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Hinweis

Ältere Berufsbezeichnung(en): PapiermacherIn

Tätigkeitsmerkmale

PapiertechnikerInnen stellen Papier und Karton/Pappe sowie die dazu erforderlichen Halbstoffe (Holz- und Zellstoff) her. Außerdem verarbeiten sie Papier und Pappe zu gebrauchsfertigen Produkten weiter (Veredelung). Da die Papiererzeugung weitgehend automatisiert ist, sind PapiertechnikerInnen vorwiegend mit der Steuerung und Überwachung der Produktionsanlagen befasst. Während des gesamten Herstellungsprozesses richten PapiertechnikerInnen die meist elektronisch gesteuerten und computergesteuerten Maschinen ein, prüfen die Fertigungsqualität, kontrollieren Anzeigen beispielsweise zu Temperatur- und Druckverhältnissen, überprüfen den Feuchtigkeitsgehalt von Roh-, Halbmassen und der fertigen Papier-, Karton-, Pappebahn und justieren die Einstellungen gegebenenfalls nach. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Warten und Sauberhalten von Maschinen und sonstigen Einrichtungen.

PapiertechnikerInnen sind nicht im gesamten Aufgabenfeld des Berufes tätig, sondern auf einen der folgenden Bereiche spezialisiert: Halbstofferzeugung, Stoffaufbereitung, Papiermaschine, Papierveredelung, Ausrüstung, Papierlabor.

In der Halbstofferzeugung wird Holz entweder auf mechanischem Wege zu Holzschliff und weiter zu Holzstoff oder auf chemischem Wege zu Zellstoff verarbeitet. PapiertechnikerInnen bedienen Zellstoffkocher sowie Sortiermaschinen und Bleichanlagen von Schaltpulten oder Schaltwarten aus; bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten arbeiten sie auch direkt an den jeweiligen Maschinen.

Altpapier lösen sie in Stofflösern (Pulper) zu einem Faserbrei auf, den sie mit Sortiermaschinen von Metallteilen und anderen Verunreinigungen und in Entfärber-Anlagen von Druckfarben säubern.

In der Stoffaufbereitung mahlen sie Halbstoffe in Mahlanlagen (Refinern) und lösen sie in Stofflösern (Pulper) mit Wasser auf. Anschließend vermischen sie in der Dosieranlage (Stoffzentrale) den Faserbrei mit verschiedenen Hilfsstoffen (Leime, Farben, Chemikalien). Für jede Papiersorte ist ein eigenes Mischungsverhältnis vorgegeben, das die PapiertechnikerInnen laufend von der Schaltwarte aus kontrollieren.

An der Papiermaschine verarbeiten sie die Stoffmischung durch Entwässern, Pressen und Trocknen zu Papier: Eine endlose Papierbahn läuft über Siebe, Presswalzen und Trockenzylinder und wird auf eine Stahlwalze (Tambour) aufgewickelt. An einer Papiermaschine ist meist ein Team von 3 bis 8 Personen eingesetzt, wobei die PapiertechnikerInnen üblicherweise als MaschinenführerInnen tätig sind. Sie arbeiten an einem Schaltpult oder in einer Schaltwarte, von wo sie den Produktionsablauf auf Bildschirmen kontrollieren, steuern und gegebenenfalls neue Daten (z.B. beim Durchführen einer Papiersortenänderung) eingeben. Bei Störungen (z.B. Papierbahnriss), beim Tambourwechsel und bei Wartungsarbeiten (z.B. Pressfilze erneuern) arbeiten sie direkt an der Papiermaschine.

In der Papierveredelung bedienen die PapiertechnikerInnen Streich- und Imprägniermaschinen. In der Ausrüstung überwachen sie die Papierendbereitung: Am Kalander wird das Papier geglättet und geglänzt (satiniert) und an Rollenschneidemaschinen und an Querschneidern auf bestimmte Formate geschnitten. Bei modernen Anlagen erfolgt das Schneiden, das anschließende Sortieren, Zählen und Verpacken in einem Arbeitsgang.

Im Papierlabor werden Halbstoffe und Papier geprüft, wobei die PapiertechnikerInnen mit verschiedenen Messgeräten Halbstoff- und Papierproben auf chemische und physikalische Eigenschaften (z.B. Saugfähigkeit, Härte, Reißfähigkeit) untersuchen.

In der Papiererzeugung geht die Tendenz zu immer größeren und schnelleren Papiermaschinen bei gleichzeitiger Verkleinerung der Teams. Der Einsatz elektronischer Steuerungen verlagert die Aufgaben der PapiertechnikerInnen zunehmend auf Kontrolltätigkeiten: Ein an der Papiermaschine angebrachter "Scanner" tastet die Papierbahn ab, die PapiertechnikerInnen lesen die Ergebnisse in Form von Querprofilen und Diagrammen an einem Monitor in der Schaltwarte ab.

Ein großes Thema in der Papier- und Zellstoffproduktion ist der Umweltschutz. Früher war dieser Produktionszweig sehr umweltbelastend, vor allem wegen der großen Mengen an Abwasser und Produktionsabfällen, wegen der großen Energieverluste durch Abwärme und wegen des großen Holzbedarfs. Heute kann die Papier- und Zellstoffindustrie aber als Vorzeigebeispiel für eine nachhaltige, umweltfreundliche Industrie dienen, nachdem in den vergangenen Jahrzehnten enorme Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen getätigt wurden. Die wichtigsten Maßnahmen waren: Die Schließung der Wasserkreisläufe der Fabriken (mehrstufige Reinigung des Wassers in Filter- und Kläranlagen und Wiederverwendung des gereinigten Wassers); die drastische Senkung des Energieverbrauchs der Fabriken; die weitgehende Deckung des Strombedarfs (ca. zwei Drittel) durch die Fabriken selbst (Nutzung der Abwärme, eigene Wasserkraftwerke); die weitgehende Deckung des Hozbedarfs durch Abfallholz aus der Waldpflege und der Sägeindustrie.

PapiertechnikerInnen stellen Papier und Karton/Pappe sowie die dazu erforderlichen Halbstoffe (Holz- und Zellstoff) her. Außerdem verarbeiten sie Papier und Pappe zu gebrauchsfertigen Produkten weiter (Veredelung). Da die Papiererzeugung weitgehend automatisiert ist, sind PapiertechnikerInnen vorwiegend mit der Steuerung und Überwachung der Produktionsanlagen befasst. Während des gesamten Herstellungsprozesses richten PapiertechnikerInnen die meist elektronisch gesteuerten und computergesteuerten Maschinen ein, prüfen die Fertigungsqualität, kontrollieren Anzeigen beispielsweise zu Temperatur- und Druckverhältnissen, überprüfen den Feuchtigkeitsgehalt von Roh-, Halbmassen und der fertigen Papier-, Karton-, Pappebahn und justieren die Einstellungen gegebenenfalls nach. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Warten und Sauberhalten von Maschinen und sonstigen Einrichtungen.

PapiertechnikerInnen sind nicht im gesamten Aufgabenfeld des Berufes tätig, sondern auf einen der folgenden Bereiche spezialisiert: Halbstofferzeugung, Stoffaufbereitung, Papiermaschine, Papierveredelung, Ausrüstung, Papierlabor.

In der Halbstofferzeugung wird Holz entweder auf mechanischem Wege zu Holzschliff und weiter zu Holzstoff oder auf chemischem Wege zu Zellstoff verarbeitet. PapiertechnikerInnen bedienen Zellstoffkocher sowie Sortiermaschinen und Bleichanlagen von Schaltpulten oder Schaltwarten aus; bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten arbeiten sie auch direkt an den jeweiligen Maschinen.

Altpapier lösen sie in Stofflösern (Pulper) zu einem Faserbrei auf, den sie mit Sortiermaschinen von Metallteilen und anderen Verunreinigungen und in Entfärber-Anlagen von Druckfarben säubern.

In der Stoffaufbereitung mahlen sie Halbstoffe in Mahlanlagen (Refinern) und lösen sie in Stofflösern (Pulper) mit Wasser auf. Anschließend vermischen sie in der Dosieranlage (Stoffzentrale) den Faserbrei mit verschiedenen Hilfsstoffen (Leime, Farben, Chemikalien). Für jede Papiersorte ist ein eigenes Mischungsverhä…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
PapiertechnikerIn
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Papier- und Pappenindustrie, Lohnordnung der PAPIERINDUSTRIE (Papier-, Zellstoff- und Maschinenkartonfabriken) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
Papier- und Pappenindustrie, Lohnordnung der PAPPENINDUSTRIE (Automatenpappenfabriken, Handelsholzschleifereien und Handpappenfabriken) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2023
01.05.2023
  • gute körperliche Verfassung: Wechseln von Sieben und Filzen, Transportieren von Papierrollen und Maschinenersatzteilen
  • physische Ausdauer: Arbeiten bei Hitze, Feuchtigkeit und Zugluft an Papiermaschinen sowie bei der Stoffaufbereitung
  • körperliche Wendigkeit: Service-, Reparatur- und Kontrolltätigkeiten auf Leitern
  • Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten auf Leitern
  • Handgeschicklichkeit: Bespannungswechsel und -reparaturen
  • Auge-Hand-Koordination: Beheben von Papierbahnrissen
  • Sehvermögen: Arbeiten mit Messgeräten im Papierlabor, Überwachen der Produktion am Bildschirm und direkt an der Anlage
  • Hörvermögen: Erkennen von Gebrechen am Laufgeräusch der Maschinen
  • Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Chemikalien
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Arbeiten an computergesteuerten Anlagen, Berechnen von Mischungsverhältnissen und Materialeigenschaften von Papier und Hilfsstoffen
  • technisches Verständnis: Überwachen computergesteuerter Maschinen, Wartungs- und Reparaturarbeiten
  • Organisationstalent: Arbeitsvorbereitung
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Teamarbeit
  • logisch-analytisches Denken: Erkennen und Beheben von Störungen, Lesen von Querprofilen und Fließschemen am Bildschirm
  • Reaktionsfähigkeit: Beheben von Störungen, z.B. Papierbahnriss
  • Selbständigkeit: Erkennen von Störungen, Qualitätskontrolle

Betriebe/Lehrbetriebe:
PapiertechnikerInnen sind in Mittel- und Großbetrieben der Papier- und Zellstoffindustrie beschäftigt.

Lehrstellensituation:
Die jährliche Gesamtzahl der PapiertechnikerIn-Lehrlinge liegt seit Jahren stabil bei ca. 105 bis 115 Personen. An dieser Situation dürfte sich in den nächsten Jahren kaum etwas ändern. Die meisten Lehrstellen gibt es derzeit in der Steiermark (über 40 Prozent) sowie in Niederösterreich und Oberösterreich (zusammen 45 Prozent), einige wenige auch in Vorarlberg, Kärnten und Tirol. Keine Papiertechnik-Lehrstellen gibt es derzeit in den Bundesländern Burgenland, Salzburg und Wien.

Unterschiede nach Geschlecht:
Dieser Lehrberuf wird größtenteils von Männern erlernt. Der Anteil der weiblichen Lehrlinge lag bis vor wenigen Jahren immer unter 10 Prozent; aktuell ist er aber auf fast ein Viertel (23 Prozent) gestiegen.

Berufsaussichten:
Die Papier- und Zellstoffindustrie umfasst Mittel- und Großbetriebe, die vor allem in den industriell geprägten Bundesländern stark vertreten sind.

Beschäftigungsaussichten:
In der österreichischen Papierindustrie ist die Zahl der Beschäftigten seit 2010 leicht zurückgegangen. Gut ausgebildete PapiertechnikerInnen haben weiterhin gute Beschäftigungschancen - und einen Vorteil gegenüber angelernten Arbeits- und Hilfskräften.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "PapiertechnikerIn", dem der Beruf "PapiertechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
PapiertechnikerIn (inkl. Doppellehren)
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 109 111 102 102 103 98 90 95 89 84
weiblich 7 6 7 6 7 10 15 18 21 25
gesamt 116 117 109 108 110 108 105 113 110 109
Frauenanteil 6,0% 5,1% 6,4% 5,6% 6,4% 9,3% 14,3% 15,9% 19,1% 22,9%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich

Kein Eintrag

Eine weiterführende Bildungsmöglichkeit zur Erreichung eines höheren Bildungsabschlusses bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs ist vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige für die Papierindustrie (2 Jahre, Abendunterricht) in Steyrermühl/OÖ.

Aufstiegsmöglichkeiten:

Nach längerer Betriebszugehörigkeit ist für PapiertechnikerInnen der Aufstieg zu VorarbeiterInnen und MaschinenführerInnen üblich. Weiters sind Aufstiegsmöglichkeiten zu Schicht- und WerkführerInnen, Abteilungs-, Produktions- und BetriebsleiterInnen sowie zu WerkmeisterInnen gegeben, die jedoch den Besuch von Weiterbildungskursen bzw. der Werkmeisterschule voraussetzen.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für PapiertechnikerInnen in folgenden reglementierten Gewerben (Befähigungsnachweis erforderlich):

  • Chemische Laboratorien
  • MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik

Weiters können PapiertechnikerInnen das freie Gewerbe "Erzeugung von Papierwaren" ausüben. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.

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