren (z.B. Beratung über Pflegemethoden, Erläuterung der Werkstoffwahl und Ausgestaltung, Vorführung der Funktionen, Fachbegriffe erklären) und sich mit anderen Fachkräften (z.B. mit HaustechnikerInnen) abstimmen.

 

Schwerpunkt "Drechslerei":

TischlerInnen mit Schwerpunkt "Drechslerei" stellen runde ("gedrehte") Gegenstände aus Holz, aber auch aus anderen Materialien wie z.B. Kunststoffen, Bernstein (Harz) oder weichen Gesteinsarten (Alabaster, Serpentin, Speckstein) her. Hierfür verwenden sie eine Drehbank oder einen Drehautomaten; das zu bearbeitende Material wird in Drehung versetzt und mit Stahlmessern in die gewünschte Form gebracht. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Möbelbestandteile (z.B. Stuhl- und Tischbeine, Kastenfüße, Bettpfosten, Griffe, Zierelemente, Teile für Stehlampen), Holzbau-Elemente (z.B. Treppen- und Geländerpfosten, Geländerstäbe, Säulen), Gebrauchsgegenstände (z.B. Holzschalen und -teller, Eierbecher, Knöpfe), Werkzeuggriffe, Spielwaren (z.B. Schachfiguren) oder Souvenirartikel (z.B. Holzfiguren). Vor Beginn der eigentlichen Drechslerarbeit schneiden die TischlerInnen mit Schwerpunkt "Drechslerei" zunächst die Rohmaterialien mit der Band- oder Kreissäge auf die gewünschte Rohform zu und glätten sie mit der Hobelmaschine. Sodann spannen sie das vorbereitete Material in die Einspannvorrichtung der Drehbank, in der es in rasche Drehung versetzt wird. Mit Schneidewerkzeugen arbeiten sie die Grobform des Werkstückes heraus und zeichnen dann die Profilabstände (die Stellen am Werkstück, für die ein unterschiedlicher Durchmesser vorgesehen ist) an. Hierauf wird mit verschiedenen Stahlmessern die endgültige Form des Werkstückes herausgearbeitet. Das fertige Werkstück schleifen sie mit Schleifpapier ab und unterziehen es einer speziellen Oberflächenbehandlung (z.B. Lackieren, Beizen und Polieren). Während bei der Einzelfertigung die Werkstücke noch händisch an der Drehbank gefertigt werden, werden in der Serienfertigung heute durchwegs vollautomatische Drehbänke verwendet. Hier umfassen die Aufgaben der TischlerInnen mit Schwerpunkt "Drechslerei" die Herstellung von Musterwerkstücken, nach denen die Drehautomaten eingestellt werden, die Überwachung und Kontrolle des vollautomatischen Fertigungsprozesses, das regelmäßige Auswechseln der Formstähle (Messer) und das Nachschleifen der Messerschneiden mit einer Schleifscheibe.

TischlerInnen mit Schwerpunkt "Drechslerei" planen und zeichnen die Werkstücke der Tischlerei oder Drechslerei (z.B. Möbelteile, Bauelemente, Zierelemente und Werkzeuge) entsprechend den KundInnenwünschen/Aufträgen. Die wichtigsten Planungskriterien sind dabei die Montage- und Aufstellungsmöglichkeiten, die Farbgestaltung, die Formen und Materialien, die örtlichen Gegebenheiten (insbesondere Anschlüsse) und verschiedene Normen und Richtlinien. Zur Planung gehört weiters auch die Herstellung von Schablonen zur Serienfertigung oder Umrisskontrolle (Schablonen sind ausgeschnittene Muster zur Herstellung oder Bearbeitung gleichgestaltiger Werkstücke). Bei der Arbeitsausführung haben die TischlerInnen mit Schwerpunkt "Drechslerei" folgende Aufgaben: Schleifen der zum Drechseln benötigten Werkzeuge (verschiedene Messer); Herstellen der Hilfsfutter- und Spannvorrichtungen zum Einspannen der Werkstücke ("Drehteile") in die Drehbank; Drechseln mittels verschiedener Drechselverfahren (vor allem Lang- und Formdrechseln, Querholzdrechseln, Plandrehen); Anfertigen von Holzgewinden, Kanneluren (=senkrechte Furchen/Rillen an Säulen und Pfeilern) und Wund (=spiralförmig gedrehte Säulen). Zu den Aufgaben der TischlerInnen mit Schwerpunkt "Drechslerei" zählt weiters die Reparatur schadhafter Drechslerei-Produkte. Um die Probleme und Schäden an Werkstücken (z.B. Feuchteschäden) fachgerecht behandeln zu können, ist es erforderlich, zunächst das Material, aus dem das zu reparierenden Werkstück besteht (z.B. verschiedene Holzarten, Alabaster, Elfenbein), genau zu bestimmen und sodann das Restaurierungsziel festzulegen. Der Aufgabenbereich Zusammenbau und Montage umfasst den Einbau, die Positionierung, die Einpassung und die Montage der Drechslerei-Werkstücke (z.B. Möbelteile, Bauelemente, Zierelemente und Werkzeuge), fallweise auch die sichere Befestigung an Wänden und Decken mittels verschiedener Montagetechniken und Verankerungen. Ein wichtiger Aufgabenbereich der TischlerInnen mit Schwerpunkt "Drechslerei" ist schließlich die Warenpräsentation und der Verkauf. Dazu gehören das gekonnte Führen von Verkaufsgesprächen, die fachgerechte Präsentation der Drechslereiprodukte auf Märkten und Messen, die Information der KundInnen über die Werkstücke (Materialeigenschaften, Verwendungsmöglichkeiten, Produktpflege, Reparaturen), aber auch der professionelle Umgang mit Beschwerden und Reklamationen.

Siehe auch:

TischlerInnen sind SpezialistInnen in der Bearbeitung von Holz und in der Herstellung von Produkten aus Holz. In der Möbeltischlerei stellen sie Möbel und Einrichtungsgegenstände her (Tische, Sessel, Kästen, Kommoden, Büroeinrichtungen usw.), in der Bautischlerei vor allem Fenster und Türen, Fußböden, Wand- und Deckenverkleidungen oder Treppen, in der Drechslerei Zierelemente und Holzwerkzeuge. In der Kunsttischlerei sind sie teilweise auch mit der Restaurierung oder dem Nachbau alter Möbel befasst, wobei sie traditionelle Handwerkstechniken beherrschen müssen. In Großbetrieben der Holzverarbeitenden Industrie (Möbelindustrie) arbeiten TischlerInnen oft in der Serienproduktion; ihre Hauptaufgaben sind hier die Produktionsvorbereitung, die Einstellung und Überwachung der computergesteuerten Fertigungsanlagen sowie die Qualitätskontrolle.

In der Arbeitsvorbereitung holen sich die TischlerInnen zunächst aus den Auftragsunterlagen (z.B. technische Zeichnungen) die benötigten Informationen (Abmessungen, Stückzahlen, Oberflächenangaben, Passungen, Toleranzen) und erstellen damit Skizzen und fertigungsgerechte Zeichnungen am Computer (z.B. mit CAD = "Computer Aided Design") sowie Stücklisten. Bei diesen Vorbereitungs- und Planungsarbeiten müssen bestimmte Gestaltungsgrundsätze (z.B. Ergonomie = menschengerechte Gestaltung) sowie die Wirkung verschiedener Faktoren (Materialien, Oberflächen, Formen, Licht, Farbe) berücksichtigt werden. Arbeitsausführung: Nach Abschluss der Planungsarbeiten sorgen die TischlerInnen für die Verwendbarkeit bzw. Einsatzbereitschaft der Materialien, Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Anlagen, wählen diese aus und bereiten sie vor. Sie rüsten die Maschinen/Anlagen zur Materialbearbeitung und Oberflächenveredelung und stellen die erforderlichen Produktionswerte ein (z.B. Drehzahlen, Werkzeugzuteilung). Die Materialbearbeitung und Oberflächenveredelung erfolgt durch verschiedene Verfahren wie Sägen, Schleifen, Fräsen, Polieren oder Lackieren, …

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
TischlerIn - Schwerpunkt Drechslerei
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Holz und Kunststoff verarbeitendes Gewerbe, Lohnschema für das Bildhauer-, Binder-, Bürsten- und Pinselmacher-, Drechsler-, Korb- und Möbelflechter- sowie Spielzeugherstellergewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
Holz verarbeitende Industrie - Möbelindustrie (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
  • gute körperliche Verfassung: Tragen schwerer Materialien und Werkstücke; Arbeiten im Stehen; Montagearbeiten;
  • Gleichgewichtsgefühl: teilweises Arbeiten auf Baustellen (Montagearbeiten vor Ort);
  • Handgeschicklichkeit: Herstellen von Schablonen; exaktes Befestigen der Rohmaterialien in der Drehmaschine; händische Formgebung der Werkstücke beim Handdrehen; Nachbearbeiten der Werkstücke; Montagearbeiten;
  • Fingerfertigkeit: Reparieren/Restaurieren schadhafter Drechslereien; Programmieren der automatischen Maschinen/Anlagen;
  • Auge-Hand-Koordination: händisches Bearbeiten der Werkstücke beim Handdrehen; handwerkliche Tätigkeiten (Hobeln, Bohren, Fräsen); Montagearbeiten;
  • Sehvermögen: Erkennen von Materialfehlern; exaktes Übertragen von Maßen auf Schablonen und auf die Rohmaterialien; Qualitätskontrolle und Endkontrolle der fertigen Werkstücke;
  • Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Lacken, Beizmitteln, Polituren usw.; Belastung durch Holzstaub;
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Planen/Skizzieren der Werkstücke; Ausarbeiten der Werkstücke anhand von Werkstückzeichnungen beim Handdrehen; Montagearbeiten;
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Berechnen der Maße der Werkstücke; Berechnen des Materialbedarfs;
  • technisches Verständnis: Einstellen/Bedienen der Drehmaschinen, vor Allem der computergesteuerten Drehautomaten;
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team bei Montagearbeiten (auch Zusammenarbeiten mit Fachkräften anderer Berufe);
  • gestalterische Fähigkeit: Arbeiten im kunsthandwerklichen Bereich; Erstellen von Entwürfen und Mustern für Werkstücke;
  • Reaktionsfähigkeit: Vermeiden von Unfällen beim Handdrechseln an der Drehbank und beim Arbeiten mit anderen Holzbearbeitungsmaschinen (Sägen, Schleif- und Bohrmaschinen); rasches Eingreifen bei Maschinenstörungen;
  • Selbständigkeit: Gestaltungs- und Planungsarbeiten; Arbeitsvorbereitung; Montagearbeiten auf Baustellen; KundInnen-Beratung.

Betriebe/Lehrbetriebe:
TischlerInnen mit Schwerpunkt "Allgemeine Tischlerei" (bzw. Vorläufer-Lehrberuf "TischlerIn" ohne Schwerpunkte) arbeiten in Tischlereibetrieben und Betrieben der holzverarbeitenden Industrie. TischlerInnen mit Schwerpunkt "Drechslerei" (bzw. Vorläufer-Lehrberuf "DrechslerIn") arbeiten vorwiegend in Drechslerbetrieben, Kunstdrechslereien sowie Automatendrechslereien (das sind Zulieferbetriebe für holzverarbeitende Betriebe), aber auch in Tischlereibetrieben und Betrieben der holzverarbeitenden Industrie.

Lehrstellensituation:
Wenn man die beiden Lehrberufe "TischlerIn" und "TischlereitechnikerIn" zusammenrechnet, gehören sie zu den am häufigsten erlernten Lehrberufen (bei den Burschen liegen sie an 8. Stelle). Die jährliche Gesamtzahl der TischlerIn-Lehrlinge ist allerdings seit Jahren rückläufig: Betrug sie vor zehn Jahren noch rund 2.900 Personen, so liegt sie nun nur mehr bei rund 1.900 Personen. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass seit dem Jahr 2009 zusätzlich die 4‑Jährige Form des Lehrberufs ("TischlereitechnikerIn") existiert, die seither ständig steigende Lehrlingszahlen verzeichnet (derzeit bereits mehr als 900 Lehrlinge).
Der Tischlerei-Schwerpunkt "Drechslerei" (bzw. der Vorläufer-Lehrberuf "DrechslerIn") wird/wurde sehr selten erlernt. Die jährliche Gesamtzahl der DrechslerIn-Lehrlinge lag in den letzten 10 Jahren immer unter 5 Personen, zuletzt nur mehr bei ein bis zwei Lehrlingen.

Unterschiede nach Geschlecht:
Der Lehrberuf "TischlerIn" wird großteils von Männern erlernt. Der Anteil der weiblichen Lehrlinge ist zwar in den letzten Jahren leicht gestiegen, liegt aber trotzdem erst bei rund 16 Prozent (das sind aber immerhin etwas mehr als 300 Lehrlinge von insgesamt 1.900 Lehrlingen).

Berufsaussichten:

In Industriebetrieben (Holzverarbeitende Industrie) arbeiten TischlerInnen und DrechslerInnen oft in der Serienproduktion. Hier zeigt sich eine Tendenz zu weiteren Rationalisierungen infolge der immer noch zunehmenden Automatisierung, sodass in den kommenden Jahren ein leichter Beschäftigungsrückgang bei qualifizierten Fachkräften zu erwarten ist. Im Gewerbe, also in den meist kleinen oder mittleren Handwerksbetrieben, ist ein deutlicher Trend zu Spezialisierungen feststellbar; dies erfordert gut ausgebildete Fachkräfte, sodass hier eventuell eine Zunahme an qualifizierten Arbeitsplätzen zu erwarten ist.

Beschäftigungsaussichten:

TischlerInnen müssen generell mit schwierigen Beschäftigungsaussichten rechnen. In dieser Situation können Zusatzkenntnisse, vor Allem gute Kenntnisse in den Bereichen "Bauökologie" und "Design", sehr nützlich sein. Im Bereich "Drechslerei" sind etwas stabilere Beschäftigungsaussichten vorhanden, da hier nur wenige Personen ausgebildet werden und Lehrlinge nach Abschluss der Lehre zumeist im Betrieb bleiben können. Die Anzahl der Ausbildungsplätze ist allerdings sehr gering, da wegen der zunehmenden Automatisierung immer weniger qualifizierte Fachkräfte mit handwerklichen Fähigkeiten benötigt werden; zur Überwachung der Maschinen werden meist angelernte ArbeiterInnen und Hilfskräfte herangezogen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "TischlerIn", dem der Beruf "TischlerIn - Schwerpunkt Drechslerei" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Lehrlingszahlen Tabelle
TischlerIn - Schwerpunkt Drechslerei (inkl. Doppellehren)
Dieser Lehrberuf kann seit 1.8.2022 erlernt werden! Die angeführten Werte der Vorjahre stammen vom Vorläufer-Lehrberuf "DrechslerIn" (auslaufend seit 1.8.2022)!
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 3 3 3 2 1 1 0 1 1 1
weiblich 0 1 1 2 0 0 1 1 1 1
gesamt 3 4 4 4 1 1 1 2 2 2
Frauenanteil 0,0% 25,0% 25,0% 50,0% 0,0% 0,0% 100,0% 50,0% 50,0% 50,0%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich

Folgende berufsbildende Schulen bieten eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:

  • Fachschule für Tischlerei
  • Fachschule für Holzwirtschaft
  • Werkschulheim - Tischlerei/Tischlereitechnik (Gymnasium/Realgymnasium mit integrierter Lehre)
  • Höhere Lehranstalt für Innenarchitektur und Holztechnologie
  • Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieure - Holztechnik

Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten Kurse im Bereich "Innenraumgestaltung und Holztechnik", "Oberflächenbehandlung von Holz", "Restaurieren" und "Computer Aided Design (CAD)" an.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem die Meisterschule für Drechsler/innen (1 Jahr) in Hallstatt/OÖ, die Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung (2 Jahre) in Graz, die Meisterschule für Tischler (2 Jahre) in Pöchlarn/NÖ und Hallstatt/OÖ und die Werkmeisterschule für Berufstätige für Holztechnik (2 Jahre) in Kuchl/Sbg. und Übelbach/Stmk. Zur Reife- und Diplomprüfung führen der Aufbaulehrgang und das Kolleg für Holztechnik (2 Jahre, Voraussetzung: Reifeprüfung) in Mödling/NÖ, der Aufbaulehrgang und das Kolleg für Innenarchitektur und Holztechnik (2 Jahre, Voraussetzung: Reifeprüfung) in Villach/Kärnten, Mödling/NÖ und Linz/OÖ.

Aufstiegsmöglichkeiten:

In größeren Betrieben können TischlerInnen zu ArbeitsvorbereiterInnen, VorarbeiterInnen oder WerkmeisterInnen aufsteigen.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für TischlerInnen in folgenden reglementierten Gewerben (Befähigungsnachweis erforderlich):

  • TischlerIn, ModellbauerIn, BootbauerIn, BinderIn, DrechslerIn (verbundenes Handwerk)
  • Holzbau-MeisterIn

Weiters können TischlerInnen in folgenden freien Gewerben tätig sein:

  • Zusammenbau von Möbelbausätzen
  • WagnerIn
  • Erzeugung von Spielzeug

Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Eine aktuelle Liste der freien Gewerbe ("Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe") finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) unter www.bmaw.gv.at/Services/Publikationen/Bundeseinheitliche-Liste-der-freien-Gewerbe.html

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